Deutlicher 5:2-Erfolg DEG schlägt in München den Spitzenreiter

München · Die Düsseldorfer gewinnen nach einem starken Auftritt mit 5:2 bei Red Bull München und feiern den sechsten Sieg im siebten Spiel. Am Freitag geht es gegen Bremerhaven.

Setzen den Ex-Düsseldorfer Mathias Niederberger (l.) mächtig unter Druck: die DEG-Spieler um Stephen Harper.

Setzen den Ex-Düsseldorfer Mathias Niederberger (l.) mächtig unter Druck: die DEG-Spieler um Stephen Harper.

Foto: RP/Birgit Haefner

Man muss schon ein wenig masochistisch veranlagt sein, wenn man es mit der Düsseldorfer EG hält und regelmäßig die Spiele gegen den EHC Red Bull München besucht. Nun hat natürlich jede Mannschaft in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) so ihre Probleme mit den Münchnern, seit Jahren zählen die zu den absoluten Topteams der Liga, erreichen regelmäßig das Finale oder gewinnen gleich die Meisterschaft. Aber für die DEG läuft es gegen den EHC meist besonders bescheiden, allein von den vergangenen zehn Duellen verloren die Düsseldorfer acht. Und in München gibt es erst recht nichts zu lachen, beim bislang letzten glatten Sieg hießen die Torschützen Lucenius, Adams und Burkarts. Die Älteren werden sich erinnern, keiner davon spielt noch in Düsseldorf.

Trotzdem waren am Mittwochabend viele DEG-Fans nach München gereist. Und diesmal durften sie kurz vor Schluss lauthals „Auswärtssieg“ rufen, denn ihre Mannschaft machte ein starkes Spiel und gewann mit 5:2 beim souveränen Tabellenführer. Der sechste Sieg aus den vergangenen sieben Spielen, nachdem die DEG weiter auf Rang sieben der Tabelle steht. Ein mehr als ordentliches Zwischenergebnis vor dem letzten Spiel des Kalenderjahres an diesem Freitag (19.30 Uhr) daheim gegen Bremerhaven.

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Foto: Birgit Häfner

Da geht es dann gegen das nächste Team, das derzeit einen Lauf hat. Solchen stand die DEG zuletzt ja ausschließlich gegenüber: Mannheim, Wolfsburg, jetzt München – der EHC hatte zuletzt gar 14 von 15 Spielen gewonnen. Bis die DEG kam und dem Überteam der Liga gerade mal 22 Torschüsse gestattete – Negativwert für den EHC in der Saison. „Wir haben versucht, nah am Mann zu sein, ihnen nicht viel Raum zu geben, sie nicht ins Tempo kommen zu lassen. Und wir haben die entscheidenden Zweikämpfe gewonnen“, befand Siegtorschütze Daniel Fischbuch hinterher bei „Magentasport“. Das war eine treffende Zusammenfassung, was allein daran zu merken war, dass das erfolgsverwöhnte Münchener Publikum zwischendurch alles andere als zufrieden war. Mehrmals gab es Unmutsbekundungen, weil die DEG nicht nur hinten kompakt stand, sondern die Angriffe der Gastgeber häufig schon im Mitteleis unterbrach, schnell umschaltete und selbst zu Chancen kam. Allein Philip Gogulla hätte gegen seinen Ex-Verein mehrmals treffen können.

Gogulla hatte auch gleich den ersten gefährlichen Schuss des Spiels. Es dauerte ein paar Minuten, ehe auch der zweite DEG-Spieler, der vergangene Saison noch in München spielte, ernsthaft eingreifen musste. Das tat Torhüter Henrik Haukeland dann aber gewohnt stark gegen Chris DeSousa. Danach übernahmen die Gastgeber das Spiel, hatten selbst bei einer Düsseldorfer Überzahl die besseren Chancen. Da war es schon etwas überraschend, dass Victor Svensson die DEG kurz vor der ersten Sirene nach einem scharfen Pass von Cedric Schiemenz in Führung brachte.

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Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Dass die Düsseldorfer dann auch nach 40 Minuten führten, ging aber in Ordnung. Und das, obwohl die Münchener im zweiten Drittel gleich drei Überzahlspiele hatten. Doch nur eins nutzten sie zum Ausgleich durch Trevor Parkes in der 32. Minute – was die DEG aber nicht zu stören schien. Keine vier Minuten später besorgte Bernhard Ebner per Direktabnahme das 1:2. Danach folgte die beste Phase der DEG: Josef Eham und Alexander Blank hatten noch vor der Pause das 1:3 auf dem Schläger.

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Foto: Birgit Häfner

Das fiel aber nicht. Stattdessen glich Münchens Toptorjäger Austin Ortega kurz nach Wiederbeginn zum 2:2 aus. Was die DEG aber erneut nicht schockte. Fast im Gegenzug brachte Daniel Fischbuch die Gäste nach feinem Doppelpass mit Gogulla zum dritten Mal in Führung. Was die DEG-Fans mit einem hämischen „Niederberger, Niederberger, hey, hey“ in Richtung ihres ehemaligen Torhüters quittierten. Weitere zehn Minuten später riefen sie das erneut, nachdem Mikko Kousa in Überzahl auf 4:2 gestellt hatte. Danach warfen die Münchener noch mal alles nach vorne, doch die DEG wackelte nicht mehr. Stephen Harpers Schuss ins leere Tor machte einen der seltenen Düsseldorfer Auswärtssiege in München dann endgültig perfekt.

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