Unter Neu-Trainer Roger Hansson So lief das erste Eistraining der DEG

Düsseldorf · Gleich bei der ersten Eiseinheit lässt der neue Trainer Roger Hansson erkennen, wie er seinen neuen Job bei den Düsseldorfern angehen will. Welche Schwerpunkte er bei der Premiere gesetzt hat.

DEG-Trainer Roger Hansson mit Anweisungen beim ersten Eistraining.

DEG-Trainer Roger Hansson mit Anweisungen beim ersten Eistraining.

Foto: Ja/Ralph-Derek Schröder

Sie werden bei der Düsseldorfer EG enger zusammenrücken, hieß es in den vergangenen Monaten immer wieder. Gemeint sind Profis und Nachwuchs, die ja nicht nur formell in GmbH und Stammverein getrennt sind, seit Jahren trainierten sie auch an verschiedenen Orten. Die Profis im Dome, der Nachwuchs an der Brehmstraße.

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Nun ist das wieder anders, wegen der vielen Veranstaltungen im Dome sind dort jenseits der Spiele in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) kaum noch Termine für die DEG frei. Also geht es fürs tägliche Training zurück an den Ort, an dem der Klub seit 1935 sein Zuhause hat. Und wo man zwangsläufig auf die Jugend trifft. Da liegt es nahe, sich künftig noch intensiver auszutauschen.

Wie das funktionieren kann, war an diesem Mittwoch zu sehen. Da stand das erste offizielle Eistraining mit dem kompletten Kader sowie Neu-Trainer Roger Hansson an. Und nicht nur, dass da drei Jugendspieler mit aufs Eis durften, oben im Raum über der zweiten Eisfläche an der Brehmstraße drückte sich gleich ein Dutzend Kinder in DEG-Shirts die Nasen an den Fenstern platt, um die Profis zu begutachten.

Eigentlich sollte das ein Mittagessen nach dem eigenen Training werden, aber das interessierte den Nachwuchs nur am Rande. Nicht mal der Hinweis des Trainers, dass man bitte nicht im Stehen essen soll, konnte das ändern. Zwar holten sich die Kinder ein paar Tische, setzen sich dann aber einfach drauf und stellten ihre Teller auf die Fensterbank. Bloß nichts verpassen.

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Das, was unten geboten wurde, durfte sie in der Tat brennend interessiert haben. Gerade zu Beginn der zweistündigen Einheit erinnerte das eher an einen Lehrgang für Nachwuchsspieler als an ein Profitraining. Da waren allerlei kleine Banden, Stangen und sonstige Hindernisse auf dem Eis. „Wir wollen in den ersten 30 Minuten Kleinigkeiten trainieren, aufgeteilt nach Stürmern und Verteidigern“, erklärte Trainer Hansson, der sich eben nicht nur als einer sieht, der die Stimmung in der Kabine hochhält und die Taktik vorgibt. Hansson will nicht verwalten, er will gestalten. Was sicher damit zu tun haben dürfte, dass er jahrzehntelang als Nachwuchstrainer arbeitete.

Manager Niki Mondt gefällt es, er steht ja wie kaum ein anderer in der Liga dafür, jungen Spielern Verantwortung zu geben und sie so besser zu machen. Da können ein paar Extra-Übungen beim Training nicht schaden: „Es geht darum, die Spieler weiterzuentwickeln. Natürlich muss das alles im Rahmen bleiben, aber es war auch beim Eröffnungsmeeting Thema, dass wir uns entwickeln wollen. Das ist bei einem 20-Jährigen einfacher als bei einem 35-Jährigen, aber dass der an seinen Schwächen arbeitet, ist jetzt auch nicht verkehrt.“

Exakt 35 Jahre alt ist Philip Gogulla, neben Torhüter Henrik Haukeland der prominenteste Neue. Wobei das bei Gogulla nicht ganz stimmt. Der ist gebürtiger Düsseldorfer, spielte schon in der Jugend bei der DEG, vor drei Jahren auch erstmals bei den Profis. Danach ging es nach München, nun ist er wieder da. Und der „erste Eindruck stimmt“, sagte Gogulla über den neuen Trainer.

Bis er mit sich selbst zufrieden ist, wird es dagegen noch dauern. „Bisschen rostig“ habe er sich beim ersten Training gefühlt. „Die Schlittschuhe drücken, die Hände wollen noch nicht das, was normalerweise üblich ist. Aber das ist normal in den ersten ein, zwei Wochen.“

Auch Hansson hatte beobachtet, dass der ein oder andere noch „ein bisschen steif“ ist, „aber das ist immer so“. Kraft und Kondition wurden in den vergangenen Monaten zwar genug gebolzt, aber das Feintuning, die spezifischen Bewegungsabläufe funktionieren eben nur auf dem Eis. Deswegen gehe es in der ersten Trainingswoche vor allem darum. Und um „Zweikämpfe und Einstellung“, sagte Hansson.

Taktisch wurde hingegen noch nichts geboten. Auch die Reihenzusammenstellung sagte nichts aus. Es fehlen aktuell ja vier Stürmer (siehe Info). Erst nächste Woche will Hansson seine Spielidee vorstellen. „Ab Montag arbeiten wir mit dem Playbook, dann gehen wir Schritt für Schritt in die verschiedenen Teile des Spiels. Aber wir wollen es nicht zu kompliziert machen.“

So viel Zeit bleibt ja nicht mehr bis zum Saisonstart Mitte September. Und man „braucht ein oder eineinhalb Monate für die Spielphilosophie“, sagte Hansson, „Aber jetzt ist erst mal die Einstellung wichtig, von da aus bauen wir auf.“

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