Düsseldorfer EG DEG kommt in München unter die Räder

München · Bittere Pleite für die Düsseldorfer EG: Gegen den EHC München war die DEG läuferisch, spielerisch und taktisch unterlegen und kassierte am Ende eine 1:7-Niederlage.

Düsseldorfer EG: DEG kommt in München unter die Räder
Foto: Birgit Häfner

Es muss dem DEG-Torhüter am Freitagabend wie eine Erlösung vorgekommen sein. Als Mathias Niederberger in der 27. Spielminute und nach fünf Gegentoren auf die Bank durfte, führte der gastgebende EHC München bereits mit 5:1. Bezeichnend, dass Niederberger bis dahin der beste Mann seines unterirdischen Teams war. Am Ende unterlag die Düsseldorfer EG mit 1:7 (1:3, 0:2, 0:2).

Damit bleiben die Rot-Gelben auf dem vorletzten Platz der Deutschen Eishockey Liga. Dass es für die DEG in Oberbayern schwer werden würde, stand schon vor dem Spiel fest. Denn nackte Zahlen lügen selten. Besonders, wenn die Statistik so deutlich ausfällt wie die vor dem Gastspiel der DEG in München. Während die Hausherren die Tabelle vor dem 26. Spieltag mit 54 Punkten und einem Polster von sieben Zählern auf den Zweiten aus Wolfsburg angeführt hatte, sammelten die Rot-Gelben (26) bis dato nicht einmal halb so viele.

Damit war die Favoritenrolle für das Aufeinandertreffen äußerst deutlich verteilt. Zumal die Düsseldorfer in diesen Tagen mit einem Selbstvertrauen ausgestattet sind, das ähnlich im Keller ist wie ihr Tabellenstand. Doch auf der anderen Seite kann man als Vorletzter in der Regel befreit bei einem haushohen Favoriten und aktuellen Deutschen Meister auflaufen. So ganz ohne Druck. Richtig bitter wird es dann nur, wenn die allerschlimmsten Befürchtungen noch übertroffen werden.

So sahen die etwa 60 DEG-Fans unter den 4180 Zuschauern eine chancenlose DEG. Läuferisch, spielerisch und taktisch war sie den Münchenern unterlegen. Selbst im Zweikampf, einer der Grundvoraussetzungen im Eishockey, hatten die Gäste oft das Nachsehen, standen meist zu weit von ihren Gegenspielern weg.

Folgerichtig gingen die Gastgeber durch Andreas Eder in Führung, dann erhöhten Yannic Seidenberg und Mads Christensen früh auf 3:0. Gerade einmal 15 Minuten waren da gespielt. Kreutzer nahm seine Auszeit. Ob der folgende Mini-Aufschwung wirklich an der kurzen Ansprache des Trainers lag oder nicht, blieb offen. Zumindest aber verkürzte Drayson Bowman in Überzahl.

Und fast wurde der ohnehin schon schmeichelhafte Anschlusstreffer noch durch einen weiteren DEG-Treffer im ersten Drittel gekrönt: Alexei Dmitriev bediente Maxi Kammerer mustergültig, doch der Youngster traf den Puck nicht richtig. Es blieb beim 1:3 aus Sicht der DEG, die zwar ohne die Verletzten Norm Milley, Daniel Kreutzer, Christopher Gawlik und Stephan Daschner auskommen musste. Dennoch war die gebotene Leistung viel zu wenig.

So hatte der EHC auch im Mitteldrittel leichtes Spiel. Bereits in der 23. Minute klingelte es erneut in Niederbergers Kasten — und zwar im doppelten Sinne: nach einem Schuss von Seidenberg landete das Spielgerät erst am Innenpfosten, dann lag der Puck zum vierten Mal in den Maschen. Beim fünften Gegentreffer durfte Niederberger seinen Dienst quittieren, Felix Bick ersetzte ihn und musste seinerseits noch zwei Gegentore schlucken. Wo nun die genauen Gründe für die seit Wochen anhaltende Talfahrt der DEG genau zu suchen sind, ist von außen nur schwer nachzuvollziehen. Und am Sonntag kommen die Eisbären Berlin.

(RP)
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