DEG verliert beim Meister Zu viele Lücken, zu viele Gegentore

Berlin · Die DEG macht beim Deutschen Meister in Berlin kein schlechtes Spiel, ist vor dem eigenen Tor aber nicht konsequent genug. Deswegen verliert sie mit 2:5 und kassiert ihre zweite Saisonniederlage.

 Die DEG verlor in Berlin.

Die DEG verlor in Berlin.

Foto: RP/Birgit Haefnerr

Falls der ein oder andere DEG-Spieler sich noch nicht von seinem Kindheitstraum NHL verabschiedet haben sollte, am Sonntag in Berlin gab es die Gelegenheit, in eigener Sache zu werben. Der Grund ist die „NHL Global Series“, die regelmäßig Teams aus der Eliteliga nach Übersee schickt. Aktuell sind die San José Sharks in Berlin, am Dienstag treffen sie dort in einem Testspiel auf die Eisbären. Also waren bereits am Sonntag Vertreter der NHL in der Halle und sahen sich das Spiel der Eisbären gegen die DEG an.

Dass ein Düsseldorfer hinterher auf einem NHL-Zettel stand, ist eher nicht zu erwarten. Zwar machte die DEG kein schlechtes Spiel, war zu oft aber nicht konsequent genug. „Der größte Unterschied war die Zone vor den Toren. Da waren die Berliner stärker“, sagte DEG-Trainer Roger Hansson nach der 2:5 seines Teams. Die zweite Niederlage im sechsten Saisonspiel der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Und eine, die durchaus verschmerzbar ist, wenn man auswärts beim Meister spielt. Aber dennoch mussten sich die Düsseldorfer hinterher den Vorwurf gefallen lassen, etwas liegengelassen zu haben.

Das Spiel war auch das Wiedersehen mit Marco Nowak. Knapp 450 Spiele machte der für die DEG, wenige Spieler waren so beliebt wie der Verteidiger, der Verlust tat auf mehreren Ebenen weh. Auch ihm selbst sei der Abschied schwergefallen, sagte Nowak. Nicht zufällig stand er am Sonntag noch lange nach dem Spiel an der Gästekabine und tauschte sich mit den alten Kollegen aus. Bereut haben wird er seinen Wechsel aber keineswegs, nicht viele Spieler bekommen die Chance, bei einem Titelkandidaten zu spielen. Das sind die Eisbären auch jetzt noch – trotz ihres schwachen Starts. Aber die Stimmung war schon mal besser in Berlin. Nach der Niederlage am Freitag gegen Mannheim entschuldigte sich Nowak bei den Fans und versprach: „Am Sonntag brennen wir hier die DEG nieder und holen uns die drei Punkte.“

Das klappte – auch wenn die Eisbären erneut keine Galavorstellung zeigten. Das erste Tor in der siebten Minute gehörte gar der DEG. Und wieder war es ihre zweite Reihe, die seit Wochen groß aufspielt. Stephen MacAulay traf nach schöner Vorarbeit von Stephen Harper und Daniel Fischbuch. Da schien der Lauf der DEG einfach so weiterzugehen. Doch das passierte nicht, keine zwei Minuten später stand es bereits 1:1, Ende des Drittels sogar 3:1 für die Eisbären. Das lag einerseits an den Berlinern, die all das nachzuholen schienen, was sie zuletzt liegenließen: Für die drei Tore brauchten sie nur vier, fünf echte Chancen. Das lag aber auch an der DEG, die um das eigene Tor herum ungewohnt große Lücken ließ und die Nachschüsse nicht verhinderte. Hendrik Hane war bei seinem ersten DEL-Einsatz der Saison kein Vorwurf zu machen.

Ab dem Mitteldrittel sah das auch bei seinen Vorderleuten wieder besser aus. Hinten verteidigten sie wieder enger und konsequenter, nach vorne schalteten sie schnell um, kamen mit kurzen Pässen zu immer neuen Möglichkeiten. Bernhard Ebner und Daniel Fischbuch hatten die größten. Und auch wenn Hane in der Zwischenzeit einmal allein gegen Berlins Nationalstürmer Marcel Noebels retten musste, war der Anschlusstreffer in der 37. Minute verdient. Und er war schön: Fischbuch traf aus spitzen Winkel mit einer krachenden Direktabnahme unter die Latte zum 2:3 aus Düsseldorfer Sicht.

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Enger wurde es aber nicht mehr. Die DEG warf im letzten Drittel zwar alles nach vorne und kam zu Chancen, lief nun aber häufiger in Konter, Hane hielt sein Team mehrfach im Spiel. Und dann hatten die Düsseldorfer erstmals in dieser Saison Grund, sich gehörig über die Schiedsrichter aufzuregen. Berlins Jonas Müller checkte Tobias Eder gegen den Kopf, was die Schiedsrichter sahen, aber unverständlicherweise ungeahndet ließen, selbst fünf Minuten wären dafür nicht zu viel gewesen. Eder war erst benommen, ging zu Boden, kam dann nur mit Hilfe vom Eis und nicht mehr zurück. Kurz später fiel das 4:2, in der Schlussphase noch das 5:2 ins leere Tor. Das war das Spiel aber längst entschieden.

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