Eishockey DEG flachst sich in Form

Vor dem Test-Turnier am Wochenende in der Köln-Arena herrscht beim Eishockey-Klub beste Stimmung. Der neue Trainer Jeff Tomlinson ist nach zwölf gemeinsamen Tagen begeistert vom Charakter seines Teams.

 Das Team von Trainer Jeff Tomlinson vergab im Schlussdrittel den Sieg.

Das Team von Trainer Jeff Tomlinson vergab im Schlussdrittel den Sieg.

Foto: rpo, Falk Janning

Am Wochenende bestreiten die DEG Metro Stars ihre ersten Testspiele der neuen Eishockey-Saison — und die Stimmung könnte nicht besser sein. Beim Training an der Brehmstraße und anschließend auf der Geschäftsstelle fliegen die Sprüche hin und her wie bei einer Comedy-Gala. "Sieht man mal davon ab, dass ich Jeff nicht ausstehen kann, ist es eigentlich ganz gut hier", sagt der neue Co-Trainer Tray Tuomie über seinen Chef Jeff Tomlinson. Der so Geneckte rollt nur mit den Augen — solche Sprüche hat er von seinem alten Kumpel aus Spielertagen offenbar schon mehr als einmal gehört.

Auch der Geschäftsführer und Manager macht gern mit in der Flachsrunde. "Schön ist, dass unsere Halle in der neuen Saison immer voll sein wird", sagt Lance Nethery mit völlig unbewegtem Gesicht. "Sie muss ja voll sein, denn es haben doch immer alle Leute von uns gefordert, dass wir junge deutsche Spieler bringen. Jetzt haben wir sie, also müssen jetzt ja alle zufrieden sein und in den Dome strömen."

So richtig überzeugt wirkt der Kanadier vom eigenen Konzept, aus Sparsamkeit mehr auf junge Deutsche zu setzen, eben doch noch nicht. Nethery betont aber, "dass wir nicht schlechter spielen müssen, nur weil der Kader preiswerter ist. Die Spieler wissen, dass es schwieriger geworden ist, mit Eishockey Geld zu verdienen, in ganz Europa". In der Vorsaison habe die DEG eines der besten Teams ihrer Geschichte gehabt, aber die Chemie habe dennoch nicht gestimmt. "Ich erwarte mehr Herz und mehr Leidenschaft. Mit Talent allein gewinnst du heute nichts mehr."

Vor dem Test-Turnier in der Köln-Arena, bei dem die Düsseldorfer morgen (14 Uhr) auf Iserlohn und am Sonntag entweder auf Köln oder auf Krefeld treffen, ist Tomlinson mit Blick auf die aktuelle DEG-Truppe zuversichtlich. "Vom Charakter des Teams bin ich begeistert", sagt der neue Coach nach zwölf Tagen Eis-Arbeit. "Die Jungs mögen einander, und das ist mir wichtig, denn dann lässt du deinen Nebenmann auch nicht im Stich." Tomlinson kündigt an, "schnelles und aggressives Eishockey" spielen zu lassen: "Mit so einem Team, wie ich es hier habe, wäre es traurig, abwartend und passiv zu agieren."

Klassische Hierarchien liegen dem 40-jährigen Kanadier weniger. "Ich rede nicht gern von erster, zweiter, dritter und vierter Reihe", erklärt er. "Es nervt mich auch, sowas im Training an die Tafel zu schreiben. Es sollen sich alle als erste Reihe fühlen." Folgerichtig kündigt er auch, wann immer es geht, Eiszeiten für alle Linien an.

Nach diesen getrageneren Worten gibt's doch noch eine weitere Comedy-Einlage Netherys, freilich eine aus der Kategorie Schadenfreude. "Es heißt nichts, dass Andy Hedlund in Mannheim eine schwache Saison gespielt hat", sagt der Manager über den Rückkehrer. "Es hat doch jeder, der in den letzten Jahren nach Mannheim ging, schlecht gespielt." Geld schießt eben doch nicht immer Tore.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort