Eishockey Die neue DEG: Hart, aber keine Klopper

Düsseldorf · Im Eishockey kann es auch mal rauer zugehen. Das bringt der Sport einfach mit sich. Technisch weniger versierte Teams können durch ihren Einsatz und Willen die spielerischen Defizite bis zu einem gewissen Grad ausgleichen. Das ist kein Geheimnis und ein probates Mittel. Doch die Grenze zwischen einer hart spielenden Mannschaft und einer Kloppertruppe sollte zu erkennen sein.

Bei der DEG wurde mangels finanzieller Mittel für die kommende Saison eine Mannschaft zusammengestellt, die weniger durch ihre technischen und läuferischen Fähigkeiten glänzen kann, dafür aber eine ungeheure körperliche Präsenz besitzt. Spieler wie die Verteidiger Drew Paris, Alex Henry oder auch Thomas Gödtel bringen allein mit ihrer Größe von 1,93 Meter alle Voraussetzungen dafür mit. Und wenn man den ersten Eindrücken in den Testspielen Glauben schenken darf, wissen die Spieler ihre Fähigkeiten auch einzusetzen.

Trainer Christian Brittig wird dabei nicht müde zu betonen, dass "hart, aber fair" gespielt werden soll. Die vorhandene Kraft soll zum Beispiel bei Zweikämpfen an der Bande genutzt werden. "Mir ist es wichtig, dass das richtig eingeordnet wird. Wir haben ja von Anfang an davon gesprochen, dass wir eine junge, physisch starke Mannschaft haben werden, und so ist es gekommen. Aber fair müssen meine Spieler immer bleiben", erläutert Brittig. Für die Gegner soll es "unangenehm sein, in das Verteidigungsdrittel der DEG zu kommen". Auch im Training wird härter zu Werke gegangen. Zweikämpfe werden entschlossen geführt und Checks zu Ende gefahren. Das dabei bereits drei Scheiben in der Trainingshalle zu Bruch gingen, ist eine bemerkenswerte Randnotiz. Für die Zuschauer hat das rustikale Eishockey einen hohen Unterhaltungswert. Besonders auch dann, wenn Unstimmigkeiten auf dem Eis doch mal mit den Fäusten ausgetragen wird. "Meine Spieler sollen aufeinander aufpassen. Wenn ein Gegner unsere Gesundheit gefährdet, dann müssen wir uns wehren", erklärt Brittig.

Für die Saison bleibt abzuwarten, in wie weit die DEL-Schiedsrichter das harte Körperspiel laufen lassen werden. Zu häufige Unterzahlsituationen sollten vermieden werden. Bei der 2:4-Niederlage am Sonntag gegen Hannover war das eines der Hauptprobleme, weil drei der vier Gegentore bei einem Mann weniger auf dem Eis fielen. "Wir müssen Fouls durch Haken oder Beinstellen vermeiden", fordert der Coach. "Die sind unnötig. Wenn aber ein Check mal gepfiffen wird, dann ist das eben so und in Ordnung."

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