Bärenstarke Leistung gegen Japan Haukeland spielt am Sonntag mit Norwegen um Olympia-Teilnahme
Update | Aalborg/Düsseldorf · Der Torhüter der Düsseldorfer EG weilt aktuell nicht bei seinem Team, sondern in Dänemark. Dort will sich der 29-Jährige mit seinem Heimatland Norwegen für die Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand qualifizieren. Die ersten Schritte dazu sind geglückt – auch weil Haukeland wieder einmal überragend hielt.
Henrik Haukeland ist in diesen Tagen in nationaler Mission unterwegs. Während sich seine Teamkollegen von der Düsseldorfer EG auf den am heutigen Freitag startenden NRW-Cup in Krefeld vorbereiteten, ging es für den Torhüter im dänischen Aalborg zur Sache. Dort findet seit Donnerstag ein Qualifikationsturnier für die Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand statt. Und im Gegensatz zum deutschen Team sind Haukelands Norweger eben nicht für den Wettbewerb automatisch gesetzt.
Um sich zu qualifizieren, müssen die Skandinavier ihrer Gruppe mit Japan, Großbritannien und Gastgeber Dänemark gewinnen. Ein Ausrutscher kann bei dieser engen Konstellation schon das vorzeitige Aus bedeuten. Entsprechend groß war der Druck bereits beim ersten Spiel gegen den klaren Außenseiter aus Japan, das bei der diesjährigen B-WM nur knapp den Abstieg in die drittklassige Division IB verhinderte.
Japan ärgert Norwegen im ersten Drittel
Zwar wurden die Norweger am Ende ihrer Favoritenrolle gerecht und gewannen ihre Auftaktpartie erwartungsgemäß mit 4:2 (0:1, 3:0, 1:1), der Weg dorthin gestaltete sich für Haukeland und seine Teamkollegen jedoch schwieriger als gedacht. Das fing schon im ersten Drittel an, als sie zwei Powerplayphasen ungenutzt ließen. Stattdessen nutzten die Japaner eine Kontersituation zum Führungstreffer. Ein abgefälschter Schuss von NHL-Spieler Mats Zuccarello (Minnesota Wild) landete in der Bande. Im direkten Gegenzug traf Teruto Nakajima zum 1:0 für die Asiaten (16.).
Norwegen brauchte eine Weile, um sich von diesem Schock zu erholen. Allerdings konnte sich das Team um Trainer Tobias Johansson an diesem Abend voll auf ihren Goalie Haukeland verlassen, der insgesamt 30 Torschüsse abwehrte und auf eine überragende Fangquote von 93,75 Prozent kam. Den Knoten löste schließlich ein Ex-Düsseldorfer. Ken André Olimb (inzwischen bei den Schwenninger Wild Wings unter Vertrag) drückte den Puck nach 35 Minuten zum Ausgleich über die Linie.
Jungstar Brandsegg-Nygard trifft doppelt
Mit dem 1:1 im Rücken wuchs nun das Selbstvertrauen. Zwar wehrte Japan zwischenzeitlich noch einen Penalty ab, zur Drittelpause stand es dennoch 3:1 für Norwegen. Erst besorgte der 40-jährige Routinier Patrick Thoresen (Djurgardens IF) die Führung, dann legte Jungstar Michael Brandsegg-Nygard nach. Der 18-Jährige wurde erst Ende Juni als erster Norweger überhaupt in der ersten Runde des NHL-Drafts von den Detroit Red Wings gezogen.
Der Teenager war es auch, der zu Beginn des Schlussdrittels für die Vorentscheidung sorgte. Dennoch gaben sich die Japaner noch nicht geschlagen und verkürzten auf 2:4. Für mehr sollte es am Ende allerdings nicht mehr reichen, auch weil eben Haukeland zwischen den Pfosten stand. Für die Norweger ging es bereits an diesem Freitag gegen Großbritannien weiter, das ihre erste Partie mit 1:3 gegen Dänemark verlor. Und dieses Mal gab es auch keine Zitterpartie. Denn die Skandinavier, bei denen Haukeland dieses Mal geschont wurde, gewannen deutlich mit 6:2 (2:0, 3:0, 1:2) gegen den A-WM-Absteiger. Sollte Dänemark am Abend gegen Japan nicht verlieren, kommt es am Sonntag im letzten Gruppenspiel zur einer Art Finale zwischen beiden Nationen.
Wie viel Haukeland eine Olympia-Teilnahme mit seinem Heimatland bedeuten würde, Kostenpflichtiger Inhalt verriet er unserer Redaktion bereits nach dem ersten Testspiel mit der DEG in Essen: „Ich war 2018 schon in Pyeongchang dabei. Ich hoffe, ich kann das noch mal erleben, das wäre eine große Ehre.“ Vor allem, weil in zwei Jahren auch die NHL-Spieler beim Turnier dabei sein werden. „Da mitzuspielen“, so der 29-Jährige, „wäre fantastisch.“ Die Chancen darauf stehen aktuell nicht schlecht. Auch dank Haukeland.