5:1-Erfolg im rheinischen Derby DEG zerlegt die Haie

Köln · Fünfter Sieg in Folge, fünfter Derby-Erfolg der neuen Eishockey-Saison. Die Düsseldorfer EG zeigt im 229. Duell mit dem alten Rivalen ein fast perfektes Spiel.

 Düsseldorfs Alexander Ehl (Nr. 28) freut sich mit Kapitän Alexander Barta über ein Tor gegen die Kölner Haie.

Düsseldorfs Alexander Ehl (Nr. 28) freut sich mit Kapitän Alexander Barta über ein Tor gegen die Kölner Haie.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Ob Jerome Flaake in seiner Kindheit besonders viel Baseball gespielt hat, ist nicht bekannt. Aber dass er ein außergewöhnliches Talent besitzt, schnell fliegende Gegenstände mit einem Stock zu treffen, das ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Vor knapp zwei Wochen drosch der DEG-Stürmer im Spiel gegen die Eisbären Berlin einen Puck aus der Luft zum 1:3 ins Tor und leitete so die Wende zum 5:4-Sieg ein. Am Montag dieser Woche entschied er mit einem ähnlichen Kunststück zum 3:1 das Heimspiel gegen Iserlohn. Und weil das anscheinend noch nicht reichte, beförderte er auch am Donnerstagabend in Köln einen Puck aus der Luft ins Tor. Diesmal zum 1:0 nach nicht mal einer Minute, am Ende siegte die DEG mit 5:1 (2:0, 2:0, 1:1) und sprang dadurch auf Rang drei der Nordgruppe der Deutschen Eishockey Liga (DEL).

Entsprechend gut gelaunt war Harold Kreis hinterher: „Die Mannschaft hat Wechsel für Wechsel fast über 60 Minuten eine sehr starke und intensive Leistung gezeigt“, sagte der DEG-Trainer, dessen Team nicht nur den fünften Sieg in Folge einfuhr, sondern auch das fünfte Derby dieser besonderen DEL-Saison gewann, in der zunächst vor allem gegen die Teams aus der Region gespielt wird, um Reisekosten und Infektionsrisiko zu senken.

In Köln hatte die DEG bereits am ersten Spieltag gewonnen, Mitte Dezember war das. Aber die Laune war danach durchwachsen, hatten die Düsseldorfer doch kurz vor Schluss einen Zwei-Tore-Vorsprung aus der Hand gegeben und erst nach Penaltyschießen gewonnen. Diesmal, im 229. Duell mit den Haien, ließen die Gäste nichts anbrennen. Von der ersten Minute an zeigten sie, wer hier mit dem Rückenwind von vier Siegen in Folge aufs Eis gegangen war.

Nur 59 Sekunden benötigte Flaake für das 1:0. Und auch danach war die DEG das bessere Team, ließ sich so gut nie in das eigene Verteidigungsdrittel drängen und spielte schnell und gradlinig nach vorn. Kurz vor Ende des ersten Abschnitts traf Mathias From mit einem trockenen Handgelenkschuss zum 2:0. Und als es wieder losging, war erneut Flaake zur Stelle, erzielte nach einem starken Pass von Alexander Ehl sein fünftes Saisontor. Mitte des zweiten Drittels war das Spiel dann auch schon entschieden, als Kyle Cumiskey sein erstes Tor im DEG-Trikot bejubeln durfte.

Da gingen die Köpfe der Kölner nicht zum ersten Mal in diesen Tagen nach unten. Schon zuvor hatten sie fünf Niederlagen in Folge kassiert, das ewige Duell mit der DEG sollte die Wende bringen. Doch stattdessen ist die Laune am Dom jetzt erst recht im Keller. 1:5 zu Hause gegen Düsseldorf - da dürften die Haie fast froh gewesen sein, dass derzeit keine Fans in den Hallen erlaubt sind. Auch die Spieler wirkten irgendwann nur noch frustriert, Sinnbild war Sebastian Uvira, der sich mehrere unnötige Strafzeiten einhandelte.

Auch im dritten Drittel hatte die DEG diverse Chancen, hätte locker auf 5:0 stellen können. Stattdessen verkürzte Moritz Müller in Überzahl auf 1:4. Doch die Aufholjagd leitete das nicht ein. Dafür war Köln zu schwach und Düsseldorf zu stark. Alexander Ehl traf noch zum 1:5. Und als wäre die Laune auf der DEG-Bank nicht schon gut genug gewesen, durfte sich Torhüter Mirko Pantkowski noch mal mit einer Glanzparade auszeichnen. Das i-Tüpfelchen auf einen gelungenen DEG-Abend in Köln.

Statistik:

Kölner Haie - Düsseldorfer EG 1:5 (0:2, 0:2, 1:1)

DEG: Tor: Pantkowski (Hane); Abwehr: Cumiskey, Jensen - Ebner, Nowak - Zanetti, Johannesen - Geitner; Sturm: Alanov, Olimb, Fischbuch - Ehl, Barta, Flaake - Karachun, Carey, From - Jahnke, Buzas, Eder

Schiedsrichter: Kopitz/Schukies

Zuschauer: keine

Tore: 0:1 (0:59) Flaake (Ebner, Barta), 0:2 (19:10) From (Olimb, Jensen/5-4), 0:3 (21:49) Flaake (Ehl, Barta), 0:4 (32:03) Cumiskey (Olimb, Fischbuch), 1:4 (47:19) Müller (Akeson, Sheppard/4-3), 1:5 (53:48) Ehl (Barta, Flaake)

Strafminuten: 8:10

Torschüsse: 25:31

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