Mit Daniel Kreutzer und Uli Hiemer So lief das Abschiedsspiel von Ex-DEG-Stürmer Patrick Reimer in Nürnberg
Nürnberg/Düsseldorf · Ein Jahr nach seinem Karriereende hat Patrick Reimer am Wochenende noch einmal die Schlittschuhe angezogen und mit Freunden und alten Weggefährten seiner bemerkenswerten Laufbahn ein würdiges Ende verliehen.
Am Wochenende zog Patrick Reimer ein letztes Mal als Spieler seine Schlittschuhe an, präparierte seinen Eishockeyschläger mit Tape und stülpte sich den Helm über den Kopf. Zwar hatte der 41-Jährige bereits im vergangenen Jahr seine aktive Karriere nach insgesamt 1069 Spielen für die Düsseldorfer EG und die Nürnberg Ice Tigers in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) beendet, sein Abschiedsspiel ging allerdings erst am Samstag über die Bühne – und war vom Rahmen her so, wie es der Rekordscorer- und -torschütze der DEL (859 Scorerpunkte, 394 Tore) verdient hat.
Fast 5500 Zuschauer kamen in die gut gefüllte Nürnberger Arena und sahen nicht nur ein munteres 13:12 zwischen den Teams „Nürnberg & Friends“ und „Düsseldorf & Friends“ mit vielen alten Weggefährten (u.a. Daniel Kreutzer, Jochen Reimer, Uli Hiemer, Rob Collins und Klaus Kathan), sondern auch einen Showkampf zwischen dem ehemaligen DEG-Verteidiger Marco Nowak (Eisbären Berlin) und dem heutigen Düsseldorfer Profi Oliver Mebus. Letzterer verpasste aufgrund des Abschiedsevents seines langjährigen Nürnberger Teamkameraden das erste Testspiel seines aktuellen Klubs, das am selben Tag in Essen stattfand. Der Termin war allerdings seit längerer Zeit mit seinem Arbeitgeber abgesprochen.
Reimers alter Kumpel Reinprecht fehlte in Nürnberg
Ursprünglich wollte auch Mebus‘ neuer Trainer Steven Reinprecht die Reise ins Frankenland antreten. Zwei Mal habe der ehemalige Stürmer der Ice Tigers (2012 bis 2018) sein Kommen zugesagt, Kostenpflichtiger Inhalt wie der Kanadier vor Kurzem im Interview mit unserer Redaktion erzählte. Im November und Januar war das, „und dann kam das Angebot der DEG, das natürlich großartig ist“. Leicht fiel ihm die Entscheidung wahrlich nicht, wie er zugab: „Es ist hart, wir haben lange zusammengespielt, und ich wäre gern dabei, um ihn zu unterstützen. Aber ich habe einen Job zu tun, und es ist das erste Spiel. Aber auch abgesehen davon: Das ist meine Verpflichtung und das, wo ich sein möchte.“
Immerhin digital war der 48-Jährige anwesend, hatte er doch im Vorfeld eine kleine Videobotschaft für seinen Kumpel aufgenommen, die am Samstag über den Videowürfel flimmerte. Es war einer von vielen emotionalen Momenten an diesem für Reimer so besonderen Tag. „Ich habe dieses Spiel vorher vielleicht emotional etwas unterschätzt“, gab der gebürtige Mindelheimer hinterher zu. Das ein oder andere Tränchen war da schon verdrückt.
Dem Eishockeysport bleibt Reimer indes weiter erhalten – und zwar als Trainer. Seit dem 1. Mai arbeitet er für den Deutschen Eishockey-Bund (DEB) und verantwortet dort die U18-Nationalmannschaft. Anfang des Monats gab es mit der Teilnahme am Hlinka Gretzky Cup bereits das erste Highlight der jungen Trainerlaufbahn. Mit DEG-Jungstürmer David Lewandowski im Kader erreichte das deutsche Team bei der inoffiziellen U18-WM den sechsten Rang, die beste Platzierung die ein DEB-Team jemals bei diesem Turnier erreichte.