Terminplan hat seine Tücken In die Länge gezogenes Viertelfinale nervt die DEG

Augsburg · Zwei Spiele, zwei Siege: Die Aufgabe, die sich der Düsseldorfer EG gegen den Augsburger EV nun stellt, ist vom Prinzip her simpler Natur. Doch die DEG kämpft nicht nur mit dem Gegner, auch der Terminplan hat seine Tücken.

 Niki Mondt, Sportlicher Leiter der DEG. (Archiv)

Niki Mondt, Sportlicher Leiter der DEG. (Archiv)

Foto: HORSTMUELLER GmbH/Anne Orthen

Bei einer weiteren, einer vierten Niederlage wäre die Saison in der Deutschen Eishockey Liga für sie beendet. Doch ganz so einfach wird das Unterfangen deshalb nicht. Schließlich nimmt auch immer der Gegner eine entscheidende Rolle ein. Das zeigte schon der schmerzhafte Sonntag, als die DEG den moralstarken bayerischen Schwaben in der Verlängerung mit 3:4 unterlag und nun in der Viertelfinalserie mit 2:3 zurückliegt. Besonders bitter: Der Ausgleich für die Gastgeber fiel erst in der letzten Minute der regulären Spielzeit.

„Natürlich hat uns der Ausgang des Spiels schockiert“, sagte Niki Mondt, der Sportliche Leiter der Rot-Gelben. „Die Spieler waren zu Recht brutal enttäuscht, sauer und frustriert.“ So auch Kapitän Alexander Barta: „Wir haben ein Spiel verloren, das wir nie verlieren dürfen.“ Um den Kopf ein wenig freizubekommen, hat die Mannschaft laut Mondt den Montag dienstfrei. Ab diesem Dienstag soll dann die Vorbereitung auf das kommende Heimspiel am Freitag (19.30 Uhr, Rather Dome) beginnen.

Dann wird es einmal mehr darauf ankommen, die entscheidenen Kleinigkeiten auf dem Eis, von denen Cheftrainer Harold Kreis während der Play-offs oft spricht, über mindestens 60 Minuten besser als der Gegner zu machen. Dabei geht es etwa ums Timing, wann und wie die Gegenspieler unter Druck gesetzt werden sollen, um Zweikampfführung oder um schnelle, richtige Entscheidungen bei Puckbesitz.

In Augsburg machte die DEG vieles davon richtig, führte vor dem letzten Drittel mit 3:1, ehe Augsburg besser ins Spiel kam und die Düsseldorfer in eine passivere Rolle drängte. „Wenn du den Puck nicht hast, ist es schwer, aktiv zu sein“, analysierte Kreis nach der Partie. Zudem hätte sein Team dann „mehr aufs Gaspedal treten müssen“.

Taten die Rheinländer aber nicht. Und so haben sie nun bis zum Freitag Zeit, ihr eigenes Tempo wiederzufinden. Dabei sind die fünf Tage nicht nur für Kreis, sondern auch in den Augen von Mondt eine zu lange Zeitspanne: „Das ist eine blöde Pause. Alle Spieler wollen doch nur kurz Kraft sammeln und dann wieder auf Eis.“ So aber ginge der Play-off-Charakter verloren: „Bei sieben Spielen in 14 Tagen spielt auch die Kondition eine entscheidende Rolle. Jetzt fahren die Profis unter der Woche immer runter und müssen dann erst wieder Spannung aufbauen.“

Warum die Viertelfinalserie in diesem Jahr künstlich in die Länge gezogen wird, indem mit Ausnahme der ersten Partie immer nur Freitag und Sonntag gespielt wird, wurde auch den Vereinen gegenüber nicht klar kommuniziert. „Der einzige Grund, den ich kenne, ist, dass die Liga wohl nicht früher als sonst enden soll.“ Bei nur vier Finalbegegnungen wäre die Spielzeit in diesem Jahr am 24. April beendet, bei einer Serie über die volle Distanz spätestens am 30. April.

Eingreifen und den Spielplan nach ihren Vorstellungen korrigieren konnten die DEL-Vereine laut Mondt aber nicht mehr: „Der Rahmenspielplan wird immer zwei, drei Jahre vorher abgesteckt und rumgeschickt. Und ich nehme an, dass es damals niemandem aufgefallen ist, dass im Viertelfinale 2019 die Dienstagsspiele fehlen.“

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