0:2 in Wolfsburg DEG nutzt Chancen nicht

Wolfsburg · Die Düsseldorfer Eishockeyprofis schießen 43 Mal aufs Tor. Doch weil sie ihre Chancen nicht nutzen, verlieren sie mit 0:2 und kassieren die vierte Niederlage aus den vergangenen fünf Spielen.

 Düsseldorfs Marco Nowak.

Düsseldorfs Marco Nowak.

Foto: RP/HORSTMUELLER GmbH

Es ist gut ein Jahrzehnt her, da herrschte dicke Luft zwischen der Düsseldorfer EG und den Grizzlys Wolfsburg. Die DEG war auf dem Weg in den Norden auf der verschneiten Autobahn steckengeblieben und 90 Minuten zu spät zum Spiel erschienen. Und weil sich die Wolfsburger darüber bei der Deutschen Eishockey Liga (DEL) beschwerten, wurden die Düsseldorfer zu 5000 Euro Strafe pro Viertelstunde verdonnert. Das hat niemand vergessen an der Brehmstraße. Erst dieser Tage kamen die Erinnerungen wieder hoch, liegen Teile der Strecke doch wieder unter einer Schneedecke. Doch diesmal machte es die DEG anders, fuhr bereits am Vortag. Und auch wenn sie für die nicht mal 400 Kilometer knapp sechseinhalb Stunden brauchte, wollte sich niemand beschweren.

Dass sie das Spiel mit 0:2 (0:0, 0:1, 0:1) verlor, hatte in der Tat andere Gründe. Die Düsseldorfer scheiterten an einer Mischung aus Unvermögen, Pech, einem starken gegnerischen Torhüter und seltsamen Schiedsrichterentscheidungen. So stand am Ende die vierte Niederlage aus den vergangenen fünf Spielen. Der Vorsprung auf einen Nicht-Play-off-Platz in der DEL-Nordgruppe ist auf zwei Punkte zusammengeschmolzen.

Und dennoch war das Spiel ein Schritt in die richtige Richtung. „Was sollen wir uns heute vorwerfen?“, sagte Verteidiger Marco Nowak, „wir haben ein gutes Spiel gemacht, aber nicht die nötigen Tore geschossen.“ Das war eine treffende Analyse, schon in der Anfangsphase präsentierte sich die DEG deutlich besser als zuletzt. Generell war das ein ansehnliches erstes Drittel: viel Tempo, wenig Pausen, aber eben keine Tore. Was einerseits an den Torhütern Dustin Strahlmeier und Hendrik Hane lag, aber auch am Pfosten, den Daniel Fischbuch mal wieder getroffen hatte. Der 24. Stangentreffer der DEG in dieser Saison – kein DEL-Team hat derzeit mehr Pech im Abschluss.

Das war besonders im zweiten Drittel zu sehen. Da schnürte die DEG die Gastgeber über Minuten ein und erspielte sich Chance um Chance. Jerome Flaake, Alexander Barta, noch mal Flaake, Tobias Eder, Max Kammerer, Daniel Fischbuch – sie alle hatten die Führung auf dem Schläger. Nach der Hälfte des Drittels stand die Schussuhr bei 11:0 für die DEG. Und dennoch lag die kurze Zeit später zurück, weil die Schiedsrichter einen Allerweltszweikampf von Marco Nowak als Foul werteten und die Wolfsburger ihre erste Überzahl des Abends zum 1:0 nutzten. Dass Fischbuch kurze Zeit später wegen der nächsten Fehlentscheidung auf die Strafbank musste, machte die Laune nicht besser. Vor allem bei Fischbuch selbst, der sich am TV-Mikrofon nicht über die Strafe ärgerte, sondern auch über das Ergebnis: „Wir haben klar dominiert, wir müssen einfach schauen, dass wir die Chancen reinmachen.“

Das taten zu Beginn des Schlussabschnitts aber erneut die Wolfsburger, die nun deutlich besser im Spiel waren. Trotzdem kam die DEG weiter zu Möglichkeiten. Am Ende hatte sie 78 Schüsse abgegeben, 43 davon flogen aufs Tor, doch zu jubeln gab es nichts. Wolfsburg im Schnee ist eben kein gutes Pflaster für die DEG.

Statistik:Grizzlys Wolfsburg - Düsseldorfer EG 2:0 (0:0, 1:0, 1:0)

DEG: Tor: Hane (Pantkowski); Abwehr: Ebner, Nowak – Jensen, Cumiskey – Geitner, Zanetti; Angriff: Kammerer, Barta, Flaake – Alanov, Olimb, Fischbuch – Karachun, Carey, From – Jahnke, Eder, Ehl

Schiedsrichter: Iwert/Schrader

Tore: 1:0 (33:45) Machacek (Görtz, Button/5-4), 2:0 (45:04) Hungerecker (Button, Machacek)

Strafminuten: 6:4Torschüsse: 27:43

(bs-)
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