Stürmer verletzt sich gegen Berlin Strodels Pech dämpft den Jubel der DEG

Düsseldorf · DEG-Stürmer Manuel Strodel hat sich gegen die Eisbären eine schwere Schulterverletzung zugezogen und fällt lange aus. Sportlich stimmt beim Tabellenführer der Deutschen Eishockey Liga nach dem 5:1-Sieg über Berlin jedoch fast alles.

 Marco Nowak (DEG) am Puck vor Manuel Strodel (DEG) und Jason Bast (Nürnberg).

Marco Nowak (DEG) am Puck vor Manuel Strodel (DEG) und Jason Bast (Nürnberg).

Foto: HORSTMUELLER GmbH

Fast alles passte zu eine richtig ausgelassenen Eishockey-Feier. Ein 5:1 (0:1, 3:0, 2:0)-Sieg über die Eisbären Berlin, mit sieben Siegen ein neuer Vereins-Saisonstartrekord, zwei Tore im zuvor noch nicht zufriedenstellenden Überzahlspiel, Philip Gogullas Ehrenrunde im ergreifend hässlichen silbernen Jackett des „Spielers des Spiels“ – die DEG hätte von einem rundum gelungenen Abend sprechen können. Wenn da nicht eine Szene gewesen wäre, die das Wörtchen „fast“ im ersten Satz nötig machte. Kurz vor dem Ende krachte Stürmer Manuel Strodel so unglücklich in die Bande, dass er verletzt vom Eis geführt werden musste.

Düsseldorfer EG: Philipp Gogulla erhält das glitzernde Silber-Sakko
5 Bilder

Gogulla erhält das glitzernde Silber-Sakko

5 Bilder
Foto: Birgit Häfner

„Wir haben Manu sofort ins Krankenhaus gebracht“, berichtete Mannschaftsarzt Ulf Blecker später. „Sein Schultereckgelenk ist auf jeden Fall herausgesprungen, was mehrere Bänderrisse bedeutet. Jetzt muss das MRT zeigen, ob dazu noch ein Bruch vorliegt.“ Mit rund drei Monaten Pause muss Strodel in jedem Fall rechnen; liegt sogar eine Sprengung des Gelenks vor, die befürchtet werden muss, wird es noch um einiges länger dauern. Ein bitteres Finale eines Spiels, das die Düsseldorfer unter den 7741 Zuschauern ansonsten begeistert zurückließ.

Das sah zu Beginn nicht einmal so aus. Die Eisbären gingen früh in Führung, machten der DEG mit ihrem körperbetonten Spiel zu schaffen. „Das sind schon große Jungs“, sagte Verteidiger Bernhard Ebner. „Es war nicht so einfach für uns, in das Spiel reinzukommen.“ Gogulla empfand es ähnlich. „In der ersten Drittelpause haben der Trainer und auch die Führungsspieler gesagt, dass wir unbedingt mehr Schlittschuhlaufen müssen“, erklärte der Torjäger. Tatsächlich war das Spiel des DEL-Tabellenführers in den ersten 20 Minuten zu statisch. „Wir hatten zwar nicht so viele Scheibenverluste wie noch gegen Nürnberg“, sagte Chefcoach Harold Kreis. „Aber wir haben zu viel Respekt vor Berlin gezeigt, die Scheibe zu oft lang nach vorn geschlagen. Wir haben deshalb angesprochen, das Tempo zu erhöhen, mehr zu laufen und mit der Scheibe zu spielen. Das hat funktioniert, weil wir uns auch mehr zugetraut und durch unsere gesteigerte Geschwindigkeit Strafzeiten der Berliner provoziert haben.“

DEG - Eisbären Berlin: die Bilder des Spiels
11 Bilder

DEG - Eisbären Berlin: die Bilder des Spiels

11 Bilder
Foto: Birgit Häfner

Da zum ersten Mal in dieser ansonsten so erfolgreichen Saison auch das Überzahlspiel funktionierte und durch Braden Pimm und Gogulla innerhalb von 161 Sekunden das 1:1 und 2:1 brachte, drehte die DEG die Partie und beherrschte sie fortan. Nach Auffassung der Protagonisten freilich nicht so stark, wie es das Ergebnis ausdrückte. „Das war bis zum Ende nicht wirklich ein 5:1-Spiel“, meinte Ebner, und Kreis ergänzte: „Es war eng, aber wir haben eben die Tore geschossen, wann wir sie brauchten.“ Und auch wenn Lukas Laub, Jaedon Descheneau und Patrick Buzas kräftig nachlegten, war es kein Zufall, dass erneut Gogulla mit seinem Tor die Weichen stellte. Die Fans feierten den Heimkehrer, der dann auch zugab: „Natürlich ist es ein schönes Gefühl, wenn du die Fans deinen Namen rufen hörst. Aber meine Person ist nicht wichtig, ebenso wie der Startrekord. So etwas ist nice to have, aber viel mehr geht es um die Mannschaft.“ Und an der gibt es vor den Wochenendspielen in Wolfsburg (Freitag, 19.30 Uhr) und gegen Krefeld (Sonntag, 16.30 Uhr, ISS Dome) nun wirklich nicht viel zu mäkeln.

(jol)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort