DEG Wintergame: Derbyfreude trotz verschenkten Punkts

Das Wintergame bei den Kölner Haien gestaltete die Düsseldorfer EG spannender als notwendig.

 Jubel vor großer Kulisse: Torschütze Philipp Gogulla (r.) feiert mit Abwehrspieler Kevin Marshall seinen Treffer.    Foto: Birgit Häfner

Jubel vor großer Kulisse: Torschütze Philipp Gogulla (r.) feiert mit Abwehrspieler Kevin Marshall seinen Treffer. Foto: Birgit Häfner

Foto: Birgit Häfner

Als das große Freiluftspiel vorüber war, der Sieg gegen Köln eingefahren, das Feuerwerk zum Abschluss genossen, da herrschte bei den Spielern der Düsseldorfer EG schon wieder Nüchternheit vor. „Es ist schön, dass wir gewonnen haben“, sagte Kapitän Alexander Barta zum 3:2-Erfolg nach Verlängerung gegen die Kölner Haie im Wintergame vor 47.011 Zuschauern im Kölner Fußballstadion. „Aber wir haben einen Punkt verschenkt. Nach dem 2:0 haben wir uns vielleicht zu sicher gefühlt.“

Trainer Harold Kreis pflichtete ihm bei. „Wir waren in den ersten 40 Minuten in der Lage, das Ergebnis auszudehnen“, sagte der Coach. „Wir haben das Spiel ein bisschen aus der Hand gegeben.“ Was unnötig war – und wahrscheinlich auch einiges an Diskussionsstoff vermieden hätte. Denn im Schlussabschnitt hatten die Düsseldorfer gleich zweimal Pech mit dem Videobeweis. Zunächst, es stand 2:1, jubelte Manuel Strodel über das vermeintliche 3:1. Er hatte den Puck im Nachschuss über die Linie gebracht, doch fast gleichzeitig hatte ein Kölner Abwehrspieler das Tor verschoben. Die Schiedsrichter schauten sich die Szene lange an, spulten vor und zurück – und gaben den Treffer nicht. Eine Auslegungssache: Die Sport1-Experten hatten ein reguläres Tor gesehen, was das Spiel wohl entschieden hätte.

So kamen die Haie tatsächlich noch zum Ausgleich – von Felix Schütz im Torraum erzielt. Die Düsseldorfer protestierten sofort auf Torraumabseits, auch hier wurde der Videobeweis zu Rate gezogen. Die Schiedsrichter stellten fest, dass Torhüter Mathias Niederberger nicht behindert wurde – eine korrekte Entscheidung, die den Düsseldorfern jedoch einen Punkt kostete.

„Der Ausgleich war sehr ärgerlich“, befand Keeper Niederberger. „Aber die Kölner haben einfach mehr gemacht im letzten Drittel.“ Der Nationaltorhüter strahlte trotzdem über das ganze Gesicht. „Ich fühle mich heute sehr privilegiert, hier spielen zu dürfen. Als gebürtiger Düsseldorfer im Kölner Stadion gegen die Haie – so was macht man nur einmal im Leben mit.“ So ging es auch seinen Mannschaftskollegen. Ob Alex Barta, Philipp Gogulla oder Siegtorschütze John Henrion – sie alle waren froh und stolz, Teil des Spektakels sein zu dürfen.

Wie bei einem Freiluftspiel üblich, lief natürlich nicht alles perfekt nach Plan. Im ersten Drittel goss es wie aus Kübeln. „Das hat nicht wirklich Spaß gemacht“, sagte der doppelte Torschütze Gogulla. „Später wurde es zum Glück besser.“ Vor dem zweiten Drittel zündeten die Kölner Fans Konfettikanonen – und hatten wohl nicht auf dem Schirm, wie weit die kleinen Papierfetzen fliegen können. Etliche landeten auf dem Eis, die Maschinen mussten noch einmal drüber fahren. Doch insgesamt verlief das 222. rheinische Derby weitaus besser nach Plan als befürchtet.

Auch für die DEG. Die dürfte sich zwei Drittel lang über die ausbleibende Gegenwehr der Kölner gewundert haben. Doch trotz der vielen vergebenen Chancen (Barta traf die Latte, Ridderwall und Niederberger vergaben freistehend) standen am Ende zwei Punkte – und der zweite Sieg im zweiten Wintergame gegen den rheinischen Rivalen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort