Erfolgreicher Testlauf DEG gewinnt Vorbereitungsturnier in Bozen

Düsseldorf · Zwei Wochen vor dem Start der Deutschen Eishockey-Liga präsentiert sich die Düsseldorfer EG in ordentlicher Frühform. In Südtirol schlägt sie erst den HC Plzen mit 4:2, im Finale dann den Gastgeber HC Bozen mit 5:2.

DEG-Spieler Stephen Harper (l.) im Spiel gegen Skoda Plzen in Tirol.

DEG-Spieler Stephen Harper (l.) im Spiel gegen Skoda Plzen in Tirol.

Foto: RP/Birgit Haefnerr

Wer an Italien denkt, hat nicht zwingend als erstes Erstes Eishockey im Kopf. Dabei hat das Land durchaus Geschichte mit Schlittschuh, Schläger und Puck. Nicht nur, dass Italien Stammgast bei der A-WM ist, gerade in Südtirol ist Eishockey eine große Nummer. Der örtliche HC Bozen wurde bereits 1933 gegründet und damit noch zwei Jahre vor der Düsseldorfer EG. Die beiden standen sich auch schon früh gegenüber, wie dieser Tage auf der HCB-Homepage zu lesen war: Am 21. Februar 1957 gewann Bozen mit 8:3 gegen die DEG.

Am Sonntag nun trafen sie sich erneut. Die Italiener veranstalten nämlich jedes Jahr ein renommiertes Vorbereitungsturnier mit internationalen Teams. Dieses Jahr kamen die aus der Schweiz, aus Tschechien und eben Deutschland. Und am Ende jubelte die DEG. Im Finale gab es ein 5:2 gegen die Gastgeber. Am Samstag hatten die Düsseldorfer bereits mit 4:2 gegen Skoda Plzen gewonnen. Zwei Wochen vor dem Start der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) präsentierte sich die DEG in ordentlicher Form.

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Das lag vor allem an den erfahrenen Kräften im Team. Dabei war es erst eine Woche her, dass sie sich bei der DEG besonders über ihre jungen Talente freuten. Beim 5:2 über Frankfurt beim Turnier in Dresden hatten drei 20-Jährige und ein 23-Jähriger getroffen. Was aber auch nötig war, war der DEG-Kader doch arg dezimiert. Nun beim dritten und letzten Vorbereitungsturnier war das wieder anders. In Bozen waren nicht nur zuvor Angeschlagene wieder dabei, da nahmen die „Alten“ das Heft auch wieder in ihre Hände. Und zwar in allen Mannschaftsteilen. In der Offensive erzielten Brendan O'Donnell (30), Daniel Fischbuch (29) und Philip Gogulla (35) ansehnliche Tore, die Verteidiger Bernhard Ebner (31), Alec McCrea (27) und Kyle Cumiskey (35) trafen ebenfalls selbst ober bereiteten Treffer stark vor, und im Tor zeigte sich Henrik Haukeland (27) von seiner allerbesten Seite. Trainer Roger Hansson verteilte schon am Samstagabend nach dem 4:2 über Plzen ein Sonderlob an O'Donnell und Haukeland.

Bei O'Donnell lag das an zahlreichen Offensivaktionen und gleich zwei Treffern. Beim ersten zum 2:1 (27.) drosch er die Scheibe per Direktabnahme ins Netz. Beim zweiten zum 3:2 (49.) tanzte er mehrere Gegner aus und schob danach lässig ein. O'Donnell sei ein „Musterbrecher“, lobte Trainer Hansson – also einer, der so viel Überraschendes in sein Spiel einbaue, dass er immer wieder Chancen kreiert, auch im Eins-gegen-Eins. Und das war vielleicht die beste Nachricht für alle, die es mit der DEG halten: Dass er all das wieder zeigt. Die Verletzung des Topstürmers der Vorsaison war wohl wirklich nichts Ernstes, er scheint wieder in Form zu sein.

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Das gilt auch für Haukeland. Vor allem in der Schwächephase seiner Vorderleute im ersten Drittel des Halbfinals wuchs der 27 Jahre alte Sommerzugang über sich hinaus, machte diverse Großchancen der Tschechen zunichte. „Sehr stark, er hat uns im Spiel gehalten“, sagte Hansson und war mit der Meinung nicht allein. Nach einer ganz besonderen Großtat konnte auch der italienischer Kommentator im Internet nicht mehr an sich halten: „Bellissima parata!“ Im letzten Drittel entschärfte Haukeland dann noch eine Zwei-auf-Null-Situation. Kurz später machte Ebner mit seinem Treffer zum 4:2 alles klar.

Im Finale stand dann Hendrik Hane im Tor. Und auch der machte seine Sache gut, zeigte die ein oder andere „grande parata“. Und obwohl das Tempo nicht ganz so hoch war wie am Vortag, konnte sich der Auftritt sehen lassen. Alec McCrea erzielte früh das 1:0 nach schöner Vorarbeit von Alexander Blank. Im zweiten Drittel stellte O'Donnell auf 2:0. Und nach dem Anschlusstreffer der Bozener fälschte Philip Gogulla in Überzahl einen Barta-Schuss zum 3:1 ab. Im letzten Drittel verwertete Gogulla noch einen Fischbuch-Pass. Da störte auch der zweite Treffer der Gastgeber weniger. Kurz später machte Gogulla seinen Hattrick ins leere Tore perfekt.

Am Ende stand der dritte gelungene Tag bei der letzten Reise der Vorbereitung. Schon am Freitag hatte es auf den Bildern, die die DEG im Internet veröffentlichte, glückliche Gesichter gegeben. Denn nach dem Morgentraining stand eine Wanderung zur Berghütte Oberholz auf mehr als 2000 Metern an. Anstrengend, aber die Aussicht am Ende war es wert. Und das passte doch irgendwie zu dieser ganzen Saisonvorbereitung.

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