„Schlechtestes Eis in Europa“ DEG-Goalie Haukeland schimpft über Spielfläche im Dome

Düsseldorf · Der Frust bei Henrik Haukeland saß tief am späten Freitagabend. Es gärte im sonst so stillen Norweger. Doch der Goalie der Düsseldorfer EG ärgerte sich weniger über die 0:1-Niederlage nach Penaltyschießen gegen die Augsburger Panther. Der 28-Jährige wütete vielmehr gegen den Zustand der Eisfläche im Dome.

 Stinksauer: Henrik Haukeland.

Stinksauer: Henrik Haukeland.

Foto: dpa/David Inderlied

Henrik Haukeland gilt gemeinhin als die personifizierte Introvertiertheit. Ihm entwas zu entlocken, erfordert Geduld, denn der Goalie der Düsseldorfer EG ist kein Freund langer Sätze und großer Töne. Wenn er ausnahmsweise mal laut und deutlich wird, ist er richtig sauer. Am Freitagabend machte er eine Ausnahme. Eine, die die TV-Zuschauer wohl verwundert die Augen reiben ließ. Denn nach der 0:1-Niederlage gegen die Augsburger Panther holte der sonst so stille Norweger zur Generalkritik aus. Zur Generalkritik am Zustand der Eisfläche im Dome.

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Foto: dpa/Andreas Gora

„Die DEL muss hierher kommen und etwas unternehmen. Das spottet jeder Kritik“, polterte Haukeland. „Das ist das schlechteste Eis in ganz Europa. Du kannst da drauf nicht spielen. Das ist großer Mist.“ Wums. Das saß. Und es ließ keinen Interpretationsspielraum zu, was Haukeland sagen wollte. Was Haukeland meinte, war in der zähen Partie gegen Augsburg nur zu deutlich geworden. Der Puck sprang oft. Auffallend oft. Und Haukeland sah darin eben einen Grund, warum es im Kellerduell nicht zu einem Sieg gereicht hatte. Es war ein Grund, aber natürlich nicht der Einzige.

Das Interessante an Haukelands verbalem Rundumschlag ist: Die Kritik am Eis ist nicht neu in Düsseldorf. Sie gab es immer schon mal. Aber der Freitagabend dürfte zumindest in der Wahrnehmung des Torhüters ein neuer Tiefpunkt in Sachen Eisqualität gewesen sein.

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Haukelands Ärger spiegelt am Ende auch seinen Ehrgeiz wider. Schließlich hat der Keeper unlängst erst um sechs Jahre verlängert in Düsseldorf. In der „Eishockey Show“ erklärte er unter der Woche noch einmal, warum: „Es ist sehr besonders, in der DEL so lange zu verlängern. Ich bin sehr glücklich, und es ist eine schöne Atmosphäre. Ich mag die Stadt, den Verein, und wir haben ein gutes Team.“

Und mit diesem guten Team hat Haukeland eben auch Ziele. Ehrgeizige Ziele. „Wir können so viel erreichen, wie wir wollen. Wir wollen ein Topteam in der Liga sein und um die Meisterschaft mitspielen. Wir haben alle Zutaten, die es dafür braucht. Es war sehr unglücklich, dass wir in den ersten Spielen keine Punkte geholt haben. Die Liga ist sehr eng dieses Jahr. Es gibt sechs, sieben Teams, die um den Titel spielen können. Die Liga wächst, und es kommen immer mehr Fans zu den Spielen. Es ist eine gute Zeit, um in der DEL zu spielen“, sagte er.

Wenn er denn ein Eis bei den Heimspielen vorfindet, auf dem es sich gut spielen lässt. Das ist in Haukelands Augen aber aktuell ganz offensichtlich nicht der Fall.

(klü )
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