1:2-Heimniederlage DEG lässt gegen München zu viel liegen

Düsseldorf · Die Düsseldorfer Eishockeyprofis kommen stark aus der vierwöchigen Olympiapause, erspielen sich gegen das Spitzenteam aus München zahlreiche Chancen. Weil sie aber zu wenige davon nutzen, verlieren sie mit 1:2.

 DEG-Coach Harold Kreis hinter der Bande.

DEG-Coach Harold Kreis hinter der Bande.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Was waren das für Bilder vor rund vier Jahren in Deutschlands Eishallen. Die Nationalmannschaft hatte kurz zuvor Olympia-Silber in Südkorea gewonnen, und als die Spieler danach wieder zurück bei ihren Klubs in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) waren, wurden sie gefeiert. Bei jedem Spiel, heim und auswärts, von den eigenen wie den gegnerischen Fans. 

An diesem Mittwoch wurde nicht gefeiert, obwohl beim Spiel der Düsseldorfer EG gegen den EHC Red Bull München ja genügend Spieler in der Halle waren, die vergangene Woche noch in Peking auf dem Eis standen. Allerdings mit mäßigem Erfolg, weswegen nun niemand über Olympia sprechen wollte. Viel wichtiger für alle Anwesenden: Wie würde die DEG ihr erstes Spiel nach der langen Pause verkraften? Die Antwort: Erstaunlich gut, sie zeigte eines der besseren Spiele der Saison. Am Ende reichte es dennoch nicht für Punkte, die Düsseldorfer verloren mit 1:2 (0:1, 1:1, 0:0), stehen nach 43 Spielen damit weiter auf Rang neun. 

Applaus gab es dennoch von den 4000 Fans in der ausverkauften Halle. Die waren natürlich froh, dass sie zum ersten Mal im neuen Jahr wieder kommen durften. Aber sie freuten sich auch über einen starken Auftritt ihrer Mannen, die einem Spitzenteam alles abverlangten. Von Anlaufschwierigkeiten nämlich keine Spur. Die DEG startete furios, drängte den Favoriten hinten rein und schoss aus allen Lagen. Nicolas Geitner hatte eine erste ordentliche Möglichkeit, kurz später Stephen MacAulay die nächste. Nach nicht mal fünf Minuten hatten die Statistiker 7:0 Torschüsse für die Gastgeber gezählt. Da wirkten die Münchener überrascht von der Wucht der DEG. Hatte die nicht vier Wochen pausiert? Hatte sie, und trotzdem war sie flink auf den Beinen, wie Tobias Eder in der ersten Pause am TV-Mikrofon feststellte. Ganz glücklich war er allerdings nicht: „Wir haben denen einmal ein bisschen Platz gegeben, und die nutzen das gnadenlos aus“, sagte Eder angesichts des 0:1-Rückstands nach 20 Minuten.

Dass der DEG-Stürmer die Schuld dafür nicht bei den Schiedsrichtern suchte, war zwar aller Ehren wert, änderte aber nichts an der Tatsache, dass die ein klares Foul an Brendan O'Donnell übersehen hatten. Noch bitterer für die DEG: Im selben Wechsel fiel das 0:1, zwar fein herausgespielt über Frederik Tiffels und Ben Street, aber mit Blick auf die Umstände doch überaus schmeichelhaft. Erst in den Minuten danach verdienten sich die Gäste die Führung. Weil ihr Forecheck nun besser klappte und sie sich mehrmals vorne festsetzten. Oder weil sie die DEG jetzt immer häufiger an der blauen Linie stoppten und gefährliche Konter fuhren. Selbst in Unterzahl hatten die Münchener die besseren Chancen.

Im zweiten Drittel dann ein ähnliches Bild: Wieder gehörten die ersten Minuten der DEG, wieder ließ sie Chancen ungenutzt, wieder machten es die Gäste besser. Diesmal traf Ben Smith auf Vorlage des gebürtigen Düsseldorfers Philip Gogulla. Danach lag sogar das 0:3 in der Luft, doch im Gegensatz zum ersten Drittel kam die DEG zurück.

Der Startschuss war eine starke Aktion von Victor Svensson in Unterzahl, der viel Zeit von der Uhr nahm und vom Publikum Szenenapplaus bekam. Danach war die DEG wieder da, hatte Chancen im Minutentakt. Erst traf O'Donnell in Überzahl die Latte, kurz drauf war Alexander Barta frei durch, danach wieder O'Donnell nach starker Vorarbeit von Kyle Cumiskey. Da hätte die DEG längst treffen müssen. Aber Münchens Torhüter Henrik Haukeland schien unbezwingbar. Erst als die DEG mit zwei Mann mehr auf dem Eis war, war er 0,9 Sekunden vor der zweiten Pause geschlagen, O'Donnell täuschte einen Schuss an, spielte aber rüber zu MacAulay, der zum 1:2 ins leere Tor einschob. Zwar warf die DEG im letzten Drittel noch mal alles nach vorne und hatte ein paar Möglichkeiten, doch ein weiteres Tor wollte nicht mehr fallen. 

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