Düsseldorfer EG Der Mann, der das Winter Game in die Stadt bringt

Düsseldorf · Lorenz Funk blickt zum Himmel und ist einfach nur happy. Das Dach der Esprit-Arena ist geschlossen, und damit herrschen beste Voraussetzungen für das zweite Winter Game, zu dem morgen mehr als 50.000 Zuschauer erwartet werden.

Düsseldorfer EG trainiert in Arena fürs Winter Game 2015
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DEG trainiert in Arena fürs Winter Game

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Foto: City Press

Das 206. rheinische Derby zwischen der DEG und den Kölner Haien beschert einen neuen Zuschauer-Europarekord für ein Liga-Spiel und macht Düsseldorf zur Eishockey-Hauptstadt. Und daran hat Lorenz Funk maßgeblichen Anteil.

Eingefleischten Eishockeyfreunden ist sein Name ein Begriff. Sein Vater lieferte sich in den 1960er Jahren mit dem EC Bad Tölz große Duelle mit der DEG. Die Bayern waren Titelverteidiger, als an der Brehmstraße 1967 die erste Deutsche Meisterschaft gefeiert wurde.

Sohn Lorenz Funk trug 1996 das rot-gelbe Trikot, als die DEG ihre achte und bislang letzte Meisterschaft feierte. Für den damaligen Stürmer war es der größte sportliche Erfolg. Dem Eishockey ist Lorenz Funk weiterhin verbunden. Zuerst als Manager, später als Geschäftsführer in Nürnberg.

Heute ist der 46-Jährige als Unternehmer tätig, hat als Projektleiter Winter Game eine Nische entdeckt. Vor zwei Jahren veranstaltete er in Nürnberg das erste derartige Spektakel unter freiem Himmel. "Alle haben das Risiko gescheut", erinnert er sich. "Die haben mir den Vogel gezeigt. 50.000 Zuschauer bei einem Eishockeyspiel seien undenkbar." Funk hat das Unternehmen Winter Game gewissenhaft geplant und sich entsprechendes Know-how angeeignet, ist in die USA, nach Tschechien und Schweden geflogen, um die Erfahrungen von dort zu nutzen. "Sonst wäre ein solches Event nicht zu stemmen gewesen", sagt er.

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Seit dem Frühjahr arbeitet Lorenz Funk, der mit seiner Freundin Amelie und Sohn Lorenz in Bad Tölz lebt, zwei, drei Tage pro Woche in Düsseldorf, seit fünf Wochen täglich und wohnt in einem Hotel. Er verhandelte mit den Dienstleistern, engagierte die 20 Firmen. Hans-Georg Thoma, der Eismeister aus Ravensburg, war seine wichtigste Verpflichtung. "Das Eis in der Arena ist fantastisch", strahlt Funk. Das ist für ihn das A und O.

Natürlich hat er einiges in Düsseldorf entdeckt, was sich in den vergangenen 20 Jahren verändert hat. "Mit dem ISS-Dome gibt es eine wunderbare, moderne Eishalle, die Esprit-Arena ist top und auch die Leichtathletikhalle, in der ich früher unter Hans Zach trainiert habe, ist modernisiert worden", sagt er. Von der Stadt hat er nicht viel gesehen. "Einmal bin ich zu Fuß von der Brehmstraße in die Stadt, über die Kö und durch die Altstadt geschlendert. Das hat natürlich was."

Eines aber hat sich nicht verändert. Wie früher hat Lorenz Funk im "La Brisella", dem Stamm-Italiener sämtlicher DEG-Generationen, gespeist. "Wie damals Rigatoni pastigati", berichtet er. "Aber die sollte ich nicht zu oft essen." Dazu hat er ein Glas Wein getrunken, das gönnt er sich heutzutage.

Der Zuschauer-Europarekord von 50.000 Besuchern ist für Funk kein Thema mehr. "Unser Ziel ist eine ausverkaufte Arena", sagt er. Das wären 54.500. Und er hat eine Vision: "Das Winter Game sollte hier alle zwei Jahre stattfinden. Die Bedingungen sind optimal, und Düsseldorf ist eine Eishockeystadt."

Wenn er morgen beim Spiel der Legenden selbst auf dem Eis steht, wird er zum Himmel blicken und glücklich sein, dass das Dach geschlossen ist und kein Regen auf das Eis prasselt.

Es gibt noch Restkarten für das Winter Game am Samstag. Sie sind erhältlich unter Telefon 0211 274000 oder www.westticket.de.

(RP)
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