Kreative Ideen Die Top Ten der kuriosen DEG-Aktionen
Offiziell ist Frieder Feldmann der Pressesprecher der Düsseldorfer EG, aber er ist vor allem der Mann der verrückten Ideen. Der mit seinen Aktionen aus einem Mittelklasseklub der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) immer wieder etwas Besonderes macht.Wir blicken auf die Top Ten seiner Ideen zurück.
1. Der Kölner Bus
Der Klassiker gleich zu Beginn: Im Oktober 2018, die DEG spielte daheim gegen die Kölner Haie, kletterten Campino und Andi von den Toten Hosen am Mannschaftsbus der Haie hoch und brachten ein großes DEG-Logo auf dem Dach an. Tagelang fuhren die nichtsahnenden Kölner damit durch die Gegend – bis die DEG ein Video davon veröffentlichte und deutschlandweit in den Medien war.
2. DEG-Fans in der Haie-Kurve
Die Kölner sind Feldmanns liebstes „Opfer“. Und eins störte ihn schon immer: Dass die DEG-Fans bei Spielen in Köln unters Dach verfrachtet werden, während die Haie-Fans gleich zwei Stehplatzkurven unten am Eis haben. Also kaufte er vor einem Derby hunderte Tickets für die Heimkurve und gab sie an DEG-Fans.
3. Haie bei Ebay versteigert
Und noch mal die Haie: 2015 versteigerte Feldmann die Kölner über den offiziellen DEG-Account beim Internetauktionshaus Ebay. In der Artikelbeschreibung hieß es, die Haie hörten „ziemlich furchtbare Karnevalsmucke in Dauerschleife“, seien „gebraucht, leicht abgenutzt, schon ein wenig faltig“, es seien auch „nicht mehr alle Zähne vorhanden“, daher seien sie „oftmals nicht mehr richtig bissig“.
4. Die DEG als Weltkulturerbe
Nachdem die Metro 2012 ihren Rückzug als Namens- und Hauptsponsor angekündigt hatte, stand die DEG mit dem Rücken zur Wand. Also ging Feldmann in die Offensive, und versuchte, die DEG zum Weltkulturerbe erklären zu lassen. Er schrieb sogar eine Bewerbung an die Unesco – wenig überraschend scheiterte die DEG, aber hatte in dunklen Tagen positive Presse.
5. Der Treue-Puck
Ein Jahr später, die DEG stand mit einem günstigen Rumpfkader am Tabellenende, hatte Feldmann die nächste Idee: Die DEG verkaufte einen „Treue-Puck“ für 19,35 Euro (Gründungsdatum). Der Clou: Der Puck ist für die nächsten 50 Jahre ein Gutschein für ein Finalticket, sollte die DEG jemals wieder die Endspiel-Serie erreichen. So kamen knapp 20.000 Euro in die Kasse.
6. Die Übernachtungsparty im Dome
Weitere drei Jahre später, im Sommer 2016, lud die DEG zur „Übernachtungsparty” in den Dome ein. Hunderte Fans brachten Luftmatratzen, Schlafsäcke und Verpflegung mit und schliefen dort, wo sonst ihre Lieblingsmannschaft spielt. Am nächsten Morgen kam das Team mit Frühstück vorbei.
7. Verkleidete Denkmäler
Feldmanns Job ist es, die DEG auch außerhalb der eigenen Blase in die Öffentlichkeit zu bringen. Also schmückten DEG-Mitarbeiter vor dem Saisonstart 2018 diverse Denkmäler in der Stadt mit Fahnen, Schals, Trikots und Mützen. Unter anderem das Bismarck-Denkmal am Martin-Luther-Platz, das Ulanendenkmal am Joseph-Beuys-Ufer, den Blitzeschleuderer an der Arena oder der Meeresgott Triton an der Kö.
8. Stadionzeitung/Social Media
Einen besonderen Spaß gönnen sich Feldmann und seine Kolleginnen und Kollegen aus der Pressestelle in den hauseigenen Medien. Im Stadionheft interviewen sie auch mal einen Baum oder veröffentlichen eine Fotostrecke von den Ohren der Spieler. Im Internet machen sie sich regelmäßig über die Gegner lustig. Kürzlich schrieb Feldmann bei Facebook an Nürnbergs Patrick Reimer, der nicht mehr weit davon entfernt ist, DEG-Legende Daniel Kreutzer als ewigen Topscorer der DEL-Geschichte abzulösen. Reimer solle doch bitte aufhören, Tore zu schießen oder vorzubereiten. Oder er solle dafür zurück nach Düsseldorf wechseln.
9. Das „Vermissen“-Buch
Als Corona vergangenes Jahr den Saisonstart verschob, schrieben Feldmann und sein Kollege Sebastian Esch via Facebook an jedes DEL-Team, wie sehr die DEG die Konkurrenz vermisst. Mal emotional, meist provokant, die kriselnden Krefelder etwa würden sie vermissen, „weil bei euch einfach immer was los ist und ihr jede Freak-Wertung in der Liga mit Abstand gewinnt“. Danach bat die DEG die Klubs um eine Antwort und machte ein Buch daraus, das in mehreren Auflagen in ganz Deutschland verkauft wurde.
10. Die DEG im Weltall
Auch vor dieser Saison gab es wieder etwas Besonderes. Die DEG ließ ihr Maskottchen, Pucks und Botschaften in den Weltraum schießen. „Mit dieser Aktion korrigierte die DEG einen fahrlässigen Fehler der NASA“, schrieb der Klub, weil die NASA 1970ern zwar Grüße und Informationen zur Menschheit ins All geschossen, dabei aber Eishockey vergessen habe. Das sei nun erledigt, Feldmann beschrieb die Aktion als „angemessenen Größenwahn“.