4:1 gegen die Haie DEG verlängert die Kölner Pleitenserie

Düsseldorf · Die Haie beziehen mit dem 1:4 im ISS Dome ihre 15. Niederlage in Folge. Niclas Lucenius feiert ein gelungenes Debüt.

DEL 2019/20: Düsseldorfer EG gegen Kölner Haie - die Bilder des Spiels
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DEG - Kölner Haie: die Bilder des Spiels

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Foto: Birgit Häfner/Birgit Haefner

Der Einfallsreichtum der Kölner Fans verdiente Respekt. „Ihr macht euch lächerlich“ und „Wir sind nur ein Karnevalsverein“ gehören ja noch zum Standard-Repertoire, wenn es beim eigenen Klub nicht läuft. Doch der Haie-Anhang legte im 227. rheinischen Eishockey-Derby bei der DEG noch kräftig nach: „Ihr spielt große Scheiße, wieder keine Play-offs, KEC“ und als Krönung: „Wir sind dabei, wir trinken viel, und wir verlieren jedes Spiel.“

Am Sonntag war jedenfalls die 15. Niederlage in Serie fällig. Die DEG fertigte die Haie mit 4:1 (2:0, 1:1, 1:0) ab, kletterte damit auf den fünften Tabellenplatz. Und in welche Richtung es gehen würde, zeigte sich im mit 13.205 Zuschauern ausverkauften ISS Dome schnell. So brauchte der erst am Freitag verpflichtete finnische Stürmer Niclas Lucenius nur ganze 80 Sekunden für seinen ersten Scorerpunkt: In Überzahl legte er dem Kanadier Luke Adam zum 1:0 auf. Weitere 41 Sekunden später klingelte es hinter Kölns Keeper Gustaf Wesslau bereits wieder, als Patrick Buzas einen Schuss von Johannes Johannesen ins Netz abfälschte. Und schon begannen die Kölner Fans zu singen – freilich Texte, die die Klubverantwortlichen nicht gerade zum fröhlichen Mitschmettern veranlassten.

Die Vorstellung ihres Teams tat ein Übriges. Selten zuvor bei einem Derby hatte man eine Kölner Mannschaft in einer solchen Verfassung gesehen, so dass nach einem völlig einseitigen ersten Drittel auf Seiten der Gastgeber beinahe die Frage aufkommen musste, warum der Vorsprung der DEG nur zwei Treffer betrug. In diesem Stil konnte es ja kaum weitergehen, und tatsächlich brachte ein kapitaler Bock des dänischen Nationalverteidigers Nicholas Jensen die Kölner zurück ins Spiel. Hinter dem eigenen Tor stehend passte Jensen die Scheibe ohne Not genau auf den Schläger von Justin Fontaine, der sich nicht lange bitten ließ.

Fünf Minuten lang stand somit im Raum, dass die Partie tatsächlich noch einmal kippen könnte. In dieser Phase wurden jedoch die Qualitäten des jüngsten DEG-Zugangs offensichtlich. Lucenius versteht, mit dem Puck umzugehen, zeigt großes Spielverständnis und verliert nicht so schnell den Kopf. Und da sich schließlich auch Maximilian Kammerer auf seine Abschlussqualitäten besann, setzte er die DEG mit seinem 15. Saisontreffer wieder in die Spur. Kommentar aus dem Gästeblock: „Hier verliert der KEC!“

Es wird nie zu erfahren sein, ob diese „Anfeuerung“ dafür verantwortlich war, dass die Haie-Profis in der Schlussphase doch noch einmal ihr Ehrgefühl unter Beweis stellen wollten. Jedenfalls machten die Kölner nun endlich mehr Druck, erspielten sich in Überzahl auch einige Chancen.

Mathias Niederberger im DEG-Tor blieb freilich Herr der Lage, so dass die wichtigen drei Punkte nicht mehr in Gefahr gerieten, zumal da Kenny Olimb ins leere Tor noch das 4:1 nachlegte. Am Dienstag um 19.30 Uhr bietet sich die nächste Gelegenheit, Zähler für die Qualifikation fürs Play-off-Viertelfinale einzufahren: Dann kommen die Straubing Tigers in den Dome.

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