Trotz gutem Auswärtsspiel Schwaches Unterzahlspiel kostet die DEG Punkte in Straubing

Straubing · Beim 2:4 in Straubing kassieren die Düsseldorfer Eishockeyprofis zwei Treffer mit einem Mann weniger auf dem Eis. Nicht zum ersten Mal. Während es zu Hause in Unterzahl blendend funktioniert, ist das auswärts ganz anders.

 Ließ gute liegen: Die Düsseldorfer EG in Straubing.

Ließ gute liegen: Die Düsseldorfer EG in Straubing.

Foto: RP/Birgit Häfner

Es gibt Statistiken, die lassen sich nicht so richtig erklären. Bei der Düsseldorfer EG ist es in der aktuellen Saison diese: Zu Hause im Dome hat die DEG das beste Unterzahlspiel der gesamten Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Ist der Gegner mit einem oder zwei Mann mehr auf dem Eis, hält sich die DEG bislang in 86,9 Prozent der Fälle schadlos. Spielen die Düsseldorfer allerdings in der Fremde, sieht das komplett anders aus: Da verhindern sie das Gegentor nur bei 74,7 Prozent der Unterzahlspiele – der drittschlechteste Wert der Liga.

Am Mittwochabend wurde ihnen genau das zum Verhängnis. Da ging es zu den Straubing Tigers, und weil die Düsseldorfer dort erneut zwei Tore in Unterzahl kassierten, fuhren sie mit leeren Händen nach Hause. 2:4 (2:2, 0:0, 0:2) verlor die DEG. „Wir haben uns heute selbst in die Haxen geschossen, speziell im letzten Drittel haben wir zu viele Strafen genommen“, sagte Tobias Eder bei „Magentasport“, dessen Team drei Spiele vor Ende der Hauptrunde aber weiter auf Rang acht steht, weil auch die direkte Konkurrenz nicht gewann. Und weil die DEG selbst zuletzt ja ordentlich gepunktet hatte.

Das gilt ebenso für die Straubinger, die vier ihrer vergangenen fünf Spiele gewonnen hatten, die DEG gar sechs aus sieben. Wenig überraschend gab es im Vorfeld reichlich gegenseitiges Lob, besonders für die „gute Struktur“. Doch im ersten Drittel war die nicht immer zu sehen. Gleich vier Tore fielen, zwei auf jeder Seite, weil beide Teams zu selten vor ihren Toren aufräumten und Nachschüsse verhinderten. So fiel das 1:0 durch Sandro Schönberger in der sechsten Minute, so fiel auch das 1:1 durch Tobias Eder knapp zwei Minuten später.

Danach folgte die stärkste Phase der DEG. Kyle Cumiskey, Stephen MacAulay, Carter Proft – sie alle hätten das 1:2 schießen können. Proft tat es dann in der 15. Minute, weil MacAulay Tigers-Torhüter Tyler Parks die Sicht nahm. Bis zum Drittelende hätte die DEG sogar noch erhöhen können, setzte sich lange vorne fest, weil die Straubinger sich so eng um ihr Tor postierten, dass die Gäste immer wieder außen herum spielen konnten. Da wurde es für Minuten still in der Halle. Nur verpassten es die Gäste, oft genug zu schießen. Und nicht nur das: Ein Gegenangriff, ein Foul, eine Strafzeit und ein Schuss von DEL-Topscorer Jason Akeson später stand es 2:2. Da war sie wieder, die Schwäche in Unterzahl, wenn es in fremde Hallen geht. Und das war diesmal besonders ärgerlich, war das 2:2 nach 20 Minuten doch zu wenig für die DEG, was nicht nur die Schussstatistik von 15:10 für die Düsseldorfer zeigte, sondern vor allem die schlechte Laune von Tigers-Stürmer David Elsner im Pauseninterview.

Lange dauerte es aber nicht, bis sich die Mienen der Straubinger aufhellten – auch auf den Tribünen. Denn das zweite Drittel gehörte den Tigers, die sich mehrfach für Minuten vorne festsetzten, der erneut starke DEG-Torhüter Mirko Pantkowski (26 Paraden) musste immer wieder retten. Selbst bei eigener Überzahl – die ebenso wenig funktionierte wie die Unterzahl. Zwar hatte auch die DEG ein paar Möglichkeiten, aber dass es nach 40 Minuten immer noch Unentschieden stand, war aus Düsseldorfer Sicht keine schlechte Nachricht.

Nach 60 Minuten tat es das dann nicht mehr. Schon nach 48 Minuten hätte Akeson die Straubinger in Führung bringen müssen, als er – selbstredend in Überzahl – ein mehr oder weniger leeres Tor vor sich hatte, aber verzog. Weil die DEG danach aber gleich wieder foulte, gab es das nächste Powerplay. Da war es dann geschehen. Was bitter für die Düsseldorfer war, der Puck wurde auf seinem Weg ins Tor mehrfach abgefälscht. Ebenso bitter: Kurz vor Schluss traf Stephen MacAulay auf der anderen Seite die Latte. Und als Mirko Pantkowski dann das Eis für einen sechsten Feldspieler verließ, trafen die Gastgeber noch ins leere Tor. Aber das war dann auch nicht mehr entscheidend, verloren hatte die DEG das Spiel in Unterzahl.

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