"Unser Problem ist die Chancenverwertung" Kritik an DEG-Offensive wächst

Düsseldorf · Bei der Niederlage gegen Schwenningen wird überdeutlich: Es fallen zu wenig Tore. Jetzt geht es gegen Iserlohn und Ingolstadt.

 DEG-Verteidiger Marco Nowak hat die mangelnde Effizienz seiner Mannschaft beklagt.

DEG-Verteidiger Marco Nowak hat die mangelnde Effizienz seiner Mannschaft beklagt.

Foto: www.american-sports.info

Marco Nowak war überhaupt nicht amüsiert. "Wir haben die zweitwenigsten Tore der gesamten Deutschen Eishockey Liga geschossen", zischte der Abwehrspieler der DEG durch die Zähne. "Das kann einfach nicht sein. Unser Problem ist die Chancenverwertung. Wir stehen hinten gut, spielen uns auch einige Möglichkeiten heraus. Aber mit so wenig Treffern kannst du nun mal nicht gewinnen."

Keine Frage, die 2:3-Heimniederlage der Düsseldorfer gegen die Schwenninger Wild Wings hatte Nowak gehörig den Tag verdorben. Daran konnte auch nichts ändern, dass es am späten Mittwochabend im vierten Versuch der Saison endlich den ersten Punkt gegen die Schwarzwälder gegeben hatte. Zumindest deren zwei hätten es nach Erreichen der Verlängerung schon werden sollen, doch durch diese Rechnung machte das Überzahltor des Schwenningers Andreé Hult einen dicken Strich.

Vorausgegangen war eine ausgesprochen dumme Strafzeit gegen Darryl Boyce wegen Beinstellens. "Das war für mich keine Strafe", sagte Nowak zwar, fügte aber sofort hinzu: "Daran dürfen wir uns jetzt nicht festhalten. Wir müssen unser Spiel spielen und den Sack lange vorher zumachen." Und da wäre man dann schon wieder beim großen Problem der DEG - dem Toreschießen. "Dabei nehme ich uns Verteidiger ausdrücklich nicht aus", versicherte Nowak. "Ich stelle mir jeden Tag die Frage, warum wir Abwehrspieler so wenige Treffer erzielen. Das gilt schlichtweg für unsere gesamte Mannschaft. Da darf sich eben niemand darauf verlassen, dass Alex Barta und John Henrion schon irgendwie treffen werden. Wir anderen sind genauso in der Pflicht wie die beiden."

Schnelle Abhilfe wäre wichtig, denn am Wochenende stehen schon wieder Duelle mit direkten Konkurrenten im Kampf um die Play-off-Plätze an. Und nachdem die DEG nun alle acht Saisonvergleiche mit zwei Teams aus diesem Segment - Augsburg und Schwenningen - in den Sand gesetzt hat, muss sie am Freitag (19.30 Uhr) bei den Iserlohn Roosters und am Sonntag im Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt (14 Uhr) dringend punkten.

Wie sie das bewerkstelligen könnte, hatte Trainer Mike Pellegrims bereits kurz nach der Schwenningen-Partie erkannt. "Was wir brauchen, ist mehr Verkehr vor dem gegnerischen Tor", sagte der Belgier. "Was nutzt uns unsere Überlegenheit im zweiten Drittel, wenn Schwenningens Torhüter Dustin Strahlmeier fast immer freie Sicht hat? Wir haben zwar 41 Schüsse auf sein Tor abgegeben, aber bei 38 davon hat er frühzeitig den Puck gesehen." Pellegrims' Forderung: "Man muss sich durchboxen und durchkämpfen." Am besten schon in Iserlohn.

(jol)
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