DEG reist nach Straubing O’Donnells Traum-Comeback im Rücken, Tigers vor der Brust
Düsseldorf · Am Freitag erlebt die Düsseldorfer EG einen emotionalen Heimspieltag. Nach 378 Tagen Verletzungspause kehrt Brendan O’Donnell aufs Eis zurück und trifft beim Sieg gegen Iserlohn. Wie die Beteiligten das Comeback gesehen haben und was in Straubing Mut macht.
Gerade einmal 18 Minuten benötigte Brendan O’Donnell, um zu unterstreichen, wieso ihn die Düsseldorfer EG über ein Jahr so schmerzhaft vermisst hat. 378 Tage nach seinem Achillessehnenriss in Nürnberg feierte der Kanadier am Freitagabend im wichtigen Heimspiel der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gegen die Iserlohn Roosters sein Comeback und traf direkt mit einem Traumtor zum zwischenzeitlichen 1:0 der DEG.
Mit dem Rücken zum Tor fischte O’Donnell einen Schuss von Phil Varone aus der Luft und lenkte ihn sehenswert ins Iserlohner Tor. Eine Qualität, die der zweitschlechtesten Offensive der DEL (41 Treffer in 19 Spielen) bislang gefehlt hat. Dass sich der Comebacker nach dieser langen Leidenszeit direkt mit einem Traumtor zurückmelden konnte, war für alle, die es mit der DEG halten, eine besondere Geschichte.
„Wir haben uns alle sehr gefreut, dass er nach über einem Jahr wieder im Spielbetrieb ist – und dann macht er auch noch das wichtige erste Tor“, sagte DEG-Coach Thomas Dolak auf der Pressekonferenz nach dem 2:1-Sieg gegen Iserlohn über Brendan O’Donnell. „Er hilft unserer Offensive ungemein, wir kennen alle seine Stärken und wissen auch, dass er jetzt immer besser reinkommen wird. Wir können froh sein, dass er wieder da ist“, so der Trainer.
Auch von DEG-Teamkollege Josef Eham gab es lobende Worte: „Er war so lange raus, hat jetzt sofort wieder top gespielt und das Tor gemacht. Es freut mich brutal für ihn – er hat sich das verdient und zeigt, wie wichtig er für unser Spiel ist“, sagte der deutsche Nationalspieler dem „Eishockey Magazin.“
Der Comebacker selbst zeigte sich nach seinem ersten DEL-Spiel in dieser Saison ebenfalls zufrieden, stellte dabei aber insbesondere den Teamerfolg in den Mittelpunkt. „Es ist gut, nach der Länderspielpause mit einem Sieg zu starten. Natürlich hätten wir lieber drei Punkte gehabt, aber zwei sind besser als einer – und definitiv viel besser als null“, so O’Donnell am Mikrofon von Magenta Sport.
Dass das Traumtor des Kanadiers am Ende nicht für die volle Punkteausbeute im Kellerduell gegen Iserlohn reichte, hat aber ebenso eine gewisse Symbolik in der bislang holprigen Düsseldorfer DEL-Saison. Denn nur 31 Sekunden nach dem emotionalen Comeback-Tor kamen die Iserlohner zum Ausgleich und ließen die große Freude in der Halle über O’Donnells Treffer verpuffen. „Es war das typische erste Spiel nach einer Länderspielpause. Wir kommen im ersten Drittel zwar gut rein, im Laufe des Spiels gab es aber ein paar Sachen, die mir nicht gut gefallen haben“, analysierte DEG-Coach Dolak. „Wir sind zu häufig in den Verkehr reingerannt, haben teilweise zu kompliziert gespielt. Diese Dinge müssen wir abstellen.“
Viel Zeit bleibt dafür nicht, denn gleich am Sonntag (16.30 Uhr) steht das schwere Auswärtsspiel bei den Straubing Tigers an. Seit April 2021 wartet die DEG auf einen Sieg in Straubing, verlor die letzten sieben Partien bei den Tigers. Immerhin: Beim ersten Duell in dieser Saison entführten die Düsseldorfer einen Zähler, kassierten die 1:2-Niederlage erst in der Verlängerung.
„Straubing ist für uns immer schwer, wir erwarten dort ein schnelles und physisches Spiel“, so Josef Eham. „Aber so wie wir momentan drauf sind, können wir gegen jeden Gegner ein Ausrufezeichen setzen.“ Dabei wird sicherlich auch Rückkehrer Brendan O’Donnell weiterhelfen.