Nach Corona-Zwangspause DEG verliert umkämpftes Derby gegen die Haie

Düsseldorf · Im ersten Spiel nach der Corona-Pause unterliegt die dezimierte DEG den Kölner Haien mit 1:2 nach Penaltyschießen. Die Fans feiern das Team dennoch – und Legende Petr Hejma.

 DEG-Coach Harold Kreis.

DEG-Coach Harold Kreis.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Wer nur auf die Tribünen und nicht auf die Anzeigetafel schaute, konnte durchaus auf die Idee kommen, die Düsseldorfer EG hätte auch das zweite Derby der Saison gegen die Kölner Haie gewonnen. Applaus und Jubel, wohin man auch sah. Dabei stand es am Ende 1:2, aber weil die DEG nach zwei Wochen Corona-Pause arg dezimiert ins Spiel gegangen war und alles aus sich herausgeholt hatte, war das Publikum zufrieden. Und weil das Spiel erst nach Penaltyschießen entschieden wurde, nahmen die Düsseldorfer zumindest einen Punkt mit für die Tabelle der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Dort stehen sie nun auf Rang sechs.

Mann des Abends war aber einer, der gar nicht mitgespielt hatte. Petr Hejma, eine der Legende der Vereinsgeschichte. Vor dem Spiel wurde ein Banner mit seinem Namen und seiner alten Rückennummer 19 unters Hallendach gezogen. Da standen die 9200 Fans in der ausverkauften Halle – auch wenn viele von denen Hejma nie haben spielen sehen, sein letztes Spiel machte er 1981. Dafür kam die Ehrung reichlich spät, und sie wirkte zunächst lieblos. Ohne Video mit seinen besten Szenen oder Interview.

In der ersten Drittelpause durfte Petr Hejma dann aber doch ans Mikrofon. Da wurden auch historische Bilder auf dem Videowürfel gezeigt, während der heute 76-Jährige von seiner bewegten Zeit bei der DEG erzählen durfte. Von den zwei Meisterschaften als Spieler und der einen als Trainer. Da war ihm der Applaus der Fans sicher. Und natürlich gab der Geehrte das Lob zurück: „Ich habe auf der ganzen Welt gespielt, aber so eine Stimmung habe ich nur an der Brehmstraße erlebt.“

Die Brehmstraße ist natürlich Vergangenheit. Wie auch die Zeiten der DEG als Titelkandidat. Aber eins funktioniert immer: das Derby gegen die Haie. Erstmals war der Dome diese Saison ausverkauft. Erstmals war es hitzig auf den Tribünen. Was aber nicht der einzige Grund dafür war, dass sich die Düsseldorfer unten auf dem Eis besonders ins Zeug legten. Sie hatten wegen des Corona-Ausbruchs ja zwei Wochen pausiert. Selbst am Freitag waren sie noch nicht komplett, zudem hatten zahlreiche Spieler Trainingsrückstand.

Anzumerken war ihnen das zunächst aber nicht. Die DEG startete furios, Alexander Ehl und Tobias Eder hatten schon in den ersten Minuten gute Chancen. Aber weil die Kölner danach besser ins Spiel kamen, ging das 0:0 zur ersten Pause in Ordnung. Danach verflachte das Spiel allerdings, war im zweiten Drittel zerfahren. Vor allem das der Düsseldorfer, denen man nun doch anmerkte, dass die Kraft fehlte – und damit die Konzentration. Marcel Müller brachte die Gäste in der 35. Minute verdient in Führung. Doch im letzten Drittel war die DEG wieder da. Cedric Schiemenz traf nach 45 Minuten zum Ausgleich, danach hatten beide Teams diverse Chancen auf den Sieg, scheiterten aber immer wieder an den beiden starken Torhütern. So fiel die Entscheidung erst im Penaltyschießen. Mit dem besseren Ende für die Kölner. Applaus gab es trotzdem.

Statistik:

Düsseldorfer EG – Kölner Haie 1:2 (0:0, 0:1, 0:0, 0:1)

DEG: Tor: Hane (Seidel); Abwehr: Cumiskey, Nowak – Järvinen, Geitner – Heinzinger, Zitterbart – Trinkberger; Angriff: O'Donnell, Barta, Ehl – Proft, MacAulay, Fischbuch – Postel, Svensson, Eder – Schiemenz

Schiedsrichter: Rekucki/Schrader

Zuschauer: 9200 (ausverkauft)

Tore: 0:1 (34:22) Ma. Müller (Olver), 1:1 (45:00) Schiemenz (Svensson, Nowak), 1:2 (65:00) Barinka

Strafminuten: 4:12

Torschüsse: 27:30

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort