Düsseldorfer EG DEG-Profis werden durchgecheckt

Düsseldorf · Die Spieler stellten sich im Cardiocentrum von Ulrich Keil vor. Niki Mondt zog sich derweil einen Rippenbruch zu.

 Kardiologe Ulrich Keil prüft die Werte der DEG-Spieler.

Kardiologe Ulrich Keil prüft die Werte der DEG-Spieler.

Foto: rpo, Falk Janning

Es sind Routineuntersuchungen, die im Jahresrhythmus wiederholt werden und somit ein fester Bestandteil der Saisonvorbereitung der Eishockeyprofis der Düsseldorfer EG sind. Meist bleibt die sportmedizinische Vorsorge im Cardiocentrum Düsseldorf unter der Leitung von Ulrich Keil ohne Befund. Und doch kann sie unter Umständen Leben retten.

Im Jahr 1998 starben in Stephane Morin (Berlin Capitals, DEL) und Jaroslaw Hauer (ERC Selb, 1. Liga Süd) gleich zwei Spieler binnen weniger Monate an akutem Herzversagen während ihrer Punktspiele. Die sogenannten Herz-Sekundentode waren Unglücksfälle mit Signalwirkung. In beiden Fällen offenbarte die spätere Obduktion, dass eine erhebliche Vorerkrankung der Herzen vorlag. Und so sind seit jenen tragischen Zwischenfällen jährliche kardiologische Untersuchungen für alle Spieler vorgeschrieben, um die nötige Spielerlaubnis zu erlangen.

Durch die standardisierten Vorsorgeuntersuchen nach den Leitlinien der großen Sportverbände und Fachgesellschaften wird der überwiegende Teil derartiger Erkrankungen erkannt und somit die schlimmsten Folgen für den Sportler und seine Familie verhindert. Bei der DEG vertraut man seitdem auf Keil, der mit seinem Team und einem Netzwerk aus Fachspezialisten den Traditionsverein auch jenseits des Spielbetriebs betreut.

Nachdem vor einer Woche bereits eine erste Gruppe die Tests absolviert hatte, stand gestern nun der Termin für den restlichen Kader an. Von Spielerseite gab es für so viel Gründlichkeit Lob. "Das Training ist bislang abwechslungsreich und intensiv", erklärte der neu zum Team gestoßene finnische Verteidiger Joonas Rönnberg. "Klar, dass da auch die medizinischen Tests wie hier beim Kardiologen dazugehören." Vorrangig waren die ausländischen Akteure an der Reihe und diejenigen, die erst in der vergangenen Woche ins Mannschaftstraining eingestiegen sind. Darunter auch Norm Milley, der, ebenso wie alle anderen, die Untersuchungen in Form von Leistungstests auf dem Fahrradergometer oder dem Laufband ohne Befund beenden konnte. "Es gab einen Ausreißer, allerdings einen positiven", berichtet Keil. "Tim Conboy hat ein großes Herz und dadurch außerordentliche Werte."

Auf dem orthopädischen Sektor hatte Niki Mondt weniger Glück. Bereits vor Beginn des Eistrainings zog sich der Stürmer-Routinier einen doppelten Rippenbruch zu. Mannschaftsarzt Ulf Blecker, der die Verletzung gestern Mittag diagnostizierte, rechnet für den 36-Jährigen mit einer Trainingspause von rund vier Wochen. Ärgerlich in einer Phase, in der die Grundlagen für die neue Saison gelegt werden müssen.

(RP)
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