Düsseldorfer EG DEG-Trainer Kreutzer sieht keine Krise

Düsseldorf · Fünf Niederlagen in Folge hat seine Mannschaft kassiert. Kein Grund zur Aufregung, meint der Eishockey-Coach.

Christof Kreutzer: Trainer und Urgestein der Düsseldorfer EG
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Das ist Christof Kreutzer

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Foto: Laci Perenyi

Christof Kreutzer ist ein emotionaler Typ. Wer ihn bei Spielen der Düsseldorfer EG auf der Bank erlebt, wird das bestätigen. Da wird der einstige Eishockeyprofi laut, manchmal sogar extrem laut. Er schreit und tobt und erinnert dabei an frühere DEG-Zeiten unter Trainer Hans Zach, der deshalb den Kosenamen "Alpenvulkan" erhielt.

Doch Kreutzer erinnert nicht nur wegen seiner Gefühlsausbrüche an den früheren Meistertrainer, sondern auch wegen seines Eintretens für die Mannschaft. Er stellt sich vor seine Spieler, wenn er sieht, dass sie arbeiten und ihr Bestes geben, auch wenn etwas nicht gelingt. Er vertraut ihnen und verfällt nicht in Hektik. Auch nicht nach fünf Niederlagen in Folge. Vielmehr analysiert er die Situation und ordnet sie ein. So bestreitet Kreutzer trotz der Niederlagenserie, dass seine Mannschaft in der Krise steckt: "Weil wir kein Spiel hoch verloren haben."

Tatsächlich hat seine Mannschaft alle fünf Spiele nach der Länderspielpause mit nur einem Tor Unterschied verloren, gegen Augsburg (4:5) und Krefeld (0:1) jeweils nach Penaltyschießen. "Da haben wir jeweils einen Punkt geholt, und in Mannheim hätten wir direkt gewinnen können. Aber es ist schon richtig, das Gefühl, etwas gewonnen zu haben, ist nicht da."

Das Spiel am vergangenen Sonntag gegen Krefeld fand er trotz allem nicht so schlecht: "Krefeld hat sechs der letzten sieben Spiele gewonnen. Sie haben den Kader ausgedünnt und sind nun ein verschworenes, kleines Team, das nichts mehr zu verlieren hat. Deshalb ist es schwer, gegen die zu spielen. Wir haben das aber defensiv gut gemacht, kaum etwas zugelassen. In einem Heimspiel kein Gegentor zu kassieren, ist sehr gut. Aber normalerweise muss man es dann auch gewinnen." Und auch in Sachen Disziplin ist der Coach zufrieden, weil sein Team wenig Strafzeiten bekommen hat.

All das ändert aber nichts daran, dass die DEG zum Jahreswechsel Tabellenführer der Deutschen Eishockey Liga war, jetzt aber nur noch Sechster ist. Kreutzer nutzt diesen Fakt, um seine Arbeit einzuordnen. "Das zeigt doch, dass wir sehr viel richtig gemacht haben", sagt er. "Wir dürfen eines nicht vergessen: Wir versuchen hier etwas aufzubauen, wir zählen nicht zu den Favoriten der Liga. Deshalb habe ich immer gesagt, wir müssen Geduld haben, weil sich etwas entwickeln muss. Und hätte mir vor der Saison jemand gesagt, dass wir drei Spieltage vor Schluss acht Punkte Vorsprung auf den Siebten haben, das hätte ich sofort angenommen und unterschrieben."

Acht Punkte Vorsprung sind zwar ein dickes Polster, aber kein Ruhekissen. Es geht um mehr als die Punkte, es geht darum, die Form für die Play-offs zu finden. Kreutzer sieht seine Mannschaft gut gerüstet: "Gegen stärkere Gegner wie Mannheim haben wir auch besser gespielt. Das war während der gesamten Saison so. Deshalb bin ich auch recht zuversichtlich."

Während eines Spiels ist Kreutzer impulsiv, doch seine Analysen sind meist nüchtern und durchdacht.

(ths)
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