2:3 im ersten Heimspiel DEG belohnt sich nicht für gute Leistung gegen Berlin

Düsseldorf · Wie bereits in München macht die Düsseldorfer EG auch gegen die Eisbären Berlin ein gutes Spiel, kassiert aber erneut Treffer in Unterzahl und verliert mit 2:3.

 Verlängerte vor dem Spiel gegen die Eisbären Berlin seinen Vertrag um sechs weitere Jahre bis 2030: DEG-Torwart Henrik Haukeland (r.).

Verlängerte vor dem Spiel gegen die Eisbären Berlin seinen Vertrag um sechs weitere Jahre bis 2030: DEG-Torwart Henrik Haukeland (r.).

Foto: Ralph-Derek Schröder

Normalerweise geht es für die Fans bei so einem Heimauftakt ja erst mal darum, sich wieder an alles zu gewöhnen. An die Nachbarn auf der Tribüne, an die Halle, die Show vor dem Spiel, die Mannschaft. Die Fans der Düsseldorfer EG allerdings hatten am Sonntagnachmittag keine Zeit, entspannt in die neue Saison zu starten. Der Puck war noch nicht mal eingeworfen, da ging bereits ein Jubel durch den Dome, der lauter war als bei so manchem Tor. Denn die DEG hatte nach all den schlechten Nachrichten wegen der vielen Verletzten endlich mal wieder eine positive Personalmeldung zu verkünden. Wahrscheinlich sogar die wichtigste Nachricht überhaupt: Henrik Haukeland hat seinen Vertrag verlängert – für sechs Jahre.

Das kam auf mehreren Ebenen überraschend. Erstens gibt es in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) in der Regel keine derart langen Verträge. Zweitens dürfte es noch zahlreiche Mitbieter um Haukeland gegeben haben, auch deutlich zahlungskräftigere. Ist der Norweger doch aktueller „DEL-Torwart des Jahres“ und einer, der selbst Spitzenteams besser macht. Aber geht es nach Haukeland, ist die DEG „auf dem Weg“ dahin, wie er laut der Mitteilung sagte. Und nicht nur das: „Wir werden alles daransetzen, irgendwann eine Meisterschaft nach Düsseldorf zu holen.“

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Das M-Wort hat rund um die DEG lange niemand verwendet. Zumindest niemand, der damit nicht die Vergangenheit meinte. Und wie weit der Weg in der Gegenwart dahin ist, das zeigte nun das erste Wochenende der neuen Saison. Da ging es nämlich gegen zwei Teams, die jetzt schon als Titelanwärter gelten, und am Ende stand die DEG ohne Punkte da. Erst gab es am Donnerstag ein 2:4 beim EHC Red Bull München, am Sonntag folgte ein 2:3 gegen die Eisbären Berlin.

Was in beiden Fällen nicht daran lag, dass die Düsseldorfer das klar unterlegene Team waren, bei Fünf-gegen-Fünf hielten sie jeweils gut mit, aber in den Special Teams läuft es noch so gar nicht. In München kassierte die DEG drei Tore in Unterzahl, gegen Berlin nun wieder zwei, zudem einen bei eigener Überzahl, während sie selbst bei nummerischer Überlegenheit komplett leer ausging – bei sechs Gelegenheiten.

Die Schwäche in Unter- und Überzahl war natürlich auch danach Thema. „Wir kriegen es nicht hin, ein Powerplay zu verteidigen. Und die eigene Überzahl ist momentan noch nicht gut genug“, sagte Philip Gogulla, dessen Team mit einem Mann weniger seltsam passiv agierte. Die Berliner durften sich die Scheibe nahezu ohne Druck munter hin und her spielen und aus allen Lagen schießen. Haukeland tat noch sein Mögliches, aber alles war eben nicht möglich.

Bei Fünf-gegen-Fünf sah das hingegen ganz anders aus. Bennet Roßmy und Bernhard Ebner hatten früh erste Chancen. Victor Svensson musste die DEG in der zehnten Minuten sogar in Führung bringen, als er allein vor dem Berliner Tor auftauchte, doch der ganz starke Eisbären-Torwart Jake Hildebrand fuhr die Fanghand aus. Und nicht nur das: Als die DEG gegen Ende des Drittels dann in Überzahl war, verlor Josef Eham den Puck an Manuel Wiederer, der auf und da von war und durch Haukelands Beine zum 0:1 traf. Ein ordentlicher Stimmungskiller für die fast 10.000 Fans im Dome. Und es wurde erst mal nicht besser. Im zweiten Drittel erhöhte Ex-DEG-Stürmer Tobias Eder – natürlich in Überzahl – auf 2:0 für die Berliner, die nun insgesamt die Zügel anzogen. Da lief der Puck schnell durch ihre Reihen, da kamen sie immer wieder zu Abschlüssen. Nach gut der Hälfte der Spielzeit hatten sie doppelt so oft wie die DEG aufs Tor geschossen und führten verdient. Es brauchte erst einen Treffer von Gogulla mehr oder weniger aus dem Nichts, damit die DEG und die Halle wieder aufwachten.

Danach war es wieder ein offenes Spiel. Zwar nutzen die Eisbären auch im letzten Drittel wieder ein Überzahlspiel durch Yannick Veilleux, doch kurz später verkürzte der Ex-Berliner Bennet Roßmy auf 2:3. Danach warf die DEG alles nach vorne, hatte auch noch Chancen, einmal trudelte die Scheibe durch den Berliner Torraum, aber ins Tor ging sie nicht mehr. Applaus gab es trotzdem, zwar nicht so viel, wie zu Beginn bei Haukelands Vertragsverlängerung, aber immerhin.

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