Gute Stimmung trotz Niederlage Siegesserie der DEG endet gegen Wolfsburg
Düsseldorf · Die DEG unterliegt Wolfsburg mit dem knappsten aller Resultate. Trotz des 0:1 verabschieden sich die Düsseldorfer Eishockeyprofis und ihre Fans gut gelaunt in die kurze Weihnachtspause – auch dank einer Nachricht noch vor dem ersten Bully.
Dass es auch im Eishockey deutlich wichtigere Dinge gibt als Tore, Punkte und Tabellenplätze, war am Freitagabend im Rather Dome zu erleben. Kurz vor dem Spiel der Düsseldorfer EG gegen die Grizzlys Wolfsburg war auf dem Videowürfel ein Foto der Familie Rakhshani zu sehen. Rett Rakhshani war bis vergangene Woche Stürmer bei den Grizzlys. Nun ist er das nicht mehr, denn natürlich tritt auch für einen Profi alles in den Hintergrund, wenn die Familie ein Schicksalsschlag ereilt. Seine Frau Shar ist an Krebs erkrankt, also hat der 34-Jährige nun seine Karriere nun umgehend beendet und sammelt Spenden, um die teure Therapie finanzieren zu können. Mehr als 100.000 Euro sind bereits zusammengekommen, auch DEL-Spieler und Fans haben gespendet. Also erinnerte die DEG vor dem Spiel an die Aktion und rief „die Eishockeyfamilie“ dazu auf, sich daran zu beteiligen.

Wolfsburg gegen DEG: die Statistiken zum Spiel
Da war es natürlich nicht so einfach, die 5783 Besucher danach auf so etwas Banales wie ein Eishockeyspiel einzustimmen, aber die DEG schaffte es trotzdem. Denn kurz vor dem ersten Bully hatte sie noch etwas zu verkünden, ein vorweihnachtliches Geschenk an ihre Fans. Davon hatte es zuletzt ja einige gegeben, fünf Siege in Folge und der zwischenzeitliche Sprung ins obere Tabellendrittel der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Nun also das nächste Geschenk, nämlich die Vertragsverlängerung mit Alec McCrea. Der Verteidiger, einer der Gewinner der ersten Saisonhälfte, bleibt bis 2025 am Rhein. Was für lauten Jubel im Dome sorgte.
Bis dann noch mal gejubelt werden konnte, dauerte es allerdings – gar bis ins letzte Drittel, erst dann fiel das erste Tor des Abends. Und es waren die drei Dutzend Gästefans, die feiern durften, nachdem Wolfsburgs Jean-Christophe Beaudin die Grizzlys in Überzahl in Führung geschossen hatte. Es blieb dann auch beim 0:1. Für die DEG die erste Niederlage nach zuvor fünf Siegen in Folge, in der Tabelle steht sie zur kurzen Weihnachtspause damit auf Rang sieben.
Wirklich trüben konnte das die Laune allerdings nicht. Als die DEG-Spieler danach ihre Helme gegen Weihnachtsmützen eintauschten und ihren Fans frohe Weihnachten wünschten, gab es noch mal lauten Applaus. Was nicht nur daran lag, dass sich das Zwischenfazit sehen lassen kann, auch das Spiel am Freitag war trotz der mageren Torausbeute ansehnlich. Was doch sehr an den Auftritt am Dienstag gegen Mannheim erinnerte, als Josef Eham die DEG zu einem 1:0-Sieg geschossen hatte. Ein langweiliger Abend war das dennoch keineswegs. Und das war auch der Freitag gegen Wolfsburg nicht. Viel Tempo, packende Zweikämpfe, diverse Torszenen, zwei starke Torhüter – nicht umsonst war Trainer Roger Hanns hinterher „mit dem Spiel und der Leistung zufrieden“. Bei zwei so starken Torhütern passiere es halt manchmal, dass nur ein Schuss in Überzahl ein Spiel entscheide.
Chancen hatten beide Seiten in der Tat für mehr. Schon im ersten Drittel hatte Wolfsburgs Spencer Machacek die Latte getroffen, zudem musste der erneut gute Henrik Haukeland mehrfach eingreifen. Was genauso für seinen nicht minder starken Gegenüber Dustin Strahlmeier galt. Alexander Blank und Tobias Eder hatten die besten DEG-Möglichkeiten im ersten Abschnitt. Dennoch ging es mit einem 0:0 in die erste Pause.
So stand es auch nach 40 Minuten, was erneut keine Selbstverständlichkeit war. Zwischendurch ging es sogar recht wild zu, was am ein oder anderen Stellungsfehler lag, aber auch am hin und wieder kurios springenden Puck. Wenn man der DEG aber eins vorwerfen musste, dann, dass sie zu wenige Pucks aufs Tor brachte. 45 Schüsse feuerten die Düsseldorfer ab, aber nur 18 davon gingen wirklich aufs Tor. Die Wolfsburger schossen immerhin 28 auf Haukeland, einer war dann halt drin. Danach versuchte die DEG noch mal alles, aber es sollte nicht sein. Als sie dann kurz vor Schluss eine Strafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis bekam, war es mehr oder weniger vorbei mit der Schlussoffensive. Eine echte Ausgleichschance gab es nicht mehr.