Nach 0:3-Rückstand DEG gewinnt Penalty-Krimi

Die Düsseldorfer Eishockey-Profis schlagen Bremerhaven in einem dramatischen Kampfspiel 5:4 nach Penaltyschießen.

 Lukas Laub (rechts) im Duell mit dem Bremerhavener Michael Moore).

Lukas Laub (rechts) im Duell mit dem Bremerhavener Michael Moore).

Foto: RP/Benefoto

Ein 0:3-Rückstand nach 20 Minuten, 3:3-Ausgleich, ein von Fredrik Pettersson Wentzel gehaltener Penalty, 4:4 nach 3:4 und ein verletzter Schiedsrichter: Die 12.467 Zuschauer im ISS Dome bekamen nahezu alles geboten. Am Ende sogar einen Erfolg ihrer DEG, denn die Eishockey-Profis bezwangen die Fischtown Pinguins nach einem kuriosen Kampfspiel 5:4 (0:3, 2:0, 2:1; 1:0) nach Penaltyschießen.

Die beiden Zähler waren für die Düsseldorfer enorm wichtig, wären sie doch bei einer glatten Niederlage bedrohlich nahe an den siebten Patz gerutscht, der keine sichere Viertelfinal-Teilnahme mehr garantiert.

Die zurückliegende Länderspielpause hat der DEG zwar wieder vier komplette Sturmreihen beschert – dafür hat es die Verteidigung noch härter erwischt. Neben den Langzeitverletzten Bernhard Ebner und Johannes Huß fehlte am Freitag auch noch der erkrankte Ryan McKiernan.

Doch auch der Angriff der Düsseldorfer war trotz der Rückkehr der zuletzt angeschlagenen Alex Barta und Jerome Flaake alles andere als voll besetzt: Zu Leon Niederberger, der wegen seiner schweren Schulterverletzung ohnehin für den Rest der Saison ausfällt, gesellte sich nun auch noch Christian Kretschmann. „Seine Verletzung ist aber nicht so schlimm“, wiegelte Trainer Harold Kreis ab.

Einziger positiver Effekt der Personalmisere: Durch McKiernans Ausfall wurde eine Ausländerposition frei, so dass der zuletzt überzählige Keeper Pettersson Wentzel mal wieder eine Partie im DEG-Gehäuse absolvieren durfte. Doch nach Ende des ersten Drittels wird sich der Schwede insgeheim an irgendeine anderen Ort gewünscht haben, denn bis dahin hatte er bereits drei Treffer eingesteckt. Der zweite war dabei sehr umstritten, hatte doch der Bremerhavener Cory Quirk Pettersson Wentzel mitsamt der Scheibe ins Netz gedrückt. Die insgesamt sehr unglücklich agierenden Schiedsrichter entschieden nach Ansicht des Videobeweises jedoch darauf, dass Philip Gogulla den Torschützen von hinten geschubst habe.

Unabhängig von dieser Szene war es freilich ein gruseliges Drittel aus Sicht der Düsseldorfer, denen schlichtweg gar nichts gelang. Beinahe körperlos agierte das Kreis-Team, erschreckend langsam und desorientiert zudem. Doch mit Beginn des Mittelabschnitts war das alles Makulatur. Zwar lief spielerisch auch weiterhin längst nicht alles nach Wunsch – jetzt setzten Kapitän Barta und Co. aber mit Vehemenz den Körper ein, drückten aufs Tempo und schnürten die Norddeutschen phasenweise im eigenen Drittel ein.

Das Resultat war eine Aufholjagd sondergleichen. Zwei ­Überzahltore brachten die DEG auf 2:3 heran, und der wegen des Schools Days ohnehin gut gefüllte Dome kochte über. Braden Pimms 3:3 eröffnete die dramatische Schlussphase, die Schiedsrichter Lasse Kopitz jedoch nur durch die Hilfe von DEG-Arzt Ulf Blecker mitbekam: Er hatte ­einen Schuss ins Gesicht bekommen und musste in der Kabine behandelt werden. So war der Iserlohner live dabei, als John Henrion den ­entscheidenden Penalty ­verwandelte.

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