DEG DEG verliert Spiel und Kreis

Die Adler Mannheim behielten gestern in der Deutschen Eishockey Liga mit 4:1 die Oberhand. Zudem wechselt der Düsseldorfer Trainer Harold Kreis in die Kurpfalz ­ Favorit für die Nachfolge ist Doug Mason.

 Konnte die Niederlage nicht verhindern: DEG-Keeper Jean-Sébastien Aubin.

Konnte die Niederlage nicht verhindern: DEG-Keeper Jean-Sébastien Aubin.

Foto: Siegfried Wensierski

Grund zum Jubeln hatten gestern nur die Adler Mannheim. Zunächst sickerte durch, dass sich der Ex-Klub von Harold Kreis die Dienste des Düsseldorfer Trainers für die kommenden zwei Jahre gesichert hat, dann gewannen die Gastgeber in der SAP-Arena auch das Spiel in der Deutschen Eishockey Liga mit 4:1 (2:1, 0:0, 2:0).

Im Anfangsdrittel schlugen Nathan Robinson und Ronny Arendt binnen 93 Sekunden zu, Daniel Kreutzer erzielte den Anschluss zum 2:1. Dabei trug der DEG-Kapitän kurioserweise die Rückennummer 44 ­ sein Trikot mit der 23 hatte er kurzzeitig wechseln müssen. Im Schlussabschnitt erhöhten aber Francois Methot und Marcus Kink auf 4:1.

Nicht nur deshalb war die Stimmung bei den Adlern bestens, sondern auch über den neuen Trainer, der ein alter Bekannter ist: Harold Kreis war 19 Spielzeiten am Stück Verteidiger in Mannheim, zudem drei Jahre Assistenztrainer, und wurde in der SAP-Arena als "Mannheimer Legende” vorgestellt. Über seinen Wechsel zum Saisonende hatte Kreis DEG-Manager Lance Nethery am Montag informiert.

Dass Kreis zurück nach Mannheim geht, ist nachvollziehbar. Zum einen emotional, nach insgesamt 22 Jahren in der Kurpfalz und mit seinem dort wohnenden Sohn Christopher. Zum anderen aber auch finanziell: Die Adler weisen mit rund acht Millionen Euro den höchsten Etat der DEL auf und haben dank Geschäftsführer Daniel Hopp, Sohn des Milliardärs Dietmar Hopp, einen finanzstarken Software-Hersteller im Rücken. Die DEG ihrerseits kann durch die miserablen Zuschauerzahlen in der Hauptrunde (5753 statt der kalkulierten 6500 im Schnitt) noch nicht endgültig planen, was sie in der neuen Saison ausgeben kann.

Da die Düsseldorfer dem Coach folglich kein lukrativeres Angebot machen konnten, hatten die Adler nun leichtes Spiel mit Kreis, der somit Nachfolger des am 11.\x0fJanuar entlassenen Doug Mason (und des folgenden Interimscoachs Teal Fowler) wird. Und eben jener Doug Mason ist nun ein heißer Kandidat auf den Trainerposten in Düsseldorf, denn der 54-jährige Holland-Kanadier ist ein enger Freund von Lance Nethery. Die Ehefrauen der beiden sind ebenfalls intensiv befreundet, und Mason hat seit seiner Zeit bei den Kölner Haien, mit denen er 2008 Vizemeister wurde, noch eine Wohnung in Düsseldorf.

"Er ist ein toller Mensch. Das hat er nicht verdient”, hatte Nethery unmittelbar nach der Entlassung des ehemaligen holländischen Nationaltrainers in Mannheim gesagt. Als Alternative wurde auch Ralph Krueger gehandelt, doch das ist wegen der zu erwartenden Gehaltsvorstellungen des Schweizer Nationaltrainers unwahrscheinlich. Ein Start Masons bei der DEG liegt daher nahe ­ doch erst geht es noch mit Harold Kreis in die Play-offs.

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(RP)
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