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DEG-Verteidiger Marco Nowak drohte eine Amputation

Düsseldorf · DEG-Verteidiger Marco Nowak hat beim 4:3 gegen Straubing eine gefährliche Einblutung im Oberschenkel erlitten. Im schlimmsten Fall hätte er sein Bein verlieren können.

 Marco Nowak (Archivbild).

Marco Nowak (Archivbild).

Foto: Christian Roth / www.american-sports.info

Dienstagabend, kurz vor 22 Uhr. Fröhlich kommen die Eishockey-Profis der Düsseldorfer EG noch einmal aus ihrer Kabine, fahren aufs Eis des ISS Domes, um gemeinsam mit ihren Fans den ersten Heimsieg des Jahres 2018 mit einer kleinen Ehrenrunde zu feiern. Ein Mitwirkender an diesem 4:3-Erfolg über die Straubing Tigers ist trotz des ersehnten Endes der langen Pleitenserie auf eigenem Eis zu diesem Zeitpunkt freilich überhaupt nicht mehr in Feierlaune: Verteidiger Marco Nowak hat nach einem Zusammenprall mit einem Gegenspieler kurz vor Spielende starke Schmerzen im rechten Oberschenkel, wird von Mannschaftsarzt Ulf Blecker in der Kabine untersucht.

Und während die Kollegen draußen noch den Applaus der Fans entgegennehmen, wird es für den 27Jährigen dramatisch. Die scheinbar so alltägliche Verletzung, die zunächst nur als schmerzhafte Prellung erscheint, erweist sich als außerordentlich tückisch. "Marco erzählte mir, dass er ähnliche Schmerzen schon mal erlebt habe, bei einer starken Einblutung im Oberschenkel", berichtet Blecker unserer Redaktion. "Da war uns klar, dass es sich um das Kompartmentsyndrom handelt, bei dem große Mengen Blut in den Oberschenkel-Muskel einfließen. Eine brandgefährliche Sache, denn es droht eine Muskel-Nekrose, eine Infektion, durch die es sogar zu einer Amputation kommen kann."

Blecker, der einen solch extremen Kompartment-Fall in seiner ärztlichen Laufbahn selbst schon erleben musste, handelt blitzschnell. "Ich habe sofort an den tragischen Fall meines damaligen Patienten denken müssen", erzählt Blecker. Der Sportmediziner verbindet Nowaks Oberschenkel mit einer straffen Bandage, der Abwehrspieler schreit wegen der Schmerzen in seinem Bein, das inzwischen schon sichtbar angeschwollen ist.

Plötzlich wird es richtig hektisch in der Halle im Düsseldorfer Stadtteil Rath. Blecker sprintet nach draußen auf den Vorplatz des ISS Domes, organisiert einen Rettungswagen. Noch halb in Eishockey-Montur hüpft Nowak auf einem Bein dorthin, wird sofort ins Krankenhaus gebracht. "In solch einem Fall ist es wichtig, keine Zeit zu verlieren", sagt Blecker. "Wir brauchten sofort Klarheit, um schnell die richtigen medizinischen Maßnahmen ergreifen zu können."

Die Untersuchungen bestätigten den Verdacht des Teamarztes. Gestern früh wurde Nowak in der Diakonie-Klinik im Düsseldorfer Stadtteil Kaiserswerth unter der Leitung von Bachtiar Kutup, dem Chefarzt der Unfallchirurgie, operiert. Erfolgreich zwar, doch der Druck der Einblutung erzeugte eine solche Spannung im Bein, dass die Ärzte die Haut geöffnet lassen mussten. Sie wird erst bei einer zweiten OP in der nächsten Woche geschlossen. Spätfolgen muss Nowak wenigstens nicht befürchten - wann er jedoch wieder auf dem Eis stehen kann, hängt vom Heilungsverlauf ab und ist derzeit noch nicht absehbar. In dieser Saison wird es wohl nichts mehr mit einem Comeback.

Wie dramatisch sich Nowaks Einblutung hätte entwickeln können, zeigen mehrere ähnliche Fälle aus dem Fußball. So bekam Christian Ziege, Europameister von 1996, in einem Spiel der Tottenham Hotspur 2002 ebenfalls einen Schlag ab, klagte am späten Abend über Schmerzen. Seine Frau ließ ihn umgehend in ein Krankenhaus einliefern - gerade rechtzeitig. Denn wäre Ziege nur rund eine halbe Stunde später gekommen, wäre sein Bein nicht mehr zu retten gewesen, erzählte der ehemalige Linksverteidiger im Februar 2017.

Auch der ehemalige Herthaner Fabian Holland stand kurz vor der Amputation eines Beins. Nach einer Knochenglättung am Schienbein entwickelte sich auch bei ihm eine gefährliche Schwellung - in 14 Tagen musste er achtmal operiert werden, schaffte aber dennoch die Rückkehr auf den Platz.

Und auch der ehemalige Kapitän der Düsseldorfer Fortuna, Julian Koch, damals beim MSV Duisburg unter Vertrag, sowie BVB-Jungtalent Dario Scuderi gehören zu den Sportlern, denen das Kompartmentsyndrom ebenfalls eine lange Leidenszeit bescherte - und in Scuderis Fall sogar die Karriere beendete. Das zum Glück wird Marco Nowak erspart bleiben, nicht zuletzt dank Bleckers Geistesgegenwart und der korrekten Selbsteinschätzung des DEG-Profis.

(RP)
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