Düsseldorfer EG Blick in die Geschichte der DEG

Düsseldorf · Es war 1992 beim Europapokalspiel, als Bernd Schwickerath das erste Mal im Eisstadion an der Brehmstraße war. "Ganz klassisch mit Vater an der Hand", erinnert er sich. Da hat er die Spieler der Düsseldorfer Eislauf-Gemeinschaft (DEG) zum ersten Mal in Aktion gesehen und war sofort entflammt.

 Die Journalisten Bernd Schwickerath (l.) und Christoph Ullrich haben ein Buch über die DEG geschrieben.

Die Journalisten Bernd Schwickerath (l.) und Christoph Ullrich haben ein Buch über die DEG geschrieben.

Foto: Julia Rieger

Es war 1992 beim Europapokalspiel, als Bernd Schwickerath das erste Mal im Eisstadion an der Brehmstraße war. "Ganz klassisch mit Vater an der Hand", erinnert er sich. Da hat er die Spieler der Düsseldorfer Eislauf-Gemeinschaft (DEG) zum ersten Mal in Aktion gesehen und war sofort entflammt.

Sein Kollege Christoph Ullrich war Mitte der 1990er das erste Mal bei einem Eishockeyspiel. Was beide verbindet: Sie sind treu dabeigeblieben. Jetzt hat das Duo ein Buch über den traditionsreichen Eishockeyverein geschrieben: "111 Gründe, die Düsseldorfer EG zu lieben", heißt es. Ihr Buch enthält laut Ullrich 111 Anekdoten aus der Geschichte des Klubs - inklusive schwieriger Episoden. "Wir wollten den Finger auch mal in die Wunde legen", sagt Schwickerath. "Das macht die DEG ja auch aus, dass nicht alles so aalglatt ist."

So berichten die beiden Journalisten etwa von dem Wintergame 2015, das beinahe abgesagt wurde - was aber kaum jemand weiß. Oder über die "wilden 1990er, als alles Geld der Welt für die Meisterschaften ausgegeben wurde", sagt Ullrich. Es geht auch um die Jahre 2012 bis 2014, als die DEG ganz unten in der Tabelle stand und die Gründe bisher noch nie analysiert wurden. Ullrich bloggt üblicherweise über die DEG, Schwickerath ist "Eishockey-Journalist" bei der Westdeutschen Zeitung (WZ), sie kennen die DEG und den Sport in- und auswendig. Bücher hätten in seiner Familie eine große Bedeutung, sagt Schwickerath. Kollege Ullrich ist auch stolz auf das Werk. Für ihn gibt es eine spezielle Verbindung zwischen der DEG und dem Fußballclub seiner Heimatstadt Gladbach: "Wenn früher die Borussia nicht gespielt hat, ist man halt zur DEG gefahren." Man halte da zueinander, sagt der 36-Jährige. Als die Schreiber das Buch in der Mache hatten, lief die Saison noch. "Die DEG hätte theoretisch Deutscher Meister werden können, dann hätten wir alles umschreiben müssen", sagt Schwickerath lachend. Zum Glück mussten am Ende nur Kleinigkeiten angeglichen werden. Die Recherche war für die Fachleute höchst interessant: "Wir konnten mit vielen Menschen in Erinnerungen schwelgen", sagt Schwickerath, der privat auch gerne die amerikanische Eishockeyliga NHL verfolgt.

Während des Schreibprozesses lernten die beiden Männer auch viel Neues kennen, zum Beispiel, wie sehr in den 1960er Jahren Lotte Ramroth als Managerin alle Fäden des Vereines im Hintergrund gezogen hat. Die Fanlandschaft bei der DEG, wie auch in vielen anderen Sportarten, habe sich extrem verändert. "Früher in der Brehmstraße herrschte Anarchie in der Kurve", sagt Schwickerath. Heute sei alles gesitteter. Das Buch soll unter anderem an solche Zeiten voller Temperament erinnern.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort