Düsseldorfer EG Drei Rome-Tore reichen der DEG nicht

Die Düsseldorfer Eishockey-Profis verlieren das Kellerduell in Schwenningen mit 4:8 (3:5, 1:1, 0:2), weil sie die Anfangsphase total verschlafen. Der Frust der Fans entlädt sich gegen Trainer Christian Brittig.

 Drei Tore von Ahston Rome waren nicht genug.

Drei Tore von Ahston Rome waren nicht genug.

Foto: american-sports.info

Die Vorzeichen waren natürlich ungünstig. Die DEG wird die Saison zum zweiten Mal in Folge als Schlusslicht der Deutschen Eishockey Liga beenden. Sie hatte seit dem 2. Februar Pause und jetzt nur noch drei Begegnungen zu bestreiten. Da fällt es sicherlich besonders schwer, sich noch einmal aufzuraffen. Hinzu kam, dass die Mannschaft am Montag ohne Führung in den Schwarzwald fuhr. Trainer Christian Brittig, entmachtet und zusätzlich auch noch körperlich von einem Noro-Virus geschwächt, ließ sich erst Dienstagmittag von Ex-Manager Walter Köberle nachfahren.

Zudem stellte Co-Trainer Christof Kreutzer, mit der Kaderplanung für die Zukunft beauftragt, Montagnachmittag in der Gesellschafterversammlung das Konzept vor. Er fuhr Dienstag in aller Frühe nach Schwenningen, um das morgendliche Training zu leiten. Ob die Spieler nach einem Abend ohne Trainer und Manager fit waren?

In der Gesellschafterversammlung gab es wenig Neues. "Ich habe nur über den Status berichtet", erklärte Jörn Klocke. "Die Budget-Planung vorgelegt und die Planungen für das Wintergame erläutert." Die Trainerfrage ist demnach noch nicht entschieden, die Gespräche mit Kandidaten laufen weiterhin.

Christian Brittig, der noch immer tapfer hinter der Bande stehen muss, obwohl er seinen bis 2015 laufenden Vertrag nicht erfüllen darf und im März gehen muss, bekam den Zorn der rund 150 mitgereisten Fans ab. Als die DEG nach sieben Minuten das Spiel abgeschenkt hatte, schallte es "Brittig raus" von den Rängen. So hatten sich die ebenfalls tapferen Fans den Ausflug in den Schwarzwald nicht vorgestellt. Hatten sie vor der Begegnung noch freudetrunken lautstark gesungen, so entlud sich nun ihr Frust.

Nach dem schnellen 0:3-Rückstand zeigten die Gäste aber eine Reaktion. Nachdem sie sich die Müdigkeit aus den Beinen geschüttelt hatten, ließen Ashton Rome und Alexander Preibisch den mitgereisten Anhang jubeln. Kapitän Rome, der seinen zuvor verlängerten Vertrag aufgelöst hat, nachdem die Trennung von Brittig bekannt wurde, traf sogar zweimal in Unterzahl. So hatte der neutrale Fan mit acht Treffern im Anfangsdrittel eine abwechslungs- und torreiche Partie gesehen, die Erinnerungen an die Saison 2005/06 weckte. Da verlor Schwenningen daheim gegen die Moskitos Essen mit 9:10.

So kam es diesmal aber nicht. Zwar verkürzte Rome mit seinem dritten Treffer auf 4:5, wobei Torhüter Bobby Goepfert zum zweiten Mal die Vorlage gab, was gewiss nicht alltäglich ist. Doch mit einem Zwei-Tore-Rückstand ging es auch in die zweite Pause. Im Schlussabschnitt ließen beide Teams erkennen, dass sie nicht verlieren wollten, aber die DEG konnte, was sie in den Anfangsminuten versäumt hatte, nicht mehr korrigieren. Schwenningen ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Dreimal müssen die Düsseldorfer noch ran: Karnevalsfreitag in Straubing sowie daheim gegen Krefeld am Karnevalssonntag und am Freitag darauf gegen Wolfsburg.

(RP)
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