2:7 gegen Adler Mannheim DEG ehrt die Meister von 1967 und verliert

Düsseldorf · Alle 16 noch lebenden Spieler, die vor 50 Jahren zum ersten Titelgewinn beigetragen haben, sind gekommen. Doch die aktuelle Mannschaft der Düsseldorfer EG unterliegt vor 10.913 Zuschauern gegen Adler Mannheim sang- und klanglos mit 2:7.

 Die Zuschauer im ISS-Dome sahen eine schwache Vorstellung der DEG.

Die Zuschauer im ISS-Dome sahen eine schwache Vorstellung der DEG.

Foto: dpa, a jai

Der Rosenmontag 1967 ist noch in bester Erinnerung. Wir waren eingeladen und schauten den Zug im Büro eines Steuerberaters auf der Königsallee. Ein Lied klingt noch heute in den Ohren des damals neunjährigen Jungen. Da war das Volkslied "Oh, du wunderschöner deutscher Rhein" doch flugs umgedichtet worden. Enthusiastisch schallte es durch die Räume "Oh, du wunderschöne DEG, du sollst ewig deutscher Meister sein". Den Sonntag drauf war es dann tatsächlich so weit: Die DEG war erstmals deutscher Eishockeymeister. Das Lied war in den folgenden Jahrzehnten im Eisstadion an der Brehmstraße ein Klassiker.

Morgen jährt sich dieser für das Düsseldorfer Eishockey besondere Tag zum 50. Mal. Das hat die DEG zum Anlass genommen, die Spieler von damals einzuladen. Die Gestalter des Spielplans hatten viel Fingerspitzengefühl bewiesen, denn gestern Abend hieß der Gegner wie damals: Mannheim.

Alle 16 noch lebenden Meisterspieler von 1967 — vier sowie Trainer Hans Rampf sind bereits verstorben — waren nach Düsseldorf gekommen; Kalle Heitmüller sogar aus Südafrika. Das zeigt, welch hohen Stellenwert dieser Titelgewinn sowie die gemeinsame Zeit in ihrem Leben hatte. Am Freitagabend wurde für sie im ISS-Dome der rote Teppich ausgerollt. Sichtlich gerührt kamen die Spieler auf das Eis. Sie wurden einzeln aufgerufen und vorgestellt und mit herzlichem Applaus bedacht. "Diese Mannschaft hat nicht nur den ersten Titel für den Verein gewonnen, sondern den Boden bereitet, dass Düsseldorf in den folgenden Jahrzehnten eine Eishockey-Hochburg wurde und die DEG den Fans in ganz Deutschland viel Freude bereitet hat", hieß es.

Das kann man von der aktuellen Mannschaft nicht behaupten. Sie bot auch gestern eine erschreckend schwache, blutarme Vorstellung und verlor auch in der Höhe verdient mit 2:7 (1:3, 1:3, 0:1). Trainer Christof Kreutzer hatte acht Spieltage vor dem Saisonende die Mannschaft noch einmal völlig umgekrempelt — ohne Erfolg. Das Debakel begann mit einer erneut unnötigen Strafzeit von Rob Collins, die freilich nicht entscheidend war, denn die Gäste waren läuferisch und im Abschluss einfach viel schneller und haushoch überlegen. Ein ganz bitterer Abend vor großer Kulisse.

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