Düsseldorfer EG DEG mit Überraschungserfolg gegen Berlin
Berlin · Kaum noch einsatzfähiges Personal, nicht einmal ein Drittel der Torschüsse des Gegners und dennoch mit einem riesigen Ausrufezeichen. Die Düsseldorfer EG erkämpfte sich bei den Eisbären Berlin vor 11700 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof mit Leidenschaft einen 2:1 (0:0, 1:1, 0:0, 1:0)-Sieg nach Penaltyschießen.
DEG-Trainer Christian Brittig hatte nach der Niederlage gegen Ingolstadt (0:4) auf der anschließenden Pressekonferenz den Ausfall von gleich drei weiteren Spielern befürchtet. Glücklicherweise konnten aber sowohl Jari Neugebauer als auch Andrew Hotham am Sonntag in Berlin auflaufen. Anders die Situation bei Torwart Stefan Ridderwall. Der Schwede, der nach einem Schlagschuss gegen seine Maske eine Gehirnerschütterung erlitten hatte, reihte sich in das große Lazarett der DEG ein. Zusammen mit Colin Long, Manuel Strodel, Ken Olimb, Bernhard Ebner, Corey Mapes sowie dem noch immer gesperrten Kapitän Daniel Kreutzer fehlten in der Hauptstadt so sieben Akteure.
Einmal mehr mussten die Rheinländer also mit einem Mini-Kader den Kampf gegen einen haushohen Favoriten annehmen und taten dies von Beginn an tapfer. Der Deutsche Meister dominierte erwartungsgemäß das Spielgeschehen, während die Gäste, bei denen erneut DNL-Spieler Hagen Kaisler in der Verteidigung aushalf, die Prioritäten auf die Sicherung des eigenen Gehäuses legten. Angeführt von Goepfert, der einen absoluten Sahnetag erwischt hatte, blieben die Rot-Gelben im ersten Drittel ohne Gegentor, überstanden sogar eine doppelte Unterzahl schadlos, und setzten durch einige wenige Konter erste Nadelstiche.
Mit zunehmender Spieldauer wuchs dann das Selbstvertrauen beim Tabellenletzten. Erst recht nach der überraschenden eigenen Führung im Mitteldrittel. Dominik Daxlberger strafte die Gastgeber für ihre ausgelassenen Chancen und markierte das 1:0. Die Eisbären reagierten prompt und übten noch mehr Druck aus, doch immer wieder hieß die Endstation Bobby Goepfert. Allein Darin Olver gelang es noch vor der zweiten Pause ihn zu überwinden. Neben dem Goalie, war bei den Gästen am Sonntag vor allem das sehr gute Unterzahlspiel auffällig. Auch im letzten Spielabschnitt wurde ein Powerplay der Gastgeber mit zwei Mann weniger auf dem Eis ohne Gegentor überstanden. Bemerkenswert, denn es war insgesamt bereits die dritte derartige Spielsituation.
Auf der Bank war unterdessen Manager Walter Köberle weniger diszipliniert als seine Spieler und erhielt eine Spieldauerstrafe, weil er zu heftig reklamiert hatte. Der guten defensiven Leistung der DEG schadete das aber nicht und so blieb es auch nach 60 Minuten beim Unentschieden und die 70 mitgereisten Fans feierten nach Nürnberg (2:1-Sieg nach Penalty) vergangene Woche zunächst wieder einen überraschenden Punktgewinn. Und genau wie im Frankenland, konnte im Penaltyschießen schließlich auch noch der Zusatzpunkt eingefahren werden. Ashton Rome schoss den entscheidenden Versuch.