Vor dem Heimspiel-Wochenende DEG schielt noch auf Platz sechs

Düsseldorf · Wäre die DEL-Hauptrunde bereits vorbei, die Düsseldorfer hätten ihr Saisonziel erreicht. Aber nun wollen sie mehr, haben sogar das Viertelfinale im Blick. Umso besser, dass am Freitag der direkte Konkurrent aus Ingolstadt kommt.

 Trainer Harold Kreis kehrt am Freitag zurück auf die Trainerbank.

Trainer Harold Kreis kehrt am Freitag zurück auf die Trainerbank.

Foto: Ja/Ralph-Derek Schröder

Dass Profisportler nach Niederlagen schlecht gelaunt sind, ist jetzt keine neue Erkenntnis. Aber wie genervt Alexander Barta am Dienstagabend nach dem 3:4 in Bietigheim war, das war schon auffällig. Nicht mal die Tatsache, dass seine Düsseldorfer EG hinterher auf 44:20 Torschüsse blickte, konnte den Kapitän gnädig stimmen: „Da gibt es nicht viel schönzureden. Egal, wie das Spiel gelaufen ist, du musst hier gewinnen, und das ist uns heute nicht gelungen.“

Das war nicht nur für den Moment ärgerlich, sondern vor allem mit Blick auf die Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). In der steht die DEG weiter auf Rang neun – was sechs Spiele vor dem Ende der Hauptrunde und angesichts des offiziellen Saisonziels (Platz zehn) ein erfreulicher Zwischenstand ist. Aber weil es zuletzt mit vier Siegen am Stück ja so gut gelaufen war, schielen sie in Düsseldorf sogar auf mehr. Auf Platz sieben oder acht, die Heimrecht in der ersten Play-off-Runde bedeuten würden. Und vielleicht sind ja sogar noch auf Rang sechs und damit die direkte Qualifikation fürs Viertelfinale drin. Daraus macht Niki Mondt gar keinen Hehl: „Wir gucken jetzt nicht ständig auf Platz sechs, aber wenn wir weiter punkten, sind wir dran“, sagt der Manager.

Entsprechend wenig schmeckte auch Mondt das Ergebnis aus Bietigheim: „Man muss denen Respekt zollen, die sind nicht umsonst Zehnter und nicht Fünfzehnter, aber wir hätten gewinnen können. Und dann hätten wir 74 Punkte, also 1,48 im Schnitt. Das zeigt, wie nah dran wir sind an den Plätzen sechs, sieben und acht.“ In der Tat: Nürnberg (8./1,47 Punkte), Ingolstadt (7./1,48) und Bremerhaven (6./1.51) sind allesamt noch in Reichweite.

Da kommt es der DEG natürlich gelegen, dass am Freitagabend (19.30 Uhr) einer aus dem Trio im Dome vorbeikommt: der ERC Ingolstadt. Gewinnt die DEG, zieht sie vorbei. Zwar waren die Treffen mit den Oberbayern in den vergangenen Jahren eher selten spaßig für die Düsseldorfer, nur ganze vier der vergangenen 15 Duelle gewannen sie, aber zumindest zu Hause klappte es, die jüngsten drei Heimspiele waren allesamt Siege. Hinzu kommt: Seit der Olympiapause befinden sich die Ingolstädter in der Krise: nur ein Sieg aus acht Spielen bei 14:25 Toren. Das will wenig zu den Ansprüchen des ERC passen, der vergangenes Jahr im Halbfinale stand und das auch diese Saison wieder vorhaben dürfte.

Aktuell sind die Ingolstädter aber ein gutes Stück davon entfernt. Ihre Topstürmer treffen kaum, die Verteidiger ebenso, in Überzahl funktioniert nichts. „Vielleicht habe ich den Jungs zu lange Urlaub gegeben“, sagte Trainer Doug Shedden dieser Tage der „Eishockey News“. Während der Olympiapause hatten die ERC-Spieler nämlich drei Wochen frei, bei der DEG lief es anders, da gab es zweimal eine Woche zur freien Verfügung, davor, dazwischen und danach wurde trainiert.

Was sich aber gleicht: Beide Teams haben mit Corona-Ausfällen zu tun – und dennoch gewann die DEG ohne acht Stammkräfte dreimal in Folge mit insgesamt 12:3 Toren. In Bietigheim war dann zumindest Verteidiger Marco Nowak wieder dabei, nun entspannt sich die Lage noch mal. Nicht nur Trainer Harold Kreis ist zurück hinter der Bande, auch Torhüter Hendrik Hane, Verteidiger Niklas Heinzinger sowie die Stürmer Jakob Mayenschein und Paul Bittner waren zuletzt wieder im Training. Allerdings nicht lange, „wer wie viel Eiszeit bekommt, entscheidet sich am Freitag“, sagt Mondt. Gleich voll einsteigen müssen die Rückkehrer aber wohl nicht. Kreis kann auf zwei Torhüter, sieben Verteidiger und 13 Stürmer zurückgreifen, da muss ohnehin einer draußen bleiben. Für den Rest wird es darum gehen, Platz sechs nicht aus den Augen zu verlieren.

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