Düsseldorfer EG Verkorkstes Debüt für DEG-Torhüter

Düsseldorf · Dabei trifft den 22 Jahre alten Timo Herden an der bitteren 2:4-Niederlage in Krefeld keine Schuld. Die Mannschaft von Trainer Mike Pellegrims steht nun vor schwierigen Aufgaben und schon früh in der Saison unter Druck.

 Trost vom Kollegen: Mathias Niederberger (35) nimmt Keeper Timo Herden in den Arm. Links Jeremy Welsh, rechts Alexandre Picard.

Trost vom Kollegen: Mathias Niederberger (35) nimmt Keeper Timo Herden in den Arm. Links Jeremy Welsh, rechts Alexandre Picard.

Foto: foto häfner

Was war das bitter - sehen zu müssen, wie ausgerechnet der Ex-Düsseldorfer Christoph Gawlik geradezu nach Belieben Alexander Barta, Marco Nowak und Maximilian Kammerer wegcheckt und nach dem Spiel mit einem breiten Grinsen in die Kabine stapft; wie Martin Schymainski, der zwei Tore geschossen und eins vorbereitet hat, als letzter Krefelder nach dem 4:2-Triumph über die DEG in die Kabine kommt und dort gefeiert wird; wie Timo Herden traurig da steht. Für den 22 Jahre alten gebürtigen Rosenheimer ging ein Traum in Erfüllung, allerdings einer ohne Happy End. "Natürlich ist es ärgerlich, hier zu verlieren", sagte der im Sommer aus Bad Nauheim gekommene Torhüter nach seinem Debüt in der Deutschen Eishockey Liga.

Am Samstag hatte Herden davon erfahren, dass er in Krefeld erstmals bei der DEG zwischen den Pfosten stehen wird. "So zehn, zwanzig Minuten vor dem Spiel wurde ich dann etwas nervös", berichtet er. "Aber das war nach wenigen Minuten vorbei. Ich bin gut ins Spiel gekommen und fühlte mich nach dem ersten Drittel sicher. Wir hatten das Spiel im Griff."

Der Keeper fühlte sich sicher, die Mannschaft nach der 2:0-Führung nach einer halben Stunde wohl zu sicher. Sie baute rapide ab, verlor plötzlich die Zweikämpfe, ließ sich den Schneid abkaufen von den spielerisch deutlich unterlegenen Krefeldern, die mit Herz und Kampfgeist die Partie kippten. "Da haben wir die Scheibe zu einfach verloren", sagt Herden, der die drei Gegentore so gesehen hat: "Beim ersten war es schwierig, weil die Scheibe von der Bande zurückkommt, da komme ich nicht schnell genug ins Eck. Das zweite haben die Krefelder gut gemacht, aber das dritte nach einem Bully, das darf nicht passieren." Dem zweiten ging ein Fehler von Brandon Burlon voraus, das dritte war der Düsseldorfer Passivität geschuldet.

Auch Torschütze Maximilian Kammerer war "völlig enttäuscht. Das war zu wenig. Wir haben in der ersten halben Stunde unsere Chancen nicht genutzt und die Spielzüge nicht konsequent zu Ende gespielt. Im letzten Drittel waren wir viel zu passiv."

Natürlich ging es in Krefeld ergebnistechnisch betrachtet nur um drei Punkte, doch tatsächlich um mehr. Es ging darum, sich zu rehabilitieren, nachdem 48 Stunden zuvor in der Schlussphase in Wolfsburg (2:3 n.V.) zwei Punkte verspielt wurden; es ging darum, Derby-Mentalität zu beweisen; es ging darum, sich im Mittelfeld der Liga festzusetzen. All das ist nicht gelungen, die DEG ist auf Platz zwölf abgerutscht.

"Es liegt nicht an der Arbeitsmoral", sagt Trainer Mike Pellegrims. "Die Spieler müssen verstehen, dass ein Spiel 60 Minuten dauert." Und zwar ziemlich schnell, denn die drei Aufgaben in den nächsten Tagen - Freitag gegen Meister Red Bull München, Sonntag bei den Iserlohn Roosters und Dienstag gegen die wiedererstarkten Eisbären Berlin - haben es in sich.

(ths)
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