Erfolgreichster Torjäger der DEG Flaake schuftet schon für die nächste Saison

Düsseldorf · Jerome Flaake, der in der Hauptrunde mit 18 Treffern der beste Torschütze der Düsseldorfer EG war, hat die Enttäuschung über den Saisonabbruch überwunden. Der 30-Jährige schuftet bereits für die kommende Saison.

 Jerome Flaake hatte geplant, seine starke Saison mit den Playoffs zu krönen, die dann abgesagt wurden.

Jerome Flaake hatte geplant, seine starke Saison mit den Playoffs zu krönen, die dann abgesagt wurden.

Foto: RP/Benefoto

Es hätte seine Saison werden können: Nachdem er in der Hauptrunde mit 18 Treffern der beste Torschütze der Düsseldorfer EG (DEG) war, brannte Jerome Flaake darauf, seine starke Saison in den Playoffs der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zu krönen. Doch das Corona-Virus ließ die Träume jäh platzen. „Wir hätten die Serie gegen die Eisbären Berlin gewinnen können“, ist sich Flaake sicher. Aus dem erhofften Sprung ins Halbfinale wurde nichts, stattdessen schuftet der 30-Jährige bereits zuhause für die kommende Saison und gibt sich ehrgeizig: „Wir wollen wieder unter die ersten Sechs kommen und den direkten Viertelfinal-Einzug schaffen.“ Dabei betont Flaake jedoch auch: „Wir hoffen aber erst einmal, dass wir überhaupt wieder spielen dürfen.“

Hinter Flaake – der 1990, dem Jahr der deutschen Wiedervereinigung, in Guben geboren wurde, einer brandenburgischen Kleinstadt direkt an der deutsch-polnischen Grenze – liegt das zweite Jahr im rot-gelben Dress der DEG. Dabei konnte der Stürmer endlich so richtig durchstarten. In der ersten Saison fasste Flaake verletzungsbedingt nicht richtig Tritt. „Einmal war der Mittelfuß gebrochen und dazu hatte ich zwei Muskelfaserrisse“, blickt der Offensivspieler nur ungerne zurück.

2018/19 kam Flaake daher gerade einmal auf 22 Hauptrundenspiele (3 Tore) sowie zu sechs Einsätzen in den Playoffs (1 Tor). „Danach habe ich im Sommer viel trainiert und auf meine Ernährung geachtet“, beschreibt der Angreifer seine Reaktion, „denn wenn man topfit ist, ist die Verletzungsgefahr deutlich geringer.“ Sein Spiel habe er jedoch grundsätzlich nicht verändert und sei keinesfalls vorsichtiger unterwegs: „Das darf man nicht, dann verletzt man sich wohl erst recht.“

Die Belohnung für den schweißtreibenden vergangenen Sommer kam: In dieser Saison stand der Stürmer in allen 52 Partien der Hauptrunde auf dem Eis, die 18 Tore waren zudem Flaakes drittbeste Saisonbilanz. Nur 2012/13 und 2013/14 war er mit 20 beziehungsweise 25 Treffern im Trikot der Hamburg Freezers noch erfolgreicher. Mit seiner Schusseffizienz von 15,9 Prozent in dieser Spielzeit verbesserte Flaake jedoch seinen persönlichen Allzeit-Bestwert in der DEL. Mit den acht Powerplay-Toren konnte der Offensivspieler ebenfalls einen neuen Rekord für sich aufstellen. „Diese Tore haben ihm viel Selbstvertrauen gegeben“, konstatiert sein Trainer Harold Kreis, der seinen Schützling charakterisiert: „Er hat einen Drang zum Tor und ist unheimlich schwer von der Scheibe zu trennen. Zudem ist er physisch und mental sehr stark.“ Zusammen mit Ken Olimb und Luke Adam habe er „eine sehr effektive Reihe“ gebildet, „sie haben sich gut verstanden“.

Doch auf dem Erreichten möchte Flaake, der 2017 und 2018 mit München Deutscher Meister wurde, sich keinesfalls ausruhen: „Man darf nie zufrieden sein.“ In der kommenden Saison wolle er seine Torquote mindestens halten, auch im Powerplay seine Treffer erzielen und seiner Mannschaft damit helfen, um Spiele zu gewinnen.

Und die Siegesserie gegen die Kölner Haie, für die Flaake von 2007 bis 2010 auflief, möchte er ebenfalls weiter ausbauen. Nach zwei klaren 1:4-Pleiten in den ersten zwei Begegnungen, setzte sich die DEG in den beiden anderen Partien zuletzt mit 2:1 und 4:1 durch. „Der Sieg zuhause gegen Köln, das war ein sehr geiles Gefühl.“ Zu einigen Mitspielern von damals wie Moritz und Marcel Müller habe er immer noch Kontakt. „Ich habe meine Profi-Karriere in Köln begonnen. Es ist für mich kein komisches Gefühl, sondern eher cool, wenn ich heute mit der DEG wieder in Köln auflaufe. Und ein paar Fans dort wollen ja sogar, dass ich zurückkomme.“ Diese Hoffnung wird sich jedoch so schnell nicht erfüllen: Bis 2021 steht Flaake an der Brehmstraße unter Vertrag. Und dort hat er noch viel vor. Das Kapitel ist noch lange nicht beendet.

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