3:2 nach Verlängerung gegen Iserlohn DEG gewinnt hitziges NRW-Duell

Düsseldorf · Harte Checks, dreckige Fouls und eine DEG, die einen späten Rückstand noch dreht: Nach zuvor drei Niederlagen in Folge schlagen die Düsseldorfer Eishockeyprofis die Iserlohn Roosters mit 3:2 nach Verlängerung.

 Carter Proft von der DEG gerät mit Iserlohns Alex McCre (l) aneinander.

Carter Proft von der DEG gerät mit Iserlohns Alex McCre (l) aneinander.

Foto: Ja/Ralph-Derek Schröder

Das Wichtigste zuerst: Die Düsseldorfer EG und die Iserlohn Roosters haben am Freitagabend Eishockey gespielt. Das muss man dieser Tage schon als außergewöhnlich bewerten, in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) hat Corona ja wieder voll zugeschlagen. Gleich vier der 15 Teams sitzen in Quarantäne, andere treten dezimiert an, die Nürnberg Ice Tigers mussten unter der Woche gar zwei Spieler aus einem laufenden Spiel nehmen, weil die positiven Testergebnisse erst abends kamen.

Am Freitag nun fanden nur noch drei der geplanten sieben Spiele statt. Unter anderem das der DEG, die drauf und dran war, auch ihr viertes Spiel nach der Olympiapause zu verlieren. Bis tief ins letzte Drittel lag sie hinten, kam dann aber zurück und gewann 3:2 (1:1, 0:0, 1:1, 1:0) nach Verlängerung. Ein ganz wichtiger Sieg. Fürs Gemüt. Und für das Rennen um Platz zehn, ging es doch gegen einen direkten Konkurrenten.

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Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Die Laune war hinterher entsprechend: „Ich bin einfach nur stolz auf mein Team“, sagte Siegtorschütze Marco Nowak, der wie die knapp 5000 Zuschauer ein zwar selten schönes, aber jederzeit hitziges NRW-Duell erlebte. 14 Strafen verteilten die Schiedsrichter, und das nicht nur, weil sie das übliche Beinstellen und Haken ahnten mussten. Es gab auch richtig dreckige Aktionen, wie von Iserlohns Casey Bailey, der seinen Schläger wie eine Axt in die Kniekehle von DEG-Stürmer Brendan O'Donnell schlug. Normalerweise ein Grund, vorzeitig in die Kabine zu gehen, die nicht immer souveränen Schiedsrichter beließen es bei zwei Minuten.

Dass es beide Seiten auch hart, aber fair können, war schon in den ersten Minuten zu sehen. Da wurde gekämpft und gecheckt und sich in Schüsse geworfen. Rein Spielerisch gehörte die Anfangsphase der DEG, nach vier Minuten sorgte Brett Olson nach einer feinen Kombination über O'Donnell und Stephen MacAulay in Überzahl für das 1:0. Auch danach blieb die DEG spielbestimmend, verpasste es aber, das zweite Tor nachzulegen.

Das erinnerte doch sehr an die ersten drei Spiele nach der Olympiapause, auch da kamen die Düsseldorfer gut aus der Kabine, fingen sich dann aber unnötige Gegentore und waren danach nicht mehr ganz dieselben. Das passierte auch gegen Iserlohn. Ein Fehlpass von Bernhard Ebner in der eigenen Zone und ein Schuss von Eric Cornel später stand es 1:1. Spätestens danach war Iserlohn besser. Weil die DEG sich das Leben durch viele Ungenauigkeiten selbst schwer machte. Und weil die Roosters immer besser in ihren Forecheck kamen. Im zweiten Drittel kam die DEG über Minuten kaum kontrolliert hinten raus.

Das änderte sich erst, als das Spiel ruppiger wurde und es nun reihenweise Strafzeiten gab. Doch die DEG wusste die der Iserlohner nicht zu nutzen. Besser machten es die Gäste zu Beginn des letzten Drittels – ausgerechnet nach O'Donnells Revanchefoul. Was der DEG-Torjäger so natürlich nicht auf sich sitzen lassen wollte. Acht Minuten später schoss er das 2:2 und jubelte danach besonders emotional. War das zwar sein 20. Saisontreffer, aber sein erster seit Mitte Januar.

Danach war es ein offenes Spiel, niemand wollte sich mit einem Punkt zufriedengeben in diesem Duell um Platz zehn. Da ging es hin und her, auch mal wild und unkontrolliert, mit den besseren Chancen für die DEG. O'Donnell hatte eine gute, Rückkehrer Daniel Fischbuch eine noch bessere. Die Entscheidung fiel aber erst in der Verlängerung, als sich Marco Nowak den Puck schnappte, über außen durchging und einfach abzog. Der Rest war Jubel.

Düsseldorfer EG – Iserlohn Roosters 3:2 n.V. (1:1, 0:0, 1:1, 1:0)

DEG: Tor: Hane (Pantkowski); Abwehr: Järvinen, Ebner – Cumiskey, Geitner – Heinzinger, Nowak – Zitterbart; Angriff: Proft, MacAulay, D'Amigo – Eder, Barta, Ehl – O'Donnell, Svensson, Fischbuch – Postel, Olson, SchiemenzSchiedsrichter: Rekucki/MacFarlane

Tore: 1:0 (3:25) Olson (MacAulay, O'Donnell/5-4), 1:1 (15:39) Cornel, 1:2 (40:17) Whitney (O'Connor, Cornel/5-4), 2:2 (48:05) O'Donnell (MacAulay/5-4), 3:2 (60:16) Nowak (O'Donnell/3-3)

Zuschauer: 4983

Strafminuten: 10:18

Torschüsse: 28:19  

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