Derby gegen Köln Großer Tag – große Sorgen

Düsseldorf · Uli Hiemer und die Toten Hosen sind da, es geht gegen Köln und der Dome ist fast ausverkauft. Doch die DEG ist nach der Corona-Pause noch geschwächt.

 Düsseldorfs Trainer Harold Kreis auf der Bank.

Düsseldorfs Trainer Harold Kreis auf der Bank.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Zu spät kommen ist an diesem Freitagabend keine gute Idee. Das erste Spiel der Düsseldorfer EG nach zwei Wochen Zwangspause wegen des Corona-Ausbruchs findet zwar wie üblich in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ab 19.30 Uhr statt. Die DEG hat die Fans aber extra noch mal gebeten, „bereits um 19.10 Uhr ihre Plätze einzunehmen“. Denn dann steigt die große Ehrung für Petr Hejma, in den 1970ern eine der DEG-Legenden, zweifacher Meister. Auch aus den großen Tagen der 1990er mit vier Titeln wird jemand da sein, Uli Hiemer schaut sich das Spiel gemeinsam mit den Toten Hosen an. Zudem gibt es Livemusik. Und ach ja, der Gegner ist auch kein ganz alltäglicher: Die Kölner Haie kommen zum ersten Derby mit Publikum im Dome seit mehr als eineinhalb Jahren vorbei. Die Halle ist mit 9200 Fans so gut wie ausverkauft.

Das riecht nach einem wahren Festtag für die DEG. Grenzenlose Vorfreude ist trotzdem nicht auszumachen. „Wir sind formell spielfähig. Neben einigen Verletzungen spüren wir aber noch die Folgen von Corona- und Quarantäne-Maßnahmen“, sagt Sportdirektor Niki Mondt und macht keinen Hehl daraus, dass „unter normalen Umständen einige Spieler aufgrund ihres Trainingsrückstandes sicherlich noch einige Zeit pausieren“ würden. „Um aber ein spielfähiges Team aufs Eis schicken zu können, werden sie auf der Bank sitzen und sicherlich auch begrenzt zum Einsatz kommen.“ Und abgesehen von denen, die nach dem Corona-Ausbruch vor zwei Wochen in Quarantäne saßen, fehlen ja ohnehin vier Stürmer: Jakob Mayenschein (private Gründe), Mike Fischer (Operation nach Riss des Syndesmose-Bandes), Brett Olson und Jerry D´Amigo (jeweils Unterkörperverletzungen).

Das macht die Sache nicht einfacher für Trainer Harold Kreis. Er muss seine vor der Pause so erfolgreiche Mannschaft (Platz fünf) gehörig umbauen. „Wir müssen Kombinationen finden, dass die Spieler, die ein bisschen länger gefehlt haben, nicht gemeinsam auf dem Eis stehen.“ Und davon gibt es einige. Zwar ist die DEG bereits seit der vergangenen Woche wieder im Training, zunächst allerdings mit einem Notkader, vor allem die Verteidigung war extrem ausgedünnt. Erst dieser Tage kamen mehr Spieler zurück, aber die sind nach der langen Pause eben längst nicht bei 100 Prozent.

Entsprechend sah auch das Training aus. „Wir konnten nur kleinere Spielsituationen simulieren, etwas Einzeltaktik und Kondition, aber nichts Systemrelevantes“, sagt Kreis, der seine Mannen dennoch lobt: „Die Jungs haben gut mitgearbeitet.“

Was das allerdings für das Spiel bedeutet, ist nicht abzusehen. Ein 6:1 wie Mitte Oktober in Köln ist eher nicht zu erwarten. Denn seitdem gab es kein einziges DEG-Spiel mehr. Die Kölner wiederum haben seitdem viermal gespielt – und viermal gewonnen. Sie kommen also mit einer Mischung aus Rückenwind und Revanchegelüsten. Harold Kreis weiß das, aber jammern hilft ja nicht: „Wir gehen mit den Spielern, die wir zur Verfügung haben, ins Spiel und machen das Beste draus.“

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