Quartett auf Länderspielreise DEG-Youngster legen Extraschicht für den WM-Traum ein

Düsseldorf · Während sich der Großteil der Düsseldorfer Eishockeyprofis diese Woche vom Ligaalltag erholt, sind vier Spieler mit der U25-Nationalmannschaft in die Slowakei gereist.

Einer von vier DEG-Spielern bei der U25-Nationalmannschaft: Verteidiger Luca Zitterbart.

Einer von vier DEG-Spielern bei der U25-Nationalmannschaft: Verteidiger Luca Zitterbart.

Foto: City-Press GmbH/Marco Leipold

Luca Zitterbart lächelte etwas verlegen. „Was soll ich jetzt sagen?“, antwortete er am Sonntag auf die Frage, ob er nicht auch lieber eine Pause hätte, anstatt nun in die Slowakei zu reisen. Dort steht für die U25-Auswahl des Deutschen Eishockey-Bunds (DEB) diese Woche ein Trainingslager mit zwei Testspielen an. Und Zitterbart ist dabei, ebenso wie drei andere Spieler der Düsseldorfer EG: Tobias Eder, Alexander Ehl und Alexander Blank. Der Rest darf sich derweil erholen von anstrengenden Monaten mit fast 50 Ligaspielen seit Mitte September. Nicht aber Zitterbart, also versuchte er sich als Diplomat: „Eine Pause kann man immer gebrauchen, aber man spielt auch immer gern.“

So lässt es sich zusammenfassen, wenn man 24 Jahre alt ist und den Großteil der Karriere noch vor sich hat. Deswegen stört es DEG-Manager Niki Mondt auch nicht, dass sein junges Quartett ohne Pause durchspielen muss. Insgesamt sei es für das Team schon wichtig, jetzt mal runterzufahren und etwas Erholung zu bekommen, „aber um die vier Jungs mache ich mir jetzt keine großen Sorgen“. Zwar waren die alle auch schon beim „Deutschland Cup“ im November dabei, aber der Turniersieg dort setzte eher neue Energie frei, statt ihnen welche zu rauben. Zitterbart war zwischendurch auch mal verletzt, hat sieben Spiele weniger gemacht als die anderen, der 20-jährige Blank wiederum bekommt weniger Eiszeit als der Durchschnitt des Teams. Anders sieht bei Eder und Ehl aus. „Denen hätte ich schon mal eine Pause gegönnt“, sagt Mondt, „aber auch die werden das gut wegstecken.“

Das sehen die beiden ähnlich. Zumal das alles einem übergeordneten Ziel dient: Sie wollen im Mai die WM in Finnland spielen. Alexander Ehl hat das schon im Vorjahr erlebt und wurde wegen seines unbekümmerten Spiels viel gelobt. Für Eder war es weniger gut gelaufen, zwar war er die gesamte WM-Vorbereitung bei der Nationalmannschaft, flog dann aber nicht mit nach Finnland. Daran hatte zu knabbern, dieses Jahr soll es nun besser laufen. Wobei er sich mit vollmundigen Ansprüchen zurückhält, er will lieber die Leistung auf dem Eis für sich sprechen lassen.

Und die sieht gut aus: Schon beim „Deutschland Cup“ war er einer der auffälligsten Spieler, bei der DEG ist er mit 17 Treffern aktuell sogar Toptorjäger. Was ihm ebenfalls entgegenkommen dürfte: Der neue Bundestrainer ist ein alter Bekannter, der ehemalige DEG-Trainer Harold Kreis. Der weiß, was er an Eder und Ehl hat.

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Jetzt in der Slowakei ist Kreis aber noch nicht dabei. Die Woche wird vom neuen Assistenztrainer Alexander Sulzer geleitet. Auch den kennt man in Düsseldorf, Sulzer stand noch in der Saison 2019/20 bei der DEG unter Vertrag. Ehe ein Tumor an seiner Halswirbelsäule entdeckt wurde und er seine Karriere beendete. Seit dieser Saison ist er in Bremerhaven als Co-Trainer tätig, nun auch bei der DEB-Auswahl.

Seine erste Bewährungsprobe ist bereits an diesem Mittwoch (18 Uhr) in Michalovice gegen die U25 der Slowakei, die zweite gleich am Donnerstag (17.30 Uhr/beide Spiele live bei Magentasport) in Košice. Für die Spieler eine „Gelegenheit, sich auf internationaler Ebene zu präsentieren und dadurch für weitere Aufgaben wie die Weltmeisterschaft im Mai zu empfehlen“, sagt Sulzer.

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Das gilt für alle vier Düsseldorfer. Also verzichten sie auf die Pause. Ein anderer hat sich dann doch eine gegönnt: Henrik Haukeland war für ein Turnier zur norwegischen Nationalmannschaft eingeladen, er hat aber abgesagt.

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