Viele Erkenntnisse für Harold Kreis DEG mit Licht und Schatten beim Dolomitencup

Düsseldorf · Trainer und Spieler der DEG üben nach dem letzten Platz beim Dolomitencup in Südtirol Selbstkritik. Es gab aber auch positive Erkenntnisse.

 Die DEG-Spieler Olimb und Huß bei der 1:2-Niederlage gegen den EV Zug.

Die DEG-Spieler Olimb und Huß bei der 1:2-Niederlage gegen den EV Zug.

Foto: RP/Birgit Häfner

Der letzte Platz der Düsseldorfer EG beim Dolomiten Cup in Südtirol war natürlich nicht nach dem Geschmack von Eishockey-Trainer Harold Kreis. Auch seine Spieler geizten nach dem 1:2 gegen den EV Zug (Schweiz) und dem 0:2 gegen den HC Bozen (Italien) in Neumarkt nicht mit Selbstkritik. Zumal Ligakonkurrent Augsburger EV sowohl gegen den EVZ (5:1 im Finale) als auch gegen den HCB (3:0) gewann und Turniersieger wurde.

Vor den nächsten Testspielen in der Schweiz – am Donnerstag geht es in Rapperswil (19.45 Uhr), am Samstag in Kloten (19.15 Uhr) aufs Eis – gab es für Kreis und die Anhänger in jedem Fall erste wertvolle Erkenntnisse:

Das Spielsystem Gegen den EV Zug zeigten die Rot-Gelben durchaus eine engagierte und gute Leistung. Zwei Unachtsamkeiten nutzte der Ex-Verein von Kreis jedoch gnadenlos aus, während die DEG den Ausgleich am Ende verpasste. Was bereits funktionierte war das Forechecking, das Kreis spielen lassen will, um so den Gegner so zu Fehlern und Puckverlusten zu zwingen. „Wir sind eine läuferisch starke Mannschaft. Und eine gute Defensive fängt schon mit dem Forechecking an“, sagt der neue Mann auf der DEG-Bank.

Allerdings birgt die Taktik auch Risiken: „Man braucht dafür Energie und ein gutes Timing. Wenn man das nicht hat, dann entstehen Löcher.“ Auch das war bei dem Turnier zu sehen, als im zweiten Drittel gegen Bozen für zwanzig Minuten die Ordnung nahezu komplett fehlte. Und da die DEG im Schlussabschnitt teils beste Chancen nicht nutzte, wurde es unter dem Strich nur der letzte Platz beim Dolomiten Cup.

Die Specialteams Neben der Chancenverwertung waren auch die Specialteams ein Knackpunkt. Besonders das Powerplay wurde nicht konsequent zu Ende gespielt. Selbst wenn die Scheibe hier und da ansehnlich lief – ein Tor sprang nicht heraus. „Wir haben noch nicht so intensiv am Powerplay gearbeitet, aber im Training hat es schon gut geklappt. In den Spielen müssen wir mehr Druck, mehr Zug zum Tor entwickeln. Da haben wir sicher noch einiges an Potential“, betonte Kreis. Dagegen funktionierte das Unterzahlspiel schon recht ordentlich. Lediglich ein Gegentor bei doch einigen Strafzeiten war eine gute Quote.

Die Stimmung im Team Trotz der Niederlagen war über die drei Tage in Südtirol auffällig, dass sich das Team wohl gut versteht. Der Umgang miteinander scheint von gegenseitigem Respekt geprägt. Das sieht auch Kreis so: „Der Mannschaftsgeist ist gut. Die Jungs arbeiten hart zusammen. Sie sind nach jedem schlechten Shift oder Drittel nicht zufrieden. Aber sie bauen sich gegenseitig auf. Es gibt keine negative Stimmung.“

Die Neuen Selbstverständlich ist die positive Grundstimmung in der Mannschaft nicht. Viele Zugänge beim Spielerpersonal bedeuten immer, dass sich das Team erst finden muss. Besonders auch, wenn zudem ein neuer Coach an der Bande steht. Beim Kennenlernen können solche Vorbereitungsturniere helfen, der Kader wird vorher festgelegt. „Wir haben eine gute Mischung an Spielern. Ich bin mit der Kaderzusammenstellung zufrieden“, sagt Harold Kreis. Für eine genaue Einordnung der Neuen ist es aber natürlich noch zu früh. Zumal Kreis angekündigt hat, seine Reihen, die er bislang seit den ersten Trainingseinheiten beisammen gelassen hat, nochmal prüfen zu wollen.

Die Verletzten Die Düsseldorfer bangen vor dem Saisonstart in der DEL um den Einsatz der Zugänge Patrick Köppchen und Jerome Flaake. Beide Spieler haben beim Dolomitencup Verletzungen erlitten. Der aus München gekommene Nationalstürmer Flaake wird wegen einer Mittelfußfraktur voraussichtlich vier bis sechs Wochen ausfallen und damit wohl das erste Saisonspiel am 14. September bei den Adler Mannheim verpassen. Bei dem aus Nürnberg geholten Verteidiger Köppchen besteht noch Hoffnung: Er fällt wegen einer Schulterblessur vermutlich drei Wochen aus.

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