Neuer Klub des Noch-Trainers Brisantes Duell der DEG in Mannheim

Düsseldorf · Die Eishockey-Profis gastieren am Sonntag beim künftigen Arbeitgeber ihres Noch-Trainers Mike Pellegrims. Niki Mondt, Sportlicher Leiter des Klubs, bringt dem Coach trotz dessen Weggang Vertrauen entgegen. Am Freitag geht es nach München.

 Früher Nationalstürmer, jetzt Manager der DEG: Niki Mondt.

Früher Nationalstürmer, jetzt Manager der DEG: Niki Mondt.

Foto: häfner

Niki Mondt beobachtet jedes Training und jedes Spiel. Nicht, weil der Sportliche Leiter der DEG kontrollieren möchte, ob Trainer Mike Pellegrims nach der Bekanntgabe seines Wechsels nach Mannheim zum Saisonende weiter 100 Prozent für den Eishockeyklub gibt. Nein, es gehört zu Mondts Aufgaben, überall da vor Ort zu sein, wo DEG-Profis irgendein Eis betreten.

"Ich habe keinen Zweifel, dass Mike weiterhin alles für die DEG tut und auch die Mannschaft erreicht. Im Sport ist ein Trainerwechsel ein ganz normaler Vorgang", erläutert Mondt. "Und ich habe auch den Eindruck, dass die Mannschaft sich nicht sonderlich für die Trainerdiskussion interessiert." Über die Maßen überrascht habe ohnehin niemand sein dürfen. "Die Gerüchte zum Thema Pellegrims und Mannheim kursierten ja ein ganze Weile. Für uns ist das Thema abgehakt, es dürfte keinen Einfluss auf den weiteren Saisonverlauf haben." Klar ist, dass die DEG spätestens seit Montag auf Trainersuche ist.

Überrascht ist der Sportliche Leiter aber dennoch, hatte er doch nicht damit gerechnet, dass innerhalb einer Stunde nach Verkündung der Pellegrims-Demission sämtliche Kommunikationskanäle nicht mehr still stünden. "Die reißen mir das Telefon ab", berichtet Mondt. "Natürlich möchten wir das Thema Trainer so schnell wie möglich erledigt haben. Es gibt ja noch ein paar andere Vereine, die für die nächste Saison keinen Chefcoach haben. Trotzdem gehen wir mit der gebotenen Sorgfalt vor. Zuerst muss nach unseren Kriterien ein Trainer identifiziert werden, dann führen wir Gespräche." Derweil kursiert bereits eine Liste mit mindestens 20 Namen. Mondt lächelt nur dazu.

So fast nebenbei geht die Saison in der Deutschen Eishockey Liga auch für die DEG weiter. Da drohen dem Tabellenzehnten aus Düsseldorf am Wochenende die Partien beim amtierenden Meister und DEL-Spitzenreiter EHC München (heute, 19.30 Uhr) sowie dem Elften Adler Mannheim (Sonntag, 19 Uhr). "Wir haben gezeigt, dass wir in den Spielen, in denen wir Außenseiter sind, ordentlich gespielt und Punkte mitgenommen haben. Von daher erscheint mir die Aufgabe in München leichter als die gegen Mannheim", meint der Sportliche Leiter. "Unsere Mannschaft weiß, was die Stunde geschlagen hat, und macht einen fokussierten Eindruck. Die Spieler wissen, dass wir jeden Punkt brauchen." Die DEG ist heißt auf den Meister. Vor der Partie gegen die Adler, den kommenden Arbeitgeber Pellegrims', machen sich die DEG-Verantwortlichen keine Sorgen um die Einstellung. "Mike muss doch jetzt alles dafür tun, dass Mannheim schlecht abschneidet. Umso einfacher ist es für ihn, in der kommenden Saison in Mannheim zu glänzen", sagt Mondt.

Voraussichtlich wird in München dieselbe Aufstellung aufs Eis geschickt wie zuletzt in der Partie gegen Ingolstadt. Marcel Brandt und Stephan Daschner sind zwar wieder einsatzbereit, haben aber noch Trainingsrückstand. "Wenn Not am Mann ist, sind sie jetzt schon dabei. Sie sind aber nicht bei einhundert Prozent Leistungsfähigkeit. Sie müssen erst ihren Rückstand aufholen", erklärt der Sportliche Leiter. Mit der Rückkehr von Stürmer Jeremy Welsh ist am Wochenende noch nicht zu rechnen. Torwart Mathias Niederberger ist derweil wieder voll belastbar. Ob er spielt oder Dan Bakala, wird der Trainer entscheiden - und der heißt tatsächlich immer noch Mike Pellegrims.

(RP)
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