Eishockey Hendrik Hane träumt vom Stammplatz

Der 19-Jährige beerbt im Düsseldorfer Eishockeytor Publikumsliebling Mathias Niederberger, der nach Berlin wechselt.

 Hendrik Hane kann sich voll auf seine sportlichen Ziele konzentrieren, denn im vergangenen Sommer schaffte er sein Fachabitur an der Hulda-Pankok-Gesamtschule.

Hendrik Hane kann sich voll auf seine sportlichen Ziele konzentrieren, denn im vergangenen Sommer schaffte er sein Fachabitur an der Hulda-Pankok-Gesamtschule.

Foto: RP/HORSTMUELLER GmbH

Es sind große Fußstapfen, in die Hendrik Hane in der neuen Saison treten wird: Der Eishockey-Torhüter der DEG tritt das Erbe an, das der gebürtige Düsseldorfer Mathias Niederberger nach seinem Wechsel zu den Eisbären Berlin hinterlässt. Doch bei Hane, ebenfalls in der Landeshauptstadt geboren, stehen die Vorzeichen gut, dass er den Druck meistern wird. Zugleich betont der 19-Jährige, keine Kopie seines Vorgängers werden zu wollen: „Ich möchte meinen eigenen Weg gehen.“

Einen etablierten Teamkollegen wie Niederberger neben sich zu haben, war für den Youngster Fluch und Segen zugleich. „Er ist der beste Torhüter Deutschlands, da konnte ich viel lernen“, sagt Hane dankbar, „er hat eine überragende Saison gespielt.“ Genau dies machte es Hane jedoch schwer, zu mehr Einsatzzeiten zu kommen. Sieben Spiele und insgesamt 402 Minuten auf dem Eis stehen für ihn in der abgebrochenen Saison in den Büchern. „Ich hatte schon auf vier oder fünf Spiele mehr gehofft“, gibt das Goalie-Talent offen zu. Und wenn er auf dem Eis stand, dann machte er mit starken Leistungen auf sich aufmerksam. Hanes Fangquote liegt bei starken 92,82 Prozent. Damit läge er im Ranking der besten Keeper der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) auf dem zweiten Platz – hinter Mathias Niederberger (93,02 Prozent).

Besonders in Erinnerung blieb die Heimspiel-Premiere Hanes Mitte Januar gegen Straubing. In der Anfangsphase patzte der Torhüter zunächst. Doch davon ließ sich das Talent nicht beirren, hielt der DEG in der Folge mit seinen Paraden den 3:2-Heimsieg fest und wurde nach dem Spiel von den Fans im Dome frenetisch bejubelt.

„So ein Fehler passiert jedem Torhüter irgendwann einmal“, blickt Hane auf die Partie zurück. Seine besondere Stärke sei ihm dabei zugutegekommen: „Ich bin ein ruhiger Typ und lasse mich nicht beirren. Das Spiel als solches war aber ein cooles Erlebnis.“ Und an seinem Nachsatz erkennt man den Ehrgeiz, der ihn antreibt: „Ich hätte mir aber erhofft, dass es früher passiert wäre.“

In der kommenden Saison wird Hane unter normalen Umständen deutlich öfter zwischen den Pfosten stehen. Niederbergers Abgang kompensierte die DEG durch die Verpflichtung von Mirko Pantkowski von den Adlern Mannheim, der nur knapp zwei Jahre älter als Hane ist. Auf den ersten Blick scheint es gewagt, mit einem solch jungen Duo in die Spielzeit zu gehen. Hane selbst sieht das jedoch anders: „Ich habe bereits gute Leistungen gezeigt. Mirko und ich werden uns zudem gut ergänzen.“

Derzeit ist es jedoch fraglich, ob und wann die neue Spielzeit der DEL starten kann. Aktuell sind Großveranstaltungen, zu denen auch die Eishockey-Partien gehören, aufgrund der Corona-Pandemie bis zum 31. August verboten. Diese Regelung ließe sich mit dem Saisonstart im September vereinbaren. Doch die Gefahr einer Verlängerung des Verbotes ist real. Geisterspiele, wie sie etwa für die Fußball-Bundesliga angestrebt werden, hält Hane in der DEL nicht für machbar: „Wir leben ja von den Zuschauereinnahmen.“

Aktuell hält sich Hane, der seiner Geburtsstadt weiterhin treu geblieben ist und in Düsseldorf wohnt, „so gut wie möglich zu Hause fit“, arbeitet dabei einen Plan des Fitnesstrainers Danny Beckers ab. Ab Mai war eigentlich ein Teamtraining mit den deutschen Spielern geplant. Ob und wann dieses starten kann, ist jedoch ungewiss.

Hane kann sich derweil momentan voll auf den Sport fokussieren. Im vergangenen Sommer schaffte er sein Fachabitur an der Hulda-Pankok-Gesamtschule. Mit einem Studium wolle er sich noch Zeit lassen: „Ich bin 19 und habe da keinen Stress.“ Und so feilt er weiter akribisch an seinem Traum: „Ich möchte erster Torwart werden.“ Und nach allen Vorzeichen dürfte dies nur noch eine Frage von kurzer Dauer sein.

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