Düsseldorfer EG - mit Video Brittig sorgt sich um Talente

Düsseldorf · Der Eishockey-Klub trifft auf Berlin (heute, 19.30 Uhr). Drei junge Akteure mussten Donnerstag noch in der Oberliga antreten.

 Der Treue-Puck

Der Treue-Puck

Foto: Sascha Staginski

Es ist mittlerweile in nahezu allen Sportarten die beliebteste Aussage der Funktionäre: "Wir müssen den Nachwuchs stärken." Dazu werden Leistungszentren gebaut, Jugendcamps und Sichtungslehrgänge veranstaltet. Das deutsche Eishockey lag in dieser Hinsicht lange Zeit brach - und liegt es über weite Teile noch immer. Um dem Nachwuchs auf Kufen, der in der höchsten deutschen Klasse, der DEL, nur selten eine reelle Chance bekommt, zu mehr Eiszeit zu verhelfen, gibt es das Konzept der Förderlizenz. Die Düsseldorfer EG hat eine solche Vereinbarung mit dem Oberligisten EV Duisburg - und diese führt mitunter zu Problemen.

Vertraglich an Duisburg gebunden

In Düsseldorf setzt man derzeit - durch finanzielle Zwänge bedingt - vermehrt auf junges, deutsches, talentiertes Personal. Die rot-gelben Himmelsstürmer Alexander Preibisch, Daniel Fischbuch und der derzeit verletzte Manuel Strodel schlagen sich beachtlich in der DEL, sammeln viele Minuten auf dem Eis. Doch vertraglich sind die drei Angreifer, ebenso wie Verteidiger Maik Klingsporn, an die Duisburger gebunden. Der Oberligist kann somit die Akteure jederzeit abrufen.

So musste das Trio Donnerstagabend im Topspiel gegen Kassel auflaufen. Dass die DEG Freitag (19.30 Uhr, Dome) selbst ein schweres Spiel gegen den Meister Eisbären Berlin vor der Brust hat, interessiert die Mannen von der Wedau wenig. "Das passt mir gar nicht und bereitet mir arge Kopfschmerzen. Die Spieler müssen gegen ein Top-Team wie Berlin richtig frisch in die Partie gehen", sagt DEG-Trainer Christian Brittig. Der Coach muss durch Verletzungen und Sperren ohnehin auf fünf Akteure verzichten. Dass von den übrig gebliebenen neun Stürmern zwei am Abend vorher ein komplettes Spiel absolvierten, passt natürlich nicht ins Konzept. "Wir haben aber einen Vertrag mit dem EVD. Das ist alles rechtens. Wir sind einfach momentan die Leidtragenden.", erklärt der sportliche Leiter Walter Köberle. Da passt es den Verantwortlichen gut, dass Stürmer Ashton Rome nach abgesessener Sperre zurückkommt. Auch Verteidiger Marian Bazany (Innenbandanriss) gab nach dem Abschlusstraining Donnerstag grünes Licht für einen Einsatz.

Vier Heimsiege in Folge

Zwar haben die Düsseldorfer nach vier Heimsiegen in Folge im Jahr 2013 reichlich neues Selbstvertrauen gewonnen, für das Duell mit dem Meister muss aber dennoch alles passen, um erneut als Sieger das Eis zu verlassen. Eine gestiegene Erwartungshaltung beim Publikum erwartet Brittig nicht: "Die 4000 Leute, die bei diesen Partien waren, kommen seit Beginn der Saison. Das sind unsere wahren Fans. Die haben die Entwicklung der Mannschaft mitbekommen und können das alles richtig einschätzen."

Eine positive Entwicklung hat auch Colin Long genommen, der nach langer Verletzungspause ein starkes Debüt ablieferte. Brittig bremst die Hoffnungen: "Das ist alles noch ein Test. Wir müssen abwarten. Es kann sein, dass ich ihn schon für Sonntag wieder rausnehme." Dann tritt die DEG bei den Iserlohn Roosters (16.30 Uhr, Eishalle am Seilersee) an.

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