5:4 gegen Nürnberg Die DEG kann doch noch gewinnen

Mit Glück und Geschick stoppen die Düsseldorfer Eishockeyprofis ihre Niederlagenserie. Zwar starten sie gegen Nürnberg wieder schlecht, drehen dann aber auf und gewinnen mit 5:4.

 Das Tor zum 3:2 für die DEG durch Stephen Macaulay.

Das Tor zum 3:2 für die DEG durch Stephen Macaulay.

Foto: Ja/Ralph-Derek Schröder

Als es endlich vollbracht war, blieb Harold Kreis die Ruhe selbst. Kein lauter Jubelschrei, keine Siegerfaust, stattdessen ein kurzes Abklatschen mit Assistent Thomas Dolak und Mannschaftsarzt Ulf Blecker, das war es. Hätte die Szene jemand gesehen, der nicht um die Lage der Düsseldorfer EG wusste, er oder sie wären wohl nie darauf gekommen, dass die DEG gegen die Nürnberg Ice Tigers gerade den bislang wichtigsten Sieg dieser Saison gefeiert hatte. Vordergründig war es ein 5:4 in einer leeren Halle an einem nasskalten Januar-Donnerstag, aber dieses 5:4 bedeutete das Ende der längsten Niederlagenserie der DEG seit Jahren in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Achtmal hatte sie davor verloren. Nun war das endlich vorbei. „Schön für den Kopf, schön für das Selbstbewusstsein“, sagte Kapitän Alexander Barta danach bei „Magenta-Sport“ und sprach von „einem Schritt in die gute Richtung“.

Rund eineinhalb Stunden zuvor hatte sich das noch anders angehört. „Sie laufen mehr, spielen härter, gewinnen die Zweikämpfe“, hatte Daniel Fischbuch das erste Drittel zusammengefasst und dabei natürlich nicht von seinem eigenen Team gesprochen, sondern von den Nürnbergern, die verdient mit 2:0 führten. Da war der Unterschied deutlich zu sehen zwischen einem Team, das davor achtmal in Folge verloren hatte, und einem, das zuletzt sieben von zehn Spielen gewann. Die DEG rannte fast nur hinterher, weil sie so gut wie jeden Zweikampf und jedes Laufduell verlor. Die Gäste wiederum spielten schnell und schnörkellos nach vorne. Und dann hatten sie auch das nötige Glück, als Mirko Pantkowski einen haltbaren Schuss durchrutschen ließ.

Mit Glück und Pech war das zuletzt ja ohnehin so eine Sache bei der DEG. Am Donnerstag aber konnte sie sich bei den Eishockey-Göttern nicht über zu wenig Zuneigung beschweren. Zu Beginn des zweiten Drittels waren es gleich drei glückliche Momente binnen weniger Sekunden, die die DEG zurück ins Spiel brachten: Erst gönnten sich die Gäste eine unnötige Strafe im Offensivdrittel, dann brach Nürnbergs Torhüter Alex Dubeau in der anschließenden DEG-Überzahl nach einem Schuss von Brendan O'Donnell die Kelle, weswegen der Puck zum 1:2 ins Tor rutschte, nur sieben Sekunden später war Tobias Eder frei durch, weil ein Nürnberger Verteidiger am Linienrichter hängen blieb. Und schon stand es 2:2.

Danach war es ein völlig anderes Spiel. Plötzlich gewann die DEG die Zweikämpfe und brachte die Pässe an den Mann, plötzlich wussten sich die Nürnberger nur noch mit Befreiungsschlägen zu retten. 20:2 lautete die Schussbilanz am Ende des zweiten Drittels für die DEG, die sich nun zahlreiche Chancen erspielte und zwei davon nutzte: Stephen MacAulay und Brett Olson machten aus dem 2:2 ein 4:2.

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Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Gewonnen war aber noch nichts. Zwar fehlten den Gästen neben Kapitän Patrick Reimer noch weitere Stützen, aufgeben stand aber nicht auf dem Programm. Gleich in der dritten Minute des Schlussabschnitts verkürzten sie, und selbst als Daniel Fischbuch auf 5:3 erhöhte, schlugen sie sofort zurück und verkürzten erneut. Da hatte die DEG noch einige kritische Momente zu überstehen, Pantkowski hielt einmal überragend. Ein paar Minuten später war es vorbei, der erste Sieg seit dem 19. Dezember war perfekt.

Da hätte es normalerweise eine große Party mit den Fans gegeben, aber die mussten draußen bleiben. Das wird auch bei den nächsten Heimspielen so sein, obwohl wieder 750 Fans erlaubt wären. Doch für die DEG sei das wirtschaftlich nicht zu stemmen, für so wenige Zuschauer den Dome zu öffnen, zudem will sie unter den Dauerkartenbesitzern nicht selektieren. So bleibt die Halle ausgerechnet gegen Krefeld und Köln leer. Aber das interessierte am Donnerstag noch niemanden, da waren alle Beteiligten froh, dass diese elende Niederlagenserie endlich vorbei ist.

Statistik:

Düsseldorfer EG – Nürnberg Ice Tigers 5:4 (0:2, 4:0, 1:2)
DEG: Tor: Pantkowski (Hane); Abwehr: Järvinen, Ebner – Heinzinger, Nowak – Cumiskey, Geitner; Angriff: Proft, MacAulay, D'Amigo – Eder, Barta, Ehl – O'Donnell, Svensson, Fischbuch – Bittner, Olson, Schiemenz – Mayenschein
Schiedsrichter: Reneau/Schukies
Tore: 0:1 (7:22) MacLeod (Schmölz, Bodnarchuk), 0:2 (12:13) Schmölz (Bender), 1:2 (25:25) O'Donnell (Fischbuch, MacAulay/5-4), 2:2 (25:32) Eder (Cumiskey, Barta), 3:2 (35:10) MacAulay (Ebner, Proft), 4:2 (37:21) Olson (Schiemenz, Cumiskey), 4:3 (42:54) Stoa (Friedrich), 5:3 (46:52) Fischbuch (O'Donnell, Nowak), 5:4 (51:22) Weber (Fleischer, Lobach)
Strafminuten: 6:4
Torschüsse: 35:22

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