Torjäger auf dem Wunschzettel DEG an Braden Pimm interessiert

Düsseldorf · Die Düsseldorfer EG hat offenbar ein Auge auf Braden Pimm geworfen, Torjäger des Zweitligisten Kassel Huskies. Am Donnerstagabend geht es nach Ingolstadt.

 DEG-Stürmer Marcel Brandt.

DEG-Stürmer Marcel Brandt.

Foto: american-sports.info

Die Zeit des Wünschens ist vorbei, oder? Bei der Düsseldorfer EG geht sie quasi in die Verlängerung. Die Fans wünschen sich Tore, die Spieler Punkte und Trainer Mike Pellegrims einen Torjäger. Das ist verständlich, denn seine Mannschaft hat in den vergangenen sieben Begegnungen nur zehn Tore erzielt - eine im Eishockey grausige Quote.

Auch nach Weihnachten existiert deshalb noch der Wunschzettel des Trainers, auf dem ein Name ganz oben steht: Braden Pimm. Der hat heute Geburtstag, er wird 28 Jahre alt und wünscht sich, möglichst bald in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auf Torejagd gehen zu können. Derzeit steht er (noch) bei den Kassel Huskies unter Vertrag und führt die Scorerliste der DEL2 mit 45 Punkten (20 Tore/25 Vorlagen) in 27 Spielen an. DEG-Manager Niki Mondt will einen Kontakt nicht bestätigen, sagt aber auf Anfrage: "Natürlich ist Pimm ein interessanter Mann." Der Sprung in die höhere Klasse ist dem Linksaußen durchaus zuzutrauen, da er nicht nur vor dem Tor gefährlich, sondern auch läuferisch stark ist.

Die Hessen wollen ihren Topstürmer natürlich nur ungern ziehen lassen. So betont Trainer Rico Rossi, an Pimm seien mehrere Vereine interessiert, aber ein Wechsel komme erst im Sommer in Betracht. Da bedarf es sicher noch einiger Gespräche und Überzeugungsarbeit zwischen dem Angreifer und den Vereinen.

Dass die Düsseldorfer sich im Sturm verstärken wollen, bestreiten sie nicht. Das ist auch nötig, um den Konkurrenzkampf anzufachen. Derzeit ist der schwach ausgeprägt, weil Pellegrims anscheinend ohne Marcel Brandt plant. Es ist schon bitter, mit anzusehen, wie dieses Talent verkümmert. In der vergangenen Saison war der 25 Jahre alte, gelernte Stürmer vom damaligen Trainer Christof Kreutzer als Verteidiger aufgeboten worden und hatte kontinuierlich derart starke Leistungen gezeigt, dass er von Bundestrainer Marco Sturm in die Nationalmannschaft berufen wurde.

Doch zu Saisonbeginn ist Brandt bei Pellegrims in Ungnade gefallen: Er hatte den Konditionstrainer Danny Beckers kritisiert und wollte zudem weiterhin in der Abwehr spielen. Doch Pellegrims sah ihn im Sturm und stellte ihn auch nur dort auf, egal, ob Verteidiger verletzt oder schwach waren.

So war kürzlich sogar ein Wechsel von Brandt nach Nürnberg angedacht. Im Tausch sollte ein Stürmer kommen, doch der Deal kam nicht zustande. So durfte am zweiten Weihnachtsfeiertag Junior Johannes Huß für Henry Haase auf das Eis, während Brandt frustriert auf der Tribüne hockte.

Ein weiteres Talent kam ebenfalls nicht zum Einsatz: Leon Niederberger. Auch das ist ärgerlich, denn mit seinem Engagement und Tempo hat der 21-Jährige bei seinen Einsätzen für mehr Wirbel in der Offensive gesorgt als manch gestandener Profi. "Leon gibt immer Vollgas, er scharrt mit den Kufen", bestätigt Mondt. So wäre die DEG mit Niederberger für Darryl Boyce im Angriff und Brandt in der Abwehr für Brandon Burlon nicht unbedingt schwächer und perspektivisch sogar deutlich besser aufgestellt.

Während Mondt gestern seiner Schreibtischtätigkeit nachkam, brach der Kader am Mittag zu einem viertägigen Ausflug auf, der es in sich hat. Heute (19.30 Uhr) wird die DEG in Ingolstadt das erste von vier anstehenden Auswärtsspielen in Folge bestreiten. Am Freitag fährt sie dann nach Berlin, wo am Samstag das zweite Match ansteht, ehe es am 2. Januar nach Köln und am 5. Januar nach Schwenningen geht.

"Wir sind auswärts sehr stark, das wollen wir nutzen", sagt Verteidiger Marco Nowak. Durch die Statistik ist dies allerdings nicht gedeckt, denn die DEG holte in 17 Auswärtsspielen 19 Punkte. Heute können beim schwächsten Heimteam - Ingolstadt holte nur 18 Zähler in 15 Spielen - jedoch drei hinzukommen. Nowak blickt jedenfalls nach oben: "Platz sechs wäre top, Platz sieben bis zehn ist okay, und über Platz elf dürfen wir nicht nachdenken."

(ths)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort