Düsseldorfer EG DEG verliert Derby in Köln nach 3:1-Führung

Düsseldorfs Trainer Christian Brittig hatte sich an das 200. Rheinische Derby erinnert, das Anfang Oktober in Köln stattgefunden hatte. Da hatten seine Schützlinge beim damaligen Spitzenreiter mit 4:2 gewonnen, wobei Stefan Ridderwall eine überragende Leistung geboten hatte.

Die besten Bilder von Kölner Haie - DEG
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So stellte er auch diesmal die eigentliche Nummer zwei zwischen die Pfosten, und erneut machte Ridderwall seine Sache sehr gut — aber nur 20 Minuten lang. Dann brachte ihn Manager Walter Köberle ins Krankenhaus. "Er hat einen Schuss gegen den Kehlkopf bekommen", berichtete Brittig. "Aber er konnte die Klinik verlassen und ist wieder bei der Mannschaft."

Da waren natürlich sofort Erinnerungen an die Schreckminuten in Düsseldorf wach geworden, wo Bobby Goepfert das gleiche widerfahren war — er hatte damals allerdings keinen Schutz getragen, so dass er kurz in Lebensgefahr schwebte.

Anfang Oktober hatte aber nicht nur Ridderwall, sondern auch die beiden norwegischen Stürmer Andreas Martinsen und Ken Olimb mit jeweils zwei Toren geglänzt. Martinsen knüpfte an die damalige Gala nahtlos an. Wie er das 2:0 für die DEG erzielte, war überragend. Bei seiner Aktion vor dem Tor bewies er läuferische Klasse samt einer Drehung, wie sie ansonsten nur bei der Eiskunstlauf-Weltmeisterschaft zu sehen ist. Dieses Tor allein war das Eintrittsgeld wert.

Natürlich waren die Haie überlegen und auch das Schussverhältnis sprach für sie. Aber die Rot-Gelben spielten ihre größte Stärke konsequent aus: Leidenschaft. Sie rannten und kämpften, als stünden sie im entscheidenden Play-off-Spiel. Und sie bewiesen erneut jene Moral, die das Schlusslicht die gesamte Saison über auszeichnet.

Exakt zehn Sekunden nach dem Anschlusstreffer stellte Youngster Dominik Daxlberger den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. Da blieb den fast 18.000 Kölner Fans in der Lanxess-Arena ihr "Viva Colonia" geradezu im Halse stecken. War die Führung nach dem ersten Drittel vielleicht etwas schmeichelhaft, so ging sie nach 40 Minuten trotz des Haie-Sturmlaufs absolut in Ordnung, denn Kapitän Ashton Rome hätte das Ergebnis gleich zweimal weiter ausbauen können.

Im Schlussabschnitt gab es direkt die kalte Dusche. Und wie schon beim ersten Gegentreffer sah Bobby Goepfert erneut nicht gut aus. Allerdings hatte auch Marc -Anthony Zanetti seine linke Abwehrseite im Stich gelassen, so dass der überragende Falk die Scheibe ins quasi leere Gehäuse einnetzte.

Als die DEG dann das dritte Mal in Unterzahl auf dem Eis stand, drohte die Partie endgültig zu kippen. Der Ausgleich fiel zwar nicht in Überzahl, aber wenig später. Beim vierten der insgesamt fünf Unterzahlspiele wurde der Rückstand vermieden, doch dann schlug ein Distanzschuss von Verteidiger Björn Krupp, dem Sohn des Trainer-Vaters und ehemaligen NHL-Stars Uwe, bei Goepfert ein. Die DEG hatte sich das Spiel aus der Hand nehmen lassen.

Am Ende fehlte ihr dann die Klasse, um die Kölner unter Druck zu setzen und zumindest den einen Punkt mitzunehmen, den sie eigentlich verdient hatte.


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