Düsseldorfer EG DEG dreht 0:2-Rückstand in Straubing

Straubing · Die DEG hat sich mit einem Sieg zurückgemeldet. Gegen die Straubing Tigers konnten die Düsseldorfer einen Rückstand in einen 3:2-Sieg umwandeln. Die Entscheidung fiel erst im Penaltyschießen.

DEG dreht 0:2-Rückstand gegen die Straubing Tigers
Foto: American-Sports.Info

Nach etwas mehr als 13 Minuten zog Christof Kreutzer am Sonntag seine Auszeit. Beim Spielstand von 0:2 hielt es der Cheftrainer der Düsseldorfer EG für angemessen, seine Mannen nochmal auf die Auswärtsaufgabe bei den Straubing Tigers einzuschwören; sie nochmal auf die bedeutungsvolle Partie hinzuweisen.

Mit Erfolg. Sein Team kämpfte sich zurück und erzwang zunächst das Penaltyschießen am Ende einer sehr mäßigen Begegnung. Rob Collins sorgte schließlich mit seinem Treffer für den 3:2 (0:2, 1:0, 1:0, 1:0)-Erfolg der Düsseldorfer vor 3800 Zuschauern im Eisstadion am Pulverturm.

Geht es nach Kreutzer, war der Sieg ein wichtiger Schritt in der Deutschen Eishockey Liga. Nach zuletzt sechs Niederlagen in sieben Spielen, müsse sich die DEG erst wieder Schritt für Schritt aus dem Keller kämpfen. Bei Spielen seiner Mannschaft ist Kreutzer meist ab der ersten Minute voll fokussiert. Wie ein unruhiges Tier läuft der Coach dann hinter seinen Spielern auf der Bank auf und ab. Am Sonntag war seine Anspannung sicher noch etwas größer, denn nach den Niederlagen in Nürnberg (5:6) und Berlin (0:5) stand er mit seiner Mannschaft bereits vor der abschließenden Begegnung der fünftägigen Auswärtstour unter Druck.

Der Ernst der Lage war auch dem Team durchaus bekannt. Nach der Klatsche in Berlin soll es in der Kabine laut geworden sein. Entsprechend motiviert gingen die Rot-Gelben zu Werke — lange ohne zu überzeugen. Denn nach einer ausgeglichen, kurzen Anfangsphase gelang ihnen kaum etwas. Mit Fehlpässen, Ungenauigkeiten und schwachen Zweikämpfen erschwerte sich die DEG selbst das Leben.

Die Gastgeber, die in der Tabelle vor der Begegnung um nur einen Punkt besser standen als der Vorletzte aus Düsseldorf, nutzte die zahlreichen falschen Entscheidungen der Gäste und ging durch Scott Timmins in Führung. Kreutzer tigerte wieder, nahm einen Schluck Wasser und überlegte. Keine sieben Minuten später vertändelte sein Team in eigener numerischer Überlegenheit den Puck, und Mike Hedden vollendete einen Konter zum 2:0.

Kreutzer überlegte nicht mehr, er handelte. Doch auch nach der Auszeit blieb das Niveau weit unter Durchschnitt. Immerhin traf Alexei Dmitriev im Mitteldrittel. Sein Anschlusstreffer brachte den etwa 100 DEG-Fans ein wenig Hoffnung. Auf der anderen Seite verpasste Straubing mehrmals die Entscheidung, nutzte unter anderem eine doppelte Überzahl im dritten Durchgang nicht. Marcel Brandt musste nach einem Befreiungsschuss ins Fangnetz der Gegenseite Alex Barta auf die Strafbank folgen — nur einer der vielen Fehler und Kuriositäten.

Wie sehr die Kreutzer-Truppe aber selbst auf ein Erfolgserlebnis wartete, zeigte der Jubel beim 2:2. Als Manuel Strodel neun Minuten vor dem Ende dann nach Vorlage von Norm Milley den Ausgleich besorgte, fielen sichtbar Steine von den Herzen. Kreutzer trank draußen Wasser, lief umher und klatschte energisch in die Hände sowie seinen Spielern aufmunternd auf Helm und Rücken.

Beim Gegner kippte dagegen die Stimmung endgültig. Die Heimfans sangen vom "Not gegen Elend", um kurz darauf dann zusammen mit den Gästefans ironisch "Oh wie ist das schön" anzustimmen. Einer torlosen Verlängerung folgte letztlich ein Penaltyschießen, in der zur schwachen Partie passend allein Collins einen gültigen Versuch zeigte.

"Ich bin sehr froh über den Sieg. Es war nicht einfach nach den jüngsten Ergebnissen. Aber dieser Erfolg, gerade auch wie er zustande kam, mit der Moral und das wir den Rückstand gedreht haben, bringt uns weiter", sagte Kreutzer. Am kommenden Freitag reist die DEG nach Schwenningen — zum vierten Auswärtsspiel in Folge.

(RP)
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