Düsseldorfer EG DEG geht beim Derby diesmal leer aus

Nach vier Derby-Siegen in Folge hat es die Düsseldorfer erwischt. Die Mannschaft von Trainer Christof Kreutzer verliert gegen die Haie mit 0:3. Die Abschlussschwäche bringt das Team um den möglichen Erfolg.

DEL 15/16: DEG - Kölner Haie
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Foto: dpa, mjh htf

Die Vorfreude war riesengroß, doch die Ernüchterung auch. Die DEG, die bislang eine solch hervorragende Saison gespielt hat, fand gegen die Kölner Haie kein Mittel, um die entscheidenden Treffer zu markieren. So unterlag die Mannschaft trotz vieler guter Chancen glatt mit 0:3 (0:1, 0:1, 0:1). Am Sonntag muss die DEG nun in Wolfsburg ausgerechnet bei ihrem Angstgegner antreten. Die Gefahr, dass sie am Wochenende mit leeren Händen da steht, ist ziemlich groß.

Es herrschte schon eineinhalb Stunden vor dem Spiel eine ganz besondere Atmosphäre in dem seit Tagen ausverkauften ISS-Dome. Die Vorfreude der Fans war riesengroß angesichts dessen, dass die DEG den fünften Derby-Sieg in Folge feiern, die Kölner Krise nochmals verschärfen und den wackelnden Stuhl von Trainer Niklas Sundblad zu Sturz bringen konnte. So wurde schon auf den proppenvollen Rängen beim Schneewalzer geschunkelt und das Altbier-Lied inbrünstig gesungen. Es war das Präludium eines stimmungsvollen Eishockeyabends, bei dem auch das Prinzenpaar zu Gast war und das erste Wort hatte.

Dann war es endlich so weit. Trainer Christof Kreutzer warf den kanadischen Stürmer David Van der Gulik nach seiner sechswöchigen Verletzungspause (Leiste) quasi ins kalte Wasser. Er stellte ihn in die Angriffsreihe mit Chris Minard und Marcel Brandt, dafür musste Daniel Fischbuch anfangs auf die Bank, kam aber natürlich auch zum Einsatz. Es war die einzige Umstellung der seit zwei Monaten so prächtig harmonierenden Mannschaft.

Vielleicht war all das der guten Stimmung zu viel, zumal die Gastgeber die Haie geradezu an die Wand spielten. Über vier Minuten brannte die DEG ein Feuerwerk mit glänzenden Chancen ab, doch dann kamen die Gäste erstmals nach vorne und trafen bereits mit dem zweiten Schuss. Sebastian Uvira brachte die Kölner in Führung, deren Selbstvertrauen von Minute zu Minute größer wurde, während den Düsseldorfern ein Schuss mehr Aggressivität gut getan hätte. Weitere Chancen beider Mannschaften machten die guten Torhüter Mathias Niederberger (DEG) und Gustaf Wesslau (Köln) zunichte.

Im Mittelabschnitt leistete sich die DEG den folgenschweren Luxus, vorne weitere gute Chancen zu vergeben und in der Abwehr mit einem groben Schnitzer quasi das 0:2 vorzubereiten. Aber ein solcher Rückstand ist für die Mannschaft von Christof Kreutzer ja nichts Neues. "Aber wenn wir gegen Köln 0:2 zurück liegen, wird es ganz schwer", hatte er vor dem Spiel gesagt. So war es dann auch, zumal das Tor der Haie wie vernagelt schien.

Wie soll die DEG das Spiel noch drehen? Das war die in der zweiten Pause heiß diskutierte rätselhafte Frage. Die Mannschaft versuchte sie ähnlich wie in den beiden ersten Dritteln zu beantworten, mit Engagement und Offensivdrang. Doch das reichte an diesem Abend gegen die immer sicherer werdenden Haie nicht aus — zumal es an der für einen Treffer notwendigen Durchschlagskraft mangelte. Das wurde besonders während der zahlreichen Überzahlspiele deutlich. Hier fehlte, wie schon zu Saisonbeginn, ein Vollstrecker. Die Schwäche schien in den vergangenen Wochen ausgemerzt, doch trat sie gestern erneut zutage — auch wenn die Kölner Haie in vielen Szenen das nicht unverdiente Glück des Tüchtigen hatte.

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