Bei Ebners Jubiläumsspiel DEG gewinnt intensives Spiel in Frankfurt nach Penaltyschießen

Frankfurt/Main · Am Sonntag in Frankfurt stand der Verteidiger zum 500. Mal in der DEL auf dem Eis. Er erzielte sogar das 1:1 und durfte am Ende jubeln. Denn die DEG gewann mit 2:1 nach Penaltyschießen.

 Eham fliegt und schießt, den Abpraller versenkt Ebner zum 1:1.

Eham fliegt und schießt, den Abpraller versenkt Ebner zum 1:1.

Foto: RP/Birgit Haefner

Bernhard Ebner ist kein Mann der Gefühlsausbrüche. Das gilt vor dem Mikrofon genauso wie auf dem Eis. Seine Arbeit verrichten und kein großes Aufsehen darum machen, so hält es der Verteidiger der Düsseldorfer EG seit Jahren. Und so hielt er es auch am Sonntagabend in Frankfurt. Es lief die siebte Minuten beim hart erkämpften 2:1 nach Penaltyschießen bei den Löwen, da zog Ebner vor das gegnerische Tor und verwertete einen Nachschuss zum 1:1. Seine Reaktion? Ebner verzog nicht mal seine Miene, klatschte sich lediglich kurz mit den Kollegen und fuhr zur Bank. Aufgabe erfüllt, die nächste bitte.

Dabei hätte er gerade an diesem Sonntag allen Grund dazu gehabt, seinen vierten Saisontreffer etwas ausgelassener zu feiern. Vom sechsten Sieg in Serie konnte er da natürlich noch nicht wissen, aber es war sein Jubiläumsspiel, zum 500. Mal stand Ebner in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) auf dem Eis. Alle im Trikot der DEG, weswegen er in der ewigen Vereinsrangliste auf Platz zwei hinter Daniel Kreutzer (780) geklettert ist. Rechnet man auch die Bundesliga-Jahre (1958 bis 1994) hinzu, reichen Ebners 500 Einsätze immerhin zu Rang fünf, nur Andreas Niederberger ist bei den Verteidigern noch vor ihm. Aber er ist längst an Vereinslegenden wie Otto Schneitberger oder Uli Hiemer vorbeigezogen.

Bernhard Ebner würde trotzdem nie auf die Idee kommen, sich selbst zu den ganz Großen der DEG-Geschichte zu zählen. Nicht mal um sein 500. Spiel wollte er Aufsehen machen. „Ich bin froh, dass es vorbei ist“, sagte er hinterher bei „Magentasport“. Fürs Eigenlob ist er nun mal viel zu bescheiden, dafür ist es ihm auch noch etwas zu früh. Wer weiß, was da noch kommt? Und so hält er es auch mit der aktuellen Saison. Natürlich ist Platz vier nach 48 Spielen ein schönes Zwischenergebnis für die DEG, aber erreicht ist noch nichts. Manager Niki Mondt sieht das ähnlich: Die Tabelle sei so eng, dass man sich auch nach einer Siegesserie kaum etwas erlauben dürfe, sagte er bereits vor dem Spiel am Sonntag am TV-Mikrofon. Zumal die direkte Konkurrenz aus Straubing, Wolfsburg und Köln am Nachmittag gepunktet hatte.

Was Mondt ebenfalls sagte: Dass es in der alten wie engen Halle in Frankfurt immer besonders schwer ist. „Man muss der Kulisse Stand halten, das wird anspruchsvoll.“ Da war es wenig hilfreich, dass die heimischen Fans schon in der zweiten Minute jubeln durften, weil Chad Nehring per Nachschuss zum 1:0 traf. Nervös machen ließ sich die DEG aber nicht, statt vor der Kulisse in Schockstarre zu verfallen, kamen die Düsseldorfer Dank schneller Pässe mit Tempo durchs Mitteleis. Noch in der Anfangsphase traf Jubilar Ebner zum Ausgleich, kurz darauf hatte Tobias Eder die Führung auf dem Schläger, danach gab es weitere Chancen und Druckphasen der DEG. Und dennoch ging das Unentschieden zur ersten Pause in Ordnung, weil auch die Frankfurter ihre Momente hatten. Gegen Ende des Drittels musste Henrik Haukeland mehrfach eingreifen.

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Das galt umso mehr für den Mittelabschnitt. 16 seiner insgesamt 37 Paraden musste der DEG-Schlussmann nun zeigen, um seinem Team das 1:1 in die zweite Pause zu retten. Lediglich in den ersten Minuten hatten die Gäste ein paar offensive Aktionen. Spätestens ab der 30. Minute aber standen sie fast nur noch hinten drin, spielten Fehlpässe, kamen oft einen Schritt zu spät und liefen hinterher. Hinzu kamen erste Strafzeiten, Ende des Drittels hatten die Löwen 1:55 Minute lang sogar zwei Mann mehr auf dem Eis. Doch die DEG verteidigte leidenschaftlich und überstand die Phase.

So ging es wie zuletzt oft mit einem Unentschieden ins letzte Drittel. Das war dann auch wieder ausgeglichen. Stephen MacAulay rannte allein aufs Tor, auf der Gegenseite war Haukeland wieder gefragt. Irgendwann war klar, dass hier nicht mehr viel passiert. Das nächste Tor würde entscheiden. Doch das fiel nicht mehr, obwohl die DEG gerade am Ende noch mal ordentliche Chancen hatte. Auch in der Verlängerung passierte nicht viel, und zunächst auch nicht im Penaltyschießen. Erst als sechster Düsseldorfer Schütze traf Mikko Kousa. Und weil der überragende Haukeland auch da nicht mehr zu bezwingen war, durfte Bernhard Ebner bei seinem 500. DEL-Spiel als Sieger vom Eis fahren.

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